30.06.2002 Prof. Dr. Michael Plathow - über 3. Joh 5-12

ICH GLAUBE

DIE HEILIGE CHRISTLICHE KIRCHE, GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN

 

 

Predigttext: 3. Joh 5 – 12:

Mein Lieber, du handelst treu in dem, was du an den Brüdern tust, zumal an fremden, die deine Liebe bezeugt haben vor der Gemeinde; und du wirst gut daran tun, wenn du sie weitergeleitest, wie es würdig ist vor Gott. Denn um seines Namens willen sind sie ausgezogen und nehmen von den Heiden nichts an. Solche sollen wir nun aufnehmen, damit wir Gehilfen der Wahrheit werden.

Ich habe der Gemeinde kurz geschrieben; aber Diotrephes, der unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht auf. Darum will ich ihn, wenn ich komme, erinnern an seine Werke, die er tut; denn er macht uns schlecht mit bösen Worten und begnügt sich noch nicht damit: er selbst nimmt die Brüder nicht auf und hindert auch die, die es tun wollen, und stößt sie aus der Gemeinde.

Mein Lieber, folge nicht dem Bösen nach, sondern dem Guten. Wer Gutes tut, der ist von Gott; wer Böses tut, der hat Gott nicht gesehen. Demetrius hat ein gutes Zeugnis von jedermann und von der Wahrheit selbst; und auch wir sind Zeugen, und du weißt, dass unser Zeugnis wahr ist.

I.

 

„Wir glauben die eine, heilige, katholische (universale) und apostolische Kirche“ – so haben wir, liebe Gemeinde, als „Versammlung aller Gläubigen und Heiligen“ gerade bekannt. Wir haben das Credo von Nicäa-Konstantinopel – credo: etymologisch „cor do“ = ich gebe mein Herz - hymnisch Gott dargebracht als Antwort auf sein Verheißungswort. In der Verbundenheit mit allen Christen und allen christlichen Kirchen auf der weiten Erde und mit allen, die uns auf dem Weg zu Gott vorausgegangen sind, haben wir es bekannt. Meist bekennen wir mit dem Apostolischen Taufbekenntnis „Ich glaube die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“ die Kirche als Wirkungsfeld des Geistes Christi. Christlich umfasst hier die Universalität und Einheit in der Treue zum apostolischen Evangelium: dem Grund der Kirche.

Wir bekennen öffentlich – M.Luther sagt „freudig und keck“, denn nicht gilt: “Christsein heißt in uns´rer Zeit: Jeder tut sich selber leid“ (Manfred Rommel)-:

die geglaubte Einheit der Kirche unseres in Jesus Christus durch den Hl. Geist heute handelnden Gottes – und das angesichts sichtbarer Spaltungen und Konflikte zwischen den verschiedenen Einzelkirchen.

Wir bekennen:

die geglaubte Heiligkeit der Kirche durch ihre Teilhabe an der Heiligkeit Jesu Christi, der Vergebung schenkt der „Gemeinschaft der Heiligen“ – und das trotz erfahrener Selbstsäkularisierung und Kleinglauben in der „Gemeinschaft der Sünder“.

Wir bekennen:

die geglaubte Katholizität der Kirche als die vom hl. Geist umgriffenen vielfältigen Geistesgaben bei uns Menschen – und das im Blick auf die Selbstgenügsamkeit der Konfessionen, die Spaltungen unter Völkern, Rassen und Regionen, die Ungleichheit von Mann und Frau.

Wir bekennen:

die geglaubte Apostolizität der Kirche, “weil alles, was sie von Christus bekennt, von den Aposteln als Zeugen herkommt, deren Zeugnis von Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi durch die hl. Schrift überliefert ist“ für unser Verkündigen, Lehren und Leben („Gemeinsam den einen Glauben bekennen“, 1991, Nr. 241) - und das angesichts von Untreue zum apostolischen Evangelium , von Trägheit und Gleichgültigkeit.

