Reformationsjubiläum 2017

 

 

 

Veranstaltungen der Theologischen Fakultät zum Reformationsjubiläum 2017

07. Juli 2017: Akademientag: Umbruch, Aufbruch, Vielfalt - Die Reformation und ihre Wirkungen

 

 

 

Lehrveranstaltungen mit Bezug zum Reformationsjubiläum 2017 im WiSe 2016/17

 
Martin Luther steht im Lutherjahr 2017 in vielerlei Hinsicht im Zentrum gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens und Wirkens und wird aus ganz unterschiedlichen Perspektiven theologisch neu hinterfragt. In diesem Seminar soll besonders Luthers Verhältnis zum Alten Testament im Mittelpunkt stehen und damit zentrale Aspekte seiner Hermeneutik. Als Ausgangslage und Überblick wird dazu die klassische Darstellung von Heinrich Bornkamp, Luther und das Alte Testament (1948), dienen. Auf dieser Grundlage werden wir an beispielhaften alttestamentlichen Texten Luthers Auslegungsmethoden analysieren. Dies wird dann zur kritischen Erarbeitung didaktischer Konsequenzen für den Religