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Heidelberg Zentrum
Kulturelles Erbe

Geschäftsführender Direktor
Prof. Dr. Christian Witschel
Marstallhof 4
69117 Heidelberg
06221/54 2231
christian.witschel@zaw.uni-heidelberg.de

Geschäftsführerin
Michaela Böttner, M.A.
Marstallstraße 6
69117 Heidelberg
06221/54 3615
boettner@uni-heidelberg.de

 

2016

Summer School "Destruction and Reconstruction of Cultural Heritage" vom 16. bis 23. September 2016 in Heidelberg

Pressemitteilung der Universität Heidelberg vom 14. September 2016

Die Zerstörung von kulturellem Erbe insbesondere in bewaffneten Konflikten ist vom 16. bis 23. September 2016 Thema einer interdisziplinären und internationalen Sommerschule an der Universität Heidelberg. Nachwuchswissenschaftler und Experten aus verschiedenen Fachbereichen beschäftigen sich mit der Problematik, dass beispielsweise in Syrien durch die Zerstörungen des Krieges Teile des kulturellen Erbes der Menschheit für immer verloren gehen. Neben der Bedrohung des Kulturerbes in Konfliktsituationen geht es aber auch darum, dass die Auswirkungen des Klimawandels, schädliche Umwelteinflüsse, Infrastrukturmaßnahmen und ungezügelte Touristenströme das kulturelle Erbe nachhaltig schädigen oder zerstören können. Veranstalter der Summer School „Destruction and Reconstruction of Cultural Heritage“ ist das Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH).

Die Summer School ist der letzte Teil einer Veranstaltungsreihe zum Thema „Gefährdung von kulturellem Erbe“, die sich in den letzten Jahren bereits mit Fälschungen und illegalem Kulturgüterhandel befasst hat. „Wir freuen uns sehr, dass es wiederum gelungen ist, hochrangige Experten und nationale und internationale Nachwuchswissenschaftler in Heidelberg zu versammeln“, erklärt der Geschäftsführende Direktor des Heidelberg Center for Cultural Heritage, der Althistoriker Prof. Dr. Christian Witschel. „Die Problematiken sind vielfältig und wir glauben, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders geeignet ist, um nachhaltige Lösungsansätze zu entwickeln.“ An der Veranstaltung nehmen 19 junge Forscher sowie Experten aus verschiedenen mit der Thematik befassten Arbeitsfeldern teil, die auch Präventions- und Wiederaufbaumaßnahmen erörtern werden.

Zu den Referenten gehört der Direktor des Vorderasiatischen Museums Berlin, Prof. Dr. Markus Hilgert, der Honorarprofessor an der Ruperto Carola ist. Weitere Vortragende sind unter anderen Prof. Dr. Massimo Osanna von der Universität Neapel „Federico II“, der für die archäologischen Stätten Pompeji, Herculaneum und Stabiae verantwortlich ist, Prof. Dr. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der die Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels untersucht, sowie Dr. Franziska Bloch vom Deutschen Archäologischen Institut.

Die Summer School „Illegaler Kulturgüterhandel und Raubgräbertum“ wird von der VolkswagenStiftung gefördert. Die Veranstaltung bildet den dritten Teil einer über drei Jahre angelegten Sommerakademie-Reihe des HCCH zum Thema „Gefährdung und Missbrauch von Kulturellem Erbe in aktuellen Kontexten“. Zum Auftakt 2014 beschäftigte sich die Summer School mit Fälschungen von Kulturobjekten im transkulturellen Vergleich, Thema der zweiten Sommerschule war 2015 der illegale Kulturgüterhandel.

2015

Summer School "„Kulturgüterschutz und illegaler Kulturgütertransfer im nationalen und internationalen Kontext“

Pressemitteilung der Universität Heidelberg vom 21. September 2015

Mit der unkontrollierten Bergung und dem illegalen Handel mit Kulturgütern beschäftigt sich eine interdisziplinäre und internationale Summer School, die vom 4. bis 9. Oktober 2015 an der Universität Heidelberg stattfindet. Nachwuchswissenschaftler und Experten aus verschiedenen Disziplinen setzen sich mit der Problematik auseinander, dass kulturelle Stätten insbesondere in Syrien und dem Irak, aber durchaus auch in Deutschland geplündert werden und die Artefakte dann in den häufig illegalen Kulturgüterhandel gelangen. Zugleich werden große Museen in Deutschland, das wegen seines aktiven Kunstmarkts eine Drehscheibe des internationalen Kulturgütertransfers ist, mit Rückgabeforderungen der ursprünglichen Herkunftsländer von Artefakten konfrontiert. Veranstalter der Summer School ist das Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) in Kooperation mit verschiedenen außeruniversitären Partnern.