So bekennen wir die Glaubenswirklichkeit der Kirche. Keine Illusion, kein Wolkenkuckucksheim, keine Utopie. So bekennen wir in der Spannung von Glaube und Erfahrung, verborgener und sichtbarer Kirche auf dem Weg durch Anfechtungen getragen von der Verheißung Gottes.

 

II.

Liebe Gemeinde, von solchen Spannungen erzählt unser Predigttext: der 3. Johannesbrief, ein persönlicher Brief, freundschaftlich und herzlich. Mit wenigen Zeilen aus 219 Wörtern auf einem Papyrusblatt ist er die kürzeste Schrift des Neuen Testaments. Ein halbseitiges „Gespräch abwesender Freunde“, erzählt er von den Beziehungen in der „Gemeinschaft der Heiligen“. Allerdings geht es - gleichsam in einer Moment- und Nahaufnahme – um einen Streit in einer johanneischen Gemeinde. Viel können wir aus dem Kurzbrief nicht herauslesen, aber doch einiges: es handelt sich um den Konflikt zwischen drei individuellen Personen. Anlaß ist die verweigerte Gastfreundschaft, die Philoxenia in Form der Fremdenliebe, gegenüber charismatischen Wandermissionaren . Die Auseinandersetzung geht aber noch tiefer.

Der Absender des Briefes, der Älteste, - er ist mit der Gemeinde vertraut – wendet sich an Gaius mit der Bitte, den Überbringer des Briefes Demetrius gastfreundlich aufzunehmen und ihn zu versorgen. Ein Zeugnis voll Lobs stellt er Demetrius aus: glaubwürdig ist er; das Zeugnis der Wahrheit findet sich in seinem Zeugnis authentisch wieder; liebenswert ist er, weil er Glaube in der Liebe lebt.

Gaius, der Adressat, hatte wohl lange eine schwankende Haltung in dem Konfliktsfall gezeigt. Denn da ist Diotrephes: der streitbare Störenfried und Kontrahent. Er spielt in der Gemeinde die Führungsrolle und er lehnt die Aufnahme fremder Wandermissionare strikt ab. Mit autoritären Methoden setzt er unerbittlich seine Meinung durch: Vertrauen und Gastfreundschaft zeigt er die rote Karte.

Versuchen wir dennoch Diotrephes ein wenig zu verstehen: da gab es ja neben den charismatischen Wandermissionaren die vielen popularphilosophischen Sinnanbieter, die vagabundierenden Bettelpriester orientalischer Gottheiten, die okkulten Wahrsager und die esoterischen Glückspropheten; sie alle wollten die Sehnsüchte nach erfülltem Leben stillen in der Unübersichtlichkeit des Pluralismus multireligiöser Subkulturen. Da waren aber vor allem die gnostischen Lehrer; die Gnosis war die Konkurrenz-Religion „auf dem Markt“. Ihre Message war knapp zusammengefasst: Das, was die Bibel Schöpfung nennt, stellt sich eigentlich als Unglücksfall dar; etwas Göttliches hat sich bei der sogenannten Schöpfung in die Materie verstrickt. Die verstreuten göttlichen Funken müssen daraus erlöst werden. Ein göttlicher Gesandter bringt die Erkenntnis, die Gnosis, mit deren Hilfe die selbsterlösende Befreiung aus der unfreien Verstrickung in die Materie stufenweise vor sich geht.

Manches klingt da manchen täuschend ähnlich wie die christliche Botschaft. Jedoch gibt es vor allem zwei entscheidende Unterschiede: zum einen ist die Unfreiheit des Menschen für den christlichen Glauben kein irgendwie gearteter Unglücksfall, sondern Sünde , d.h. Gemeinschaftslosigkeit mit Gott als Unglaube und damit wird die Lebensbestimmung verfehlt. Die Gnostiker wollten davon nichts wissen. Zum andern ist die Erlösung aus der Macht der Sünde, des Todes und des Bösen durch Gottes Liebe in der Hingabe seines Sohnes bis zum Tod am Kreuz schon geschehen. Das wollten die Gnostiker nicht an sich herankommen lassen.

