Gottesdienste im Sommersemester 2011

Predigtplan Sommersemester 2011

 

17.07.2011: Dekan Prof. Dr. Winrich Löhr über Spr 8,22-31

Liebe Universitätsgemeinde, am Ende dieses langen und vollen Semesters stellt sich uns die Weisheit selber vor. Die Weisheit, die im Predigttext zu uns redet, ist alles andere als bescheiden. Sie, so sagt sie in dem Abschnitt, der unserem Predigttext unmittelbar vorangeht, berät die Herrscher und Mächtigen dieser Welt. Sie, so behauptet sie in unserem Text – ist seit Anbeginn an der Seite Gottes. Sie so beansprucht sie im ganzen Buch der Sprüche, wird von jedem gebraucht, der sein Leben recht leben will, niemand kann ihrer entbehren.
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10.07.2011: Prof. Dr. Helmut Schwier über Johannes Schreiters Tauffenster

Liebe Gemeinde, „endlich ein Blau!“ – So lautete ein begeisterter Ausruf beim Anblick des neuen Fensters vor wenigen Tagen. Die warmen goldgelb-orangen Grundtönungen aller Fenster, ihr kräftiges Rot, ihr leuchtendes Gelb, ihr strahlendes Weiß erhalten nun einen farblichen Kontrast – blau. Blau wie der Himmel, blau wie das Wasser. Von oben bis unten, vom Himmel bis zur Erde, ja im wahrsten Sinn bis unter die Erde reicht dieses Blau: hell, leicht, belebend. Fast eine Sommerferienstimmung!
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03.07.2011: PD Dr. Jörg Neijenhuis über Ps 110,10

Liebe Gemeinde! Wer den Herrn fürchtet, hat keine Angst. Es gibt eine Furcht, die eigentlich Angst meint. Diese Angst kann sich zeigen, weil man sich vor einer Person fürchtet. Der, der Angst hat, wird versuchen, diese Person zu meiden. Die Angst lässt eine Beziehung zur anderen Person nicht zu. Angst hat die Kraft, Beziehungen abzubrechen oder erst gar nicht aufkommen zu lassen. Es gibt aber auch eine andere Furcht. Diese Furcht meint Ehrfurcht.
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26.06.2011: Bischof i.R. Prof. Dr. Wolfgang Huber und Erzbischof Dr. Robert Zollitsch im Uni-Jubiläumsgottesdienst

Die Bergpredigt und das Hohe Lied der Liebe, die Weisheit Salomos und die Torheit des Kreuzes, Hiobs Weisheit im Leiden und die spielende Weisheit: alles schon besetzt. Das stellte ich resigniert fest, als mich die Aufforderung erreichte, den heutigen Festgottesdienst in die Reihe der Universitätsgottesdienste dieses Sommersemesters einzufügen. Dafür sollte ich einen Predigttext auswählen, auf den sich nicht bereits einer der gelehrten Prediger dieser Universität gestürzt hatte. Denn sie hatten das Recht des ersten Zugriffs; ich hatte das Nachsehen.
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19.06.2011: Prof. Dr. Johannes Eurich über Hiob 19,25-29

Liebe Gemeinde, „Weisheit im Leiden“ ist der Titel für diese Predigt, und er hört sich etwas akademisch an. Geht es im Leiden denn um Weisheit? Steht nicht vielmehr die existentielle Bewältigung des Leids, das einen Menschen getroffen hat, im Mittelpunkt? Ein Mensch, der von einem Schicksalsschlag getroffen wird, möchte keine wohlüberlegten akademischen Weisheiten hören, keine theologischen Spitzfindigkeiten, sondern Antworten auf ganz grundlegende Fragen, die dann in ihm aufbrechen.
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12.06.2011: Prof. Dr. Peter Lampe über 1 Sam 16,7

Liebe Gemeinde, „O Komm Du Geist der Wahrheit“, sangen wir soeben. Ich lese die Kurzgeschichte eines großen Prager Autors. Sie besteht aus zwei Sätzen; ich kürze sie nochmals: „Wenn irgendeine lungensüchtige Kunstreiterin in der Manege auf schwankendem Pferd vom peitschenschwingenden erbarmungslosen Chef monatelang im Kreise rundum getrieben würde, begleitet vom Beifallklatschen der Hände, die eigentlich Dampfhämmer sind—vielleicht eilte dann ein junger Galeriebesucher die lange Treppe durch alle Ränge hinab, stürzte in die Manege, riefe das Halt! durch die Fanfaren des Orchesters.
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05.06.2011: Prof. Dr. Manfred Oeming über Psalm 73

Liebe Gemeinde, in unserer Predigtreihe über die Weisheit der Bibel bekommen wir heute eine ganz besondere Stimme zu hören: Psalm 73. Wir hören hier die Reflexionen eines Menschen, der in eine tiefe Krise geraten ist und hart am Abgrund steht. Wie ist es zu diesem beinahe totalen Kollaps gekommen und wie ist der Beter diesem Abgrund des Zweifels hauchdünn entkommen? Er beschreibt in poetischer Sprache seinen Lebensweg: Er schreibt einen spirituellen Lebenslauf, sein Text lässt uns teilhaben am inneren „Monolog eines Weisen"...
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02.06.2011: Prof. Dr. Gerd Theißen über Mt 6,19-21

Suchet nicht Schätze auf Erden, sondern im Himmel. Wo dein Schatz ist, da ist dein Herz! Am Himmelfahrtstag ist die Botschaft dieses Textes klar: Jesus ist der Schatz. Er ist im Himmel. Wo dein Schatz ist, soll dein Herz sein. Der Himmel ist, wo das Wertvollste in deinem Leben, wo dein Schatz ist. Ist er vergraben, liegt er in der Tiefe. Liegt er in Dir, dann ist dort dein Himmel. Vielleicht ist das der einzige Ort, wo Dein Schatz sein soll: in Deinem Herzen, im Zentrum deines Lebens. Dann bist Du angekommen in Deinem Leben. Dessen gewiss zu sein, ist wertvoller als jeder Schatz auf Erden, jedes Bankkonto, jede Immobilie, jeder Investmentfonds.
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29.05.2011: Prof. Dr. Christoph Strohm über Mt 11,25-30

Liebe Gemeinde, ein ungefähr 55jähriger Mann, von Beruf Physiker, leidet an einer Stoffwechselkrankheit. Neben Hautentzündungen äußert sie sich in schweren Depressionen. Seit mehreren Tagen hat er wieder eine solche Phase. Er zieht sich zurück in sein Zimmer, spricht kaum mehr ein Wort mit der Familie. Immer wieder kreisen seine Augen um ein an der Wand hängendes, kleines Holzkreuz mit dem Gekreuzigten. In seiner ganzen Verzweiflung nimmt er es und schleudert es voll Wut in die Ecke. Nachdem der Mann mir das erzählt hat, sagt er: „Ohne diese Erfahrung wüßte ich nicht, was Glauben ist. Nur wer ganz am Boden lag, kennt den Gott, der aus dem Nichts Leben schafft; den Gott, der vom Tod zum Leben erweckt.“
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22.05.2011: Prof. Dr. Michael Welker über 1 Kor 2,1-10

„Der Theologe sucht die Gotteserkenntnis – der Glaubende hat sie.“ Als ich diesen Satz am Anfang meines Studiums hörte, war ich schockiert, ja sprachlos. Seitdem aber ist mir die religiöse und theologische Überbietungsrhetorik in vielen Formen begegnet, sogar auch innerhalb der wissenschaftlichen Theologie. Deus semper major, Gott ist immer größer. Die Frommen und Tiefblickenden, sie haben den Zugang zu diesem Gott, der immer größer ist.
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15.05.2011: Dr. Benita Joswig/Dr. Heike Springhart über 1 Kor 13

Liebe Gemeinde, Ohne Liebe ist alles nichts. Alles, was Menschen zu sagen haben – an deutlichen Worten, an vorsichtigen Fragen, an Schmeichelei und Freundschaftsbezeugungen – was Menschen vielleicht sogar mit Engelzungen sagen, verhallt im Nichts, wo die Liebe fehlt. Selbst die weitsichtigen Visionäre, die Deuter von Geheimnissen, die Prognostizierer und Hochrechner sind nichts, wenn die Liebe fehlt. Ja, selbst ein Glaube, der Berge versetzen könnte, der sich mit der Welt und Gott im Reinen weiß, sich seiner selbst gewiss und der Zukunft sicher ist – selbst solcher Glauben ist nichts ohne die Liebe. Was für eine Liebeserklärung schreibt Paulus da.
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08.05.2011: Prof. Dr. Klaus Tanner über 1 Kön 3,1-15

