30 Jahre Gleichstellung

Stimmen der Gleichstellungsbeauftragten - zwischen Gestern und Heute

 

Feuchtifeucht

Erika Feucht, Ägyptologie

In meiner Amtszeit war mir am wichtigsten, Leitlinien zur Förderung der Akademikerinnen an der Universität zu erstellen. Dies geschah zusammen mit den Frauenbeauftragten der Fakultäten und den Frauenbeauftragten der Universitäten Baden-Württembergs. Ebenso bedeutsam waren die Durchsetzung dieser Leitlinien im Senat der Universität und die Schaffung von Stipendien zur Förderung der Frauen.

 

Gabriele Pfitzer, Medizin

Wichtig war mir die Stärkung der Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten in der Universität. Auch galt es die wissenschaftlichen Leistungen der Frauen auf allen Ebenen sichtbar zu machen, Karrierehindernisse abzubauen sowie die berufliche Situation von Postdoktorandinnen zu verbessern. Übergeordnetes Ziel war es, den Anteil der Professorinnen zu erhöhen. Für die Zukunft: Die Universität Heidelberg hat zusammen mit ihren Gleichstellungsbeauftragten viel für die Vereinbarkeit von Familie und Karriere erreicht und trotzdem sind nach wie vor neue und kreative Ideen notwendig, damit begabte junge Frauen nach der Promotion weiterhin Freude an der Forschung haben und eine Laufbahn an der Hochschule anstreben.

Pfitzer

 

Schröder

Traute Schröder-Kurth, Medizin

30 Jahre lang gibt es die Bemühungen an unserer Universität schon, die Frauen zu stärken und ihre Gleichstellung immer wieder zu bestätigen – und die Männer daran zu erinnern, dass es so etwas wie Gleichstellung auch im akademischen Bereich gibt! Wenn das nicht mehr notwendig wäre, gäbe es die Position der Gleichstellungsbeauftragten nicht mehr!

 

Margret Schuchard, Anglistik

Wichtig war und ist bis heute die wissenschaftliche Leistung von Frauen sichtbar zu machen und sie in ihrem Umfeld zu stärken. Das geschah durch eine neue Buchreihe, die Heidelberger Frauenstudien, thematisch ausgerichtete Symposien und Ausstellungen und Stipendien für Frauen in der Familienphase. Für die kontinuierliche Arbeit war es nötig die Frauenförderung in der Grundordnung der Universität zu verankern und die Büroleitung auf einer Dauerstelle einzurichten.

Schuchard

 

Kämmerer

Annette Kämmerer, Psychologie

Als Frauenbeauftragte der Universität waren mir vor allem drei Dinge wichtig: Das Amt in den Institutionen und im Selbstverständnis der Universität zu verstetigen. Das war keineswegs trivial, denn die universitären Gremien sahen es nicht als Selbstverständlichkeit an, die Gleichstellung von Frauen als eine genuine universitäre Aufgabe zu definieren. Die wissenschaftliche Arbeit von Frauen innerhalb der Universität durch universitäre Frauentage etc. sichtbar zu machen, in denen Frauen ihre wissenschaftlichen Leistungen darstellen konnten. Und die Wissenschaftlerinnen innerhalb der Universität gezielt zu beraten und auch (finanziell) zu fördern, um ihre berufliche Weiterentwicklung von zu unterstützen.

 

Dominique Lattard, Minerologie

Als ich das Amt der Frauen- bzw. Gleichstellungbeauftragten innehatte (2003-2005),  war es am dringendsten nötig, Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und privatem Leben durch gezielte Maßnahmen zu verbessern: Das "Kinderhaus" wurde damals eingerichtet, erste Ansätze zur Entwicklung eines "Dual Career Service" umgesetzt.Heute, noch stärker als damals, wünschen sich die meisten jungen WissenschaftlerInnen - und besonders die Frauen unter ihnen - flachere Hierarchien und mehr Diversität und Flexibilität in den Karrierewegen an der Universitäten.

Lattard

 

Leopold

Silke Leopold, Musikwissenschaft

Die edelste Aufgabe einer Frauenbeauftragten wäre es, sich überflüssig zu machen. Sie ist es allerdings auch nach dreißig Jahren noch nicht, obwohl die Universitäten bis in die Bastion der Professorenschaft hinein in einst unvorstellbarer Weise „weiblicher“ geworden sind. Möge es nicht noch einmal dreißig Jahre dauern, bis wir tatsächlich keine Gleichstellungsbeauftragten mehr benötigen.

 

Annemarie Pucci, Physik

Ich möchte erreichen, dass es eines Tages ganz normal ist, dass Frauen Professoren sind - auch in den Naturwissenschaften”, so habe ich es im Bericht der Gleichstellungsbeauftragte an den Senat im Jahr 2000 gesagt. Heute kann ich sagen, dass es fast so gekommen ist - aber eben nicht von allein.

Pucci

 

Weigelin

Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Sinologie

Ich wollte dazu beitragen, dass Frauen an der Universität Heidelberg sich fair behandelt und ihren Qualifikationen entsprechend wertgeschätzt fühlen. Handlungsbedarf heute? In vielen Fachrichtungen haben Frauen heute eine gute Chance, eine wissenschaftliche Karriere in Fairness und Anerkennung zu verwirklichen – aber eben nicht in allen. Vor allem in den Naturwissenschaften gilt es, noch mehr Anstrengungen zu unternehmen, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, dass mehr Frauen dazu ermuntert, in diesen Bereichen eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen. Darüber hinaus ist es notwendig mehr Frauen darauf vorzubereiten, Führungsaufgaben in der Wissenschaft zu übernehmen.

 

Jadranka Gvozdanovic, Slavistik

Die Wissenschaft braucht gleichermaßen weibliche und männliche Talente!

Gvozdanovic

 

Patzeö

Katja Patzel-Mattern, Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Ziel ist es, in Reflexion der Bedürfnisse und Anforderungen Chancen gerecht zu ermöglichen und die Universität Heidelberg als attraktive Arbeitergeberin und innovativen Forschungsstandort zu stärken. Dafür gehen weitere strukturelle Veränderungen, geschlechter- und chancengerechtes Handeln und individuelle Förderung Hand in Hand und – sie gehen uns alle an.

Zum Interview mit der Gleichstellungsbeauftragten

 

 

Wir denken auch an die Universitätsfrauenbeauftragten der Anfänge Professor Christine Heym (Medizin) und Professor Dorothea Sich (Medizin), die das Amt der Frauenbeauftragten an der Universität aufgebaut und etabliert haben.

Verantwortlich: E-Mail
Letzte Änderung: 19.12.2017
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