Der Älteste wird aus der johanneischen Überlieferung das Verheißungswort gekannt haben: “Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben empfangen“ (Joh 3, 17). So sehr Diotrephes gegen Häresien für die rechte Lehre kämpft, so sehr fühlt sich der Älteste missverstanden. So sehr Diotrephes – z.T. verständlich – aus Selbstschutz und um der eigenen Identität willen die Trennung von fremden Strömungen betreibt, so sehr will der Älteste raus aus all den Verdächtigungen. Und eine Versöhnung scheint nicht aussichtslos, wenn die Missverständnisse ausgeräumt werden.

Diotrephes aber geht mit ungeheurer Härte vor: intransigente Stellungnahmen, keine Bereitschaft zur Aufnahme fremder Brüder, vermutliche Unterschlagung eines früheren Briefes des Ältesten, Behinderung von Gutwilligen und dann deren Ausschluß aus der Gemeinde – wo doch Jesus sagt:“ Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6, 37). Diotrephes lässt es völlig an der Liebe fehlen. Er, selbstherrlich, gibt dem Parakleten, dem hl. Geist, keine Chance. Ein Ausleger schreibt: “Aus einer puristischen Position resultiert der Konflikt mit Diotrephes, der möglicherweise in nicht-johanneischen Gemeinden andere, seiner Meinung nach besser funktionierende Modelle kennen gelernt hat“, die sich mit seiner Meinung und Person vertragen (EKK XXIII/2, 110). Übrigens scheint die Kirchengeschichte Diotrephes über lange Phasen Recht zu geben.

Und der Älteste? Er hofft mit Demetrius und Gaius die Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Er will den Konflikt lösen. Er will Versöhnung. Oder könnte man auch sagen: einen Kompromis, d.h. wörtlich: eine gemeinsame verheißungsorientierte Lösung. Er will den ersten Schritt machen. Er leitet Versöhnung ein. Wir fragen: Wie tut er das?

 

III.

Liebe Gemeinde, aus dieser Situation heraus ist der 3. Johannesbrief zu lesen. Wir hören ihn noch einmal in einer anderen Übersetzung ganz:

Der Älteste dem Gaius, dem Geliebten,

den ich liebe in der Wahrheit.

Geliebter, in jeder Hinsicht wünsche ich,

dass du dich wohl befindest

und gesund bist

so wie sich wohl befindet deine Seele.

Denn ich freue mich sehr,

als Brüder kamen

und Zeugnis gaben für die Wahrheit,

so wie du in Wahrheit wandelst.

Eine größere Freude habe ich nicht als die darüber,

dass ich höre,

meine Kinder wandeln in der Wahrheit.

Geliebter, treu tust du,

was immer du wirkst an den Brüdern

-         und dies an fremden -

die Zeugnis gaben für deine Liebe vor der Gemeinde;

du wirst gut daran tun,

sie weiterzugeleiten auf Gottes würdige Weise.

Denn für den Namen (Jesu Christi) sind sie ausgezogen,

nichts nehmend von den Heiden.

Wir nun, wir sind verpflichtet,

solche zu unterstützen,

damit wir Mitarbeiter mit der Wahrheit werden.

Ich habe der Gemeinde etwas geschrieben,

aber der es liebt, der Erste von ihnen zu sein, Diotrephes,

nimmt uns nicht auf.

Deswegen, wenn ich komme,

werde ich erinnern an seine Werke,

die er tut,

indem er uns mit bösen Worten verunglimpft,

und sich nicht begnügt mit solchen Dingen:

Weder nimmt er selbst die Brüder auf,

und die es tun wollen,

hindert er

und wirft sie aus der Gemeinde hinaus.

Geliebter, ahme nicht das Schlechte nach,

sondern das Gute.

Wer Gutes tut,

ist aus Gott.

Wer Böses tut,

hat Gott nicht gesehen.

Für Demetrius wurde Zeugnis abgelegt von allen

und von der Wahrheit selbst.

Und auch wir, wir legen Zeugnis ab,

und du weißt

unser Zeugnis ist wahr.

Vieles hätte ich dir zu schreiben,

aber ich will nicht

mit Tinte und Rohr dir schreiben.