Liebe Gemeinde! „Und schließlich habe ich entschieden“ – wer diesen Satz spricht, gibt meistens zu erkennen: Es gibt Situationen, in denen Entscheidungen von großer Tragweite getroffen werden müssen, Entscheidungen über weitreichende Lebensperspektiven, manchmal auch über Leben und Tod. Oft sind die Informationen widersprüchlich, weder ist die Situation vollkommen klar noch die möglichen Folgen. Das, was wir erleben und durchleiden müssen, entzieht sich immer wieder unseren Planungen und Kalkülen. Trotzdem muß gehandelt werden.
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01.05.2011: Pfr. Dr. Hans-Georg Ulrichs über Mt 6,25-34

„Don’t worry, be happy“, liebe Gemeinde, so sang man vor einigen Jahren und wahrscheinlich ist dieses Lied auch gestern Nacht bei zahlreichen Feiern in den Mai erklungen und mitgesungen worden. Klar, „happy“ sind wir ja alle ganz gerne. Und ein so lustiges Lied ist geradezu performativ: Es bewirkt, was es sagt, beim Singen. Das kann oberflächlich durchaus funktionieren – und warum sollte das abzulehnen sein? Man sollte auch im Glauben nicht zu rasch zu frohsinn(en)feindlich sein. Dennoch, auch wenn dieses Lied zwar lustig ist, kann es aber nicht wirklich das Sorgen relativieren, nämlich zu etwas anderem in Beziehung setzen.
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24.04.2011: Prof. Dr. Wilfried Härle über 1 Kor 15,20-28

Liebe Gemeinde, je weiter wir zu den Anfänge des christlichen Osterglaubens zurückgehen, desto mehr sind zwei Begriffe miteinander verbunden, ja verschmolzen, die wir von verschiedenen Festen des Kirchenjahres her kennen und deutlich unterscheiden: Auferstehung und Erhöhung. Wir sind von der Apostelgeschichte her gewohnt sind, die Auferstehung dem Osterfest, die Erhöhung der Himmelfahrt Christi zuzuordnen. Dabei ist uns schon klar, dass es sich bei der Himmelfahrt Jesu nicht um eine Art Weltraumfahrt in den Himmel (in welchen?) gehandelt hat, sondern um die Erhöhung Jesu Christi zur Rechten Gottes, um seine Einsetzung zum Herrn, zum Kyrios, in die gleiche Würde wie Gott.
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22.04.2011: Kirchenrat Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh über 1 Kor 1,18-25

„Das Kreuz habe ich von meiner Oma! Das beschützt mich!“ Sie sitzen im Morgenkreis, liebe Gemeinde. Drittklässler, in der Woche vor der Karwoche. Die Lehrerin hat gefragt, ob sie sich auf Ostern freuen. Sie haben über Osterhasen geredet. Über Eierfärben und Eierwerfen. Und versteckte Eier, die sie erst ein halbes Jahr später im Garten gefunden haben. Dann geht es um die Feiertage vor Ostern, um Karfreitag. Ein Junge sagt: „Meine Eltern finden das Kreuz schrecklich!“ und: „Wie kann einer, der am Kreuz hängt, uns helfen?“
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17.04.2011: Prof. Dr. Theo Sundermeier über Offb. 21 (+ Schreiterfenster "Himmlisches Jerusalem")

Als ein Mitarbeiter in Namibia vor Jahren auf Heimaturlaub fahren wollte, kündigte er das seiner Gemeinde an und sagte, daß er nach Deutschland fliegen werde, aber vorab auch Jerusalem besuchen wolle. Darauf fragte ihn ungläubig eine Hererofrau seiner Gemeinde: Ob er denn zuerst in den Himmel fliegen wolle?! Für die Frau war Jerusalem eine Botschaft, ein Symbol und Hinweis auf himmlische Realität.
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Letzte Änderung: 29.10.2013
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