Zur Exkursion "Exotische Gehölze und Stauden in
Heidelberg"
Leiter: Dr. Andreas Bauer
Samstag, 13.06.2015, 13.00 Uhr - 15.00 Uhr
Treffpunkt : Heidelberg, Schranke am Philosophenweg
maximale Teilnehmerzahl : 20
Tier-/Pflanzengruppe: nichteinheimische Pflanzen verschiedener Familien wie z. B.
Hanfpalmen, Zypressen und Wollmispeln
Ziel der Exkursion : Bestimmung und Informationen v. a. über bedingt winterharte
Exoten in Südwestdeutschland
Die Exkursion findet auch bei Regen statt
benötigte Materialien : keine
Diese Exkursion möchte Pflanzenfreunden
wissenswertes über Systematik und
Herkunft sowie Haltung und ggf.
Winterschutzbedingungen von
fremdländischen Gartenpflanzen sowie Neophyten näher bringen.
Exkursionsbeschreibung:
In klimatisch begünstigten Regionen Mitteleuropas wie dem Oberrheingraben mit Heidelberg, hat das Auspflanzen von exotischen Gehölzen aus Ostasien, Nordamerika und dem Mittelmeergebiet schon seit der sog. "Kleinen Eiszeit" eine lange Tradition. Besonders beachtlich sind beispielsweise eine noch heute bestehende Libenonzeder mit Pflanzjahr 1720 im Weinheimer Schloßpark sowie eine über 200jährige orientalische Platane im Hermannshof in der gleichen Stadt.
Besonders im späten 19. Jahrhundert wurden zahlreiche fremdländische Bäume, v.a. im Mannheimer Luisenpark und im Schwetzinger Schloßgarten gepflanzt, von denen nicht wenige die Zeit bis heute überdauert haben. Auch ist die Bergstraße noch heute bekannt für ihre Mandelblüte wie auch die Pfalz für das einzige Feigenanbaugebiet Deutschlands.
Nach dem zweiten Weltkrieg und vor allem in den letzten 30 Jahren, hielten auch frostempfindlichere Exoten wie Araukarien, Bitterorangen, Hanfpalmen und Faserbananen in kurpfälzischen Privatgärten und Parks Einzug. Besonders die gärtnerischen Anlagen am Heidelberger Philosophenweg sowie die dort angrenzenden Gärten sind aufgrund ihrer warmen und sonnigen Lage ein Brennpunkt für mediterrane und exotische Pflanzen. Zahlreiche Hanfpalmen und Yucca, die wohl mächtigste Freiland-Korkeiche Deutschlands, Aukuben, Mittelmeerzypressen und Bambus werden dort zum Teil schon seit Jahrzehnten ohne oder mit minimalstem Winterschutz überwintert.
Diese Führung möchte die bekannten und verborgenen exotischen und mediterranen Pflanzenschätze an Heidelbergs berühmter Promenade unter biologischen, gärtnerischen und klimatischen Aspekten neu beleuchten sowie Anregungen zur Anlage eines eigenen Exotengartens mit geeigneten Gehölzen und Stauden geben.
Andreas Bauer
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