Ich hoffe aber,

rasch dich zu sehen,

und von Mund zu Mund werden wir reden.

Friede dir.

Es grüßen dich die Freunde.

Grüße die Freunde namentlich.(H.-J.Klauck)

Liebe Gemeinde, so lautet der Brief des Ältesten. Auch wir schreiben Briefe an Freunde und Freundinnen in der vertrauten Heimatgemeinde oder in fernen Partnergemeinden, senden e-mails an Mitchristen in Schwesterkirchen anderer Konfessionen. Als einzelne sind wir mit der Gemeinde verbunden und sie mit uns. In der Fremde spüren wir das extrem. Christen führen kein Single-Dasein und Glaube ist keine Privatsache. Wir haben Anteil an dem, was nur Gott zu geben vermag und haben in der Verbundenheit unter einander Teil an Freud und Leid und an Konflikten. Das geschieht auch in Briefen und bei Besuchen ganz nach neutestamentlichem Muster: „Aus Gnade sind wir selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus uns: Gottes Gabe ist es“ (Eph 2,8) und „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Gal 6,2). So sind wir als „Gemeinschaft der Heiligen“ ein Brief Christi für andere, wie Paulus einmal sagt (2.Kor 3,3).

Heute werden bei Problemen in Gemeinden Konfliktmanagement, Supervisionen, Gemeindeberatung angeboten. Das ist gut. Aber ersetzen können sie nicht die Gemeinderegel in Mt 18,15ff – der Älteste mag sie gekannt haben -: an erster Stelle das vertrauensvolle Gespräch unter vier Augen, dann im Beisein von zwei Zeugen, schließlich die Vermittlung und der Vergleich in der Gemeindeversammlung.

Nach dem 3. Johannesbrief bricht der Konflikt aus, als Andere in die Gemeinde kommen, anders leben, anders, in anderen Worten und in anderen Bildern das Evangelium bezeugen, andere Gemeinschafts- und Leitungsformen kennen. Dadurch werden die Anderen zur Bedrohung für Diotrephes. Man wird misstrauisch. Man hat Angst und ist besorgt um die eigene Identität. Diotrephes setzt seine Meinung absolut, d.h. abgelöst vom Andern, exklusiv, d.h. den Andern ausschließend und sich selbst abschließend. Die Spaltung wird herbeigeredet und mit Exkommunikation besiegelt.

Identität meint aber keine vorgefasste Rechtgläubigkeit in Satzwahrheiten. Identität schließt die Beziehung zum Andern und vom Andern her ein und damit die Aneignung des Andern bei Durchhalten der Differenz. Christliche Identität erweist sich als Beziehung zu Gott und zum Andern, d.h. im Zuspruch Gottes „Du bist mein“ mit der Antwort „Dein bin ich, o Gott“ und im Für- und Mitsein mit dem Andern und vom Andern her.

Identität und Differenz, Differenz und Verständigung prägen das Zusammenleben –konfliktreich wie es ist – der Einzel- und Ortskirchen auf dem ökumenischen Weg. Worin nun besteht die vertrauensbildende, Versöhnung suchende Maßnahme des Ältesten? – Er will mit Diotrephes persönlich sprechen unter vier Augen. Er erinnert an das Gemeinsame der „Gemeinschaft der Heiligen“ auf dem Weg dem Reich Gottes entgegen. Er bezeugt die sich bewahrheitende Wahrheit in Jesus Christus, die frei macht; er verweist auf die Selbstmitteilung des dreieinen Gottes in Jesus Christus und in seinem Verheißungswort; er verkündigt die Liebe Gottes im gekreuzigten Christus zur Erlösung von der Macht der Sünde, des Todes und des Bösen. An dieser Wahrheit haben die Glaubenden Anteil. Dieser Glaube versöhnt bei aller Verschiedenheit und dieser Glaube wird in der Liebe gelebt. Wahrheit, Glaube, Liebe, d.h. der gegenwärtige Christus im Evangelium verbindet angesichts der sichtbar und erfahrbar werdenden Differenzen.