SummerSchool2016/3

​„Die derzeitige Situation in Syrien und anderen Staaten ist dramatisch: Jahrtausendealte Tempel und Monumente werden zerstört und bedeutende archäologische Objekte auf illegale Weise außer Landes verkauft. Die Einnahmen aus diesem Ausverkauf finanzieren teilweise noch den internationalen Terrorismus“, erklärt der Geschäftsführende Direktor des Heidelberg Center for Cultural Heritage, der Althistoriker Prof. Dr. Christian Witschel. „Die Thematik der diesjährigen Summer School ist somit sehr aktuell und wir freuen uns, dieses spannende Thema gemeinsam mit hochrangigen Experten, renommierten Kooperationspartnern sowie nationalen und internationalen Nachwuchswissenschaftlern zu diskutieren.“ An der Veranstaltung nehmen 15 junge Forscher aus dem In- und Ausland sowie Experten aus verschiedenen mit der Thematik befassten Arbeitsfeldern teil.

Die Teilnehmer der Sommerschule werden das Thema aus historischer, wissenschaftlicher, museologischer, rechtlicher, kriminalistischer und diplomatischer Perspektive erörtern. Zu den Referenten gehört der Direktor des Vorderasiatischen Museums Berlin, Prof. Dr. Markus Hilgert, der Honorarprofessor an der Ruperto Carola ist. Des Weiteren sprechen beispielsweise France Desmarais vom International Council of Museums und Dr. Philipp von Rummel vom Deutschen Archäologischen Institut über die Rolle von Kulturinstitutionen und Museen beim Kulturgüterschutz. Bernd Schober vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg schildert die kriminalistischen Aspekte und Probleme bei der Identifizierung und Verfolgung des illegalen Handels.



​Die Summer School „Illegaler Kulturgüterhandel und Raubgräbertum“ wird von der VolkswagenStiftung gefördert. Beteiligt sind das Vorderasiatische Museum Berlin, der International Council of Museums, das Deutsche Archäologische Institut, das Badische Landesmuseum Karlsruhe sowie die Direktion Landesarchäologie Rheinland-Pfalz der Generaldirektion Kulturelles Erbe. Die Veranstaltung bildet den zweiten Teil einer über drei Jahre angelegten Sommerakademie-Reihe des HCCH zum Thema „Gefährdung und Missbrauch von Kulturellem Erbe in aktuellen Kontexten“.

2014

Summer School "Art Forgery-
Cultural, Social, Economic and Juristic Aspects in a Transcultural Perspective"

Pressemitteilung der Universität Heidelberg vom 04. September 2014

Um das Thema Kunstfälschung geht es in einer interdisziplinären und internationalen Summer School, die vom 14. bis 22. September 2014 an der Universität Heidelberg stattfindet. Vor dem Hintergrund spektakulärer Fälschungsfälle sowie einer ständig steigenden Zahl gefälschter Artefakte in Museen und auf dem internationalen Kunstmarkt beschäftigen sich Nachwuchswissenschaftler und Experten aus verschiedenen Disziplinen mit einem Thema, das international hohe Aufmerksamkeit erfährt. Veranstalter der Summer School sind das Heidelberg Center for Cultural Heritage und das Institut für Europäische Kunstgeschichte in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte Ostasiens. In einem öffentlichen Abendvortrag sprechen die Kunsthistoriker Prof. Dr. Henry Keazor und Tina Öcal am 16. September über den Kunstfälscher-Skandal um den Maler Wolfgang Beltracchi.

 TeilnehmerSummerSchool
An der Summer School nehmen knapp 30 junge Forscher aus dem In- und Ausland      sowie Experten aus verschiedenen mit dem Thema Kunstfälschung befassten Arbeitsfeldern teil. Die Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Archäologie, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaft oder Museologie kommen unter anderem aus Australien, den USA,  China, Großbritannien, Serbien und Portugal. „Diese Sommerschule bietet eine einzigartige Gelegenheit, der Komplexität des Phänomens Fälschung insofern gerecht zu werden, als die Vorstellungen davon, was ‚echt‘ und was ‚falsch‘ ist, wo eine legitime und sogar bewunderte Kopie aufhört und wo eine als verwerflich erachtete Fälschung anfängt, kulturell sehr verschieden sind“, erklärt Prof. Keazor, Sprecher des Instituts für Europäische Kunstgeschichte. Der Geschäftsführende Direktor des Heidelberg Center for Cultural Heritage, Prof. Dr. Christian Witschel, hebt in diesem Zusammenhang vor allem die interdisziplinäre Ausrichtung der Summer School hervor.

ExkursSummerSchool

Zu den Referenten gehört der Archäologe Prof. Dr. Luis Jaime Castillo Butters, der stellvertretender Minister für kulturelles Erbe und Kulturindustrie in Peru ist. Der Experte für die Moche-Kultur seines Landes wird darüber referieren, inwieweit die südamerikanischen Kunstmärkte von Fälschungen betroffen sind und mit welchen Maßnahmen dieser Handel verhindert werden soll. Der Direktor der Abteilung Court Antiques des Palast Museums Peking, Prof. Dr. Shan Guoqiang, spricht zu der Frage, wie sich die Fälschungsrezeptionen in der chinesischen und der westlichen Welt unterscheiden und welche Auswirkungen dies hat. Von seinen Erfahrungen bei der Jagd nach Kunstfälschern berichtet Kriminalhauptkommissar René Allonge: Der Leiter des Dezernats „Kunstdelikte“ beim Landeskriminalamt Berlin ist der führende Ermittler im Beltracchi-Fall. Prof. Dr. Robert Fuchs von der Universität zu Köln, der mit der „Röntgenfluoreszenz-Pistole“ ein ursprünglich im Metallhandel eingesetztes Instrument für die schnelle Überprüfung der Echtheit strittiger Gemälde einsetzt, wird weitere neue „Waffen“ im Kampf gegen Kunstfälschungen vorstellen. Mit Dr. Lynn Catterson von der Columbia University in New York konnte eine weitere angesehene Expertin für die Sommerschule gewonnen werden.

