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Lehrveranstaltungen im Bereich Provinzialrömische Archäologie und Geschichte

Das Lehrangebot im Bereich Provinzialrömische Archäologie und Geschichte setzt sich zusammen aus Veranstaltungen des Instituts für Klassische Archäologie, des Seminars für Alte Geschichte und Epigraphik und des Instituts für Ur- und Frühgeschichte.

Wintersemester 2019/20

Hauptsemeinar "Chinesische Mauern, Römischer Limes und Danewerk - Befestigte Grenzen als kulturelles Erbe?

Prof. Dr. Enno Giele, Prof. Dr. Christian Witschel, Dr. Roland Prien
Di. 11.15 - 12.45 Uhr, Beginn: 15.10.2019
Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS), Voßstr. 2, Raum 010.00.01

Anmeldung per Mail an einen der Dozierenden.

Kommentar: Verschiedene vormoderne Großreiche und Herrschaftsgebilde haben im Laufe ihrer Geschichte Konzepte von (Außen-)Grenzen entwickelt, welche nicht nur mentale Konstrukte waren, sondern sich auch in Form von linearen Grenzmarkierungen und Befestigungsanlagen manifestierten. Hierzu zählten die chinesischen Mauern, der römische Limes sowie das frühmittelalterliche Danewerk – heute allesamt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. In dem interdisziplinären Seminar soll auf komparatistischer Grundlage der Frage nachgegangen werden, ob bzw. wie solche Anlagen zur Grenzverteidigung genutzt wurden, welche weiteren Funktionen sie erfüllten und wie sie von den Zeitgenossen wahrgenommen wurden. Außerdem wird diskutiert werden, welche Rolle die Überreste dieser Monumente für die moderne Identitätsbildung gespielt haben und eventuell noch spielen. Schließlich gilt es zu erörtern, wie solche sich über lange Strecken hinziehenden Denkmäler einem breiteren Publikum als historisch-kulturelles Erbe vermittelt werden und welche didaktischen Mittel bzw. Visualisierungsstrategien hierfür eingesetzt werden können (hierzu wird auch eine Kurzexkursion zum obergermanischen Limes durchgeführt).

Proseminar "Religion und Totenkult in Rom und seinen Provinzen"

Dr. Andreas Hensen
Mi. 11.15 - 12.45 Uhr, Beginn: 16.10.2019
Neue Universität, HS 4a

Informationen zur Anmeldung entnehmen Sie bitte dem Kommentierten Vorlesungsverzeichnis des Historischen Seminars.

Das verpflichtende, begleitende Tutorium findet ebenfalls jeweils Mittwoch von 14.15 - 15.45 Uhr (Neue Universität, HS 10) statt.

Kommentar: Die religiösen Verhältnisse der römischen Kaiserzeit waren sowohl von einer großen Vielfalt als auch
von einer meist friedlichen Koexistenz verschiedener Glaubensformen gekennzeichnet. Trotz gewisser
Präferenzen des Staates und der bewussten Förderung einzelner Kulte war der Spielraum für
die Ausübung unterschiedlicher Traditionen der Götterverehrung vergleichsweise groß. Oft führte
das Zusammentreffen römischer religio und einheimischer Kulte zu einer Synthese, die damals als
interpretatio Romana bezeichnet wurde. Im Rahmen dieses Kurses sollen verschiedene religiöse
Vorstellungen und Praktiken des Totenkultes sowie Prozesse der Veränderung, der Verbreitung oder
auch des Verschwindens von Glaubensformen analysiert werden. Dabei stehen die Provinzen im
Nordwesten des Imperium Romanum (Britannien, Gallien, Germanien, Rätien und Noricum) im
Fokus. Den Ausgangspunkt der Betrachtung bilden neben den literarischen Quellen und inschriftlichen
Weihungen die archäologischen Zeugnisse aus Heiligtümern und Tempeln.

Proseminar "Das Ende des weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert"

Nadine Viermann
Dr. 16.15 - 17.45 Uhr, Beginn: 15.10.2019
Neue Universität, HS 10

Informationen zur Anmeldung entnehmen Sie bitte dem Kommentierten Vorlesungsverzeichnis des Historischen Seminars.

Kommentar: Wann endete das römische Reich? – Dazu gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen. Eine mögliche
Antwort wäre: Im Jahr 476 n. Chr., als Romulus Augustulus, der in Ravenna residierende Kaiser des
weströmischen Reiches, durch den Heermeister Odoaker abgesetzt wurde. Das Proseminar geht der Frage
nach, warum sich die römische Herrschaft im Westen des Mittelmeerraumes nicht mehr halten konnte,
während in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, römische Kaiser bis zur osmanischen Eroberung 1453
an der Macht blieben: Unterlag das weströmische Reich der sog. Völkerwanderung, hätten die Kaiser doch
lieber in Rom bleiben anstatt nach Ravenna übersiedeln sollen, oder konnten sich die oft minderjährigen
Kaiser schlichtweg nicht gegen einflussreiche Feldherren, wie den oben genannten Odoaker, behaupten?
Ziel des Proseminars ist es, ein grundlegendes Verständnis für den Charakter und die Funktionsweisen
römischer Monarchie in der Spätantike zu entwickeln: Einerseits blicken wir auf Strukturen und Traditionen,
welche die römische Alleinherrschaft seit Augustus prägten, andererseits arbeiten wir Eigenheiten
der Spätantike heraus – einer Epoche, die zuletzt verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt ist.
Schließlich untersuchen wir, welches politische Schicksal Italien durchlief, nachdem die römische Monarchie
vermeintlich abgeschafft worden war.

 


Weitere Informationen finden Sie im LSF.

 

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 10.09.2019
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