Auch wir erzählen in Gesprächen und in Briefen von dem Grund unserer Gottes- und Lebensgewissheit und von der Wahrheit des in Jesus Christus erschlossenen Wirklichkeitsverständnisses. Briefsammlungen und Gesprächsprotokolle „exemplarischer Christen“, „moderner Heiliger“ sprechen davon. Gewiß, sie reden verschieden in Sprachton und Ausdrucksform, wie die Antworten des Glaubens differieren in Frömmigkeitsstilen und Organisationsformen. Hier begegnen uns die Unterschiede und Trennungen der christlichen Kirchen im gegenwärtigen Profilierungsökumenismus. Ich denke an das Verständnis von ordiniertem Amt und allgemeinem Priestertum; von sichtbarer Kirche als nur Empfängerin oder auch als Vermittlerin und Mitwirkerin des Heils; von hierarchischen oder synodalen Leitungsstrukturen; ich denke an die Ordination von Frauen usw. Die Kirche Jesu Christi manifestiert sich und ist da in verschiedenen Einzel- und Ortskirchen mit ihren besonderen Traditionen und Gestalten. Schwesterkirchen, familienähnlich, sind sie, doch keine selbstähnlichen Klone. Sie alle leben ja nicht aus sich selbst. Der dreieine Gott schafft und erhält sie: Gott „der Vater wollte sie als das Volk seines Eigentums; der Sohn erlöst und stellt sie dar als seinen lebendigen Leib; der Geist führt sie zusammen zu einer einzigartigen Gemeinschaft. So ist die Kirche „das Volk, geeint durch die Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ („Gemeinsam den einen Glauben bekennen“, 1991, Nr. 225), der sich uns zum Heil heute mitteilt in Wort und Sakrament.

In evangelischer und ökumenischer Perspektive ist darum unter den verschiedenen Einzelkirchen „Kirchengemeinschaft in Wort und Sakrament“ – und das ist genug – möglich und wirklich: die „Gemeinschaft der Gläubigen und Heiligen“ in versöhnter Verschiedenheit sich gegenseitig anerkennender Kirchen. Darum sind alle Getauften eingeladen zum Abendmahl heute, denn Christus als Geber und Gabe des Abendmahls lädt selbst alle ein.

 

Liebe Gemeinde, halten wir mit der Botschaft des 3. Johannesbriefes am Schluß fest: Wenn wir bekennen :“Wir glauben die eine, heilige, katholische (universale) und apostolische Kirche“ oder :“Ich glaube die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“, so hat unser Glaube das Fundament in der Heilszukunft der Gottesherrschaft, die durch Jesus Christus schon eröffnet ist. Zugleich sind wir als Gemeinschaft der gerechtfertigten Sünder immer neu zur Buße gerufen angesichts unserer Spaltungen, unseres Kleinglaubens, unserer Selbstgenügsamkeit, unserer Untreue gegenüber dem apostolischen Zeugnis. Ebenso schließt die in Christus gegebene Gabe der „einen, heiligen, katholischen und apostolischen“ oder „ heiligen christlichen Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“ ein die Aufgabe „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ zu erbitten und zu gestalten; denn die Kirche des Glaubens drängt auf Sichtbarkeit. Die Weisung kurz und prägnant:

- aufgrund der von Gott gegebenen Einheit sollen wir eins sein und werden;

- weil wir geheiligt sind, sollen wir und unsere Gemeinde heilig sein und werden;

- weil die Kirche in Christus katholisch ist, soll unsere Gemeinde und Kirche universal denkend im lokalen Handeln werden;

- weil die Kirche auf dem Zeugnis der Apostel gründet, sollen die christlichen Gemeinden und Kirchen ihre Apostolizität je neu erinnern und überprüfen.

So können und dürfen wir mit unsern Diskrepanzen und Konflikten, mit unserer Sünde und Schuld - wer wir auch sind – Gott preisend bekennen: „Dein sind wir, o Gott“. Amen.

Prof. Dr.Michael Plathow, Pfr. – 30.6.2002

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Letzte Änderung: 21.03.2016
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