Die Summer School „(Art-)Forgery – Cultural, Social, Economic and Juristic Aspects in a Transcultural Perspective“ wird von der VolkswagenStiftung unterstützt.

Einen ausführlichen Nachbericht finden Sie hier.

 

Summer School „Entstehung einer Metropolregion im europäischen Hinterland von Konstantinopel im 4. bis 7. Jahrhundert“ vom 15. bis 26. September 2014 in Istanbul

Das HCCH hat die Summer School mit einem Reisekostenzuschuss unterstützt.

Hier ein kleiner Nachbericht:

Organisation und Durchführung der Summerschool lagen in den Händen von Mitarbeitern der vier beteiligten Institutionen: dem DAI, Abteilung Istanbul (Dr. des. Jesko Fildhuth), dem Institut für Baugeschichte der ITÜ, Istanbul (Dr. Zeynep Kuban, Dr. Bilge Ar), dem Institut für Baugeschichte des KIT, Karlsruhe (Dr. Dipl. Ing. Dorothea Roos) sowie dem Zentrum für Altertumswissenschaften, Heidelberg (Prof. Dr. Stephan Westphalen)

Mit der Summerschool wurden alle Ziele erreicht, die wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten. Das ist mehr als man erwarten durfte, weil es alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist, ein derartig ambitioniertes Programm ohne Abstriche umzusetzen. Ambitioniert war die Summerschool schon allein in der Zusammensetzung ihrer Teilnehmer: Altertumswissenschaftler aus Heidelberg trafen auf Bauforscher aus Karlsruhe und Istanbul, von denen eine ganze Reihe zum ersten Mal die Erfahrung machen durfte, sich auf Englisch verständlich zu machen. Ambitioniert war die Summerschool vor allem aber wegen ihres Programms, das sich methodisch in drei Teile gliederte. Für den praktischen Teil wurde mit einem erst kürzlich freigelegten Abschnitt der Stadtmauer von Herakleia Perinthos (Marmara Ereğlisi) ein Monument für die Bauaufnahme ausgewählt, das das Thema für die vorbereitende erste Woche vorgab.

SummerSchoolWestphalen

​Das Befestigungswerk des 5. Jahrhunderts wurde während zweier Seminartage in seinen archäologisch-historischen Kontext gestellt, indem in Referaten die Grenzsicherung des oströmischen Reichs aber auch Aspekte wie die tetrarchischen Residenzen oder die Theorie des antiken Festungsbaus behandelt wurden.

Mit den Exkursionstagen wurde das Thema anschaulich vertieft. Weite Teile der Stadtmauer Konstantinopels wurden gemeinsam abgelaufen. Besonders hervorzuheben sind die Führungen durch das jüngst restaurierte, der Allgemeinheit aber noch nicht zugängliche Tekfur Seray durch die ausführende Architektin (Dr. Şirin Akıncı) und von derselben durch das ebenfalls geschlossene und in restauro befindliche ‚Gefängnis des Anemas‘. Auf der Thrakienexkursion wurde zunächst eine Vorstellung von der Ausdehnung des modernen Istanbuls und dann von der Weite des europäischen Teils der Türkei vermittelt, indem Orte wie Vize (Bizye), Edirne (Hadrianopolis) und Enez (Ainos) angesteuert wurden. Im letzteren wurden wir durch Sait Başaran (Universität Istanbul) und Heike Bücherl (RGZM Mainz) geführt.

In Marmara Ereğlisi wurde zunächst die maßstabsgerechte Aufnahme einzelner Bauteile geübt, bevor mit dem verformungsgerechten Handaufmaß des besagten Abschnitts der Stadtmauer begonnen wurde. In rund vier Tagen gelang es tatsächlich, den Abschnitt der Stadtmauer mit dazugehörendem Turm und stadtseitigen Treppenläufen in Auf- und Ansicht nebst Schnitt im Maßstab 1:50 darzustellen, bis die Summerschool mit einem letzten Strich am Freitag, den 26. 9., um 11:55 Uhr beendet wurde.

Die Summerschool wurde großzügig vom DAI unterstützt. Weitere Förderung erhielt sie durch das Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) sowie durch die Istanbuler Technische Universität (ITÜ), die einen Exkursionsbus zur Verfügung stellte.

 

 

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Letzte Änderung: 27.09.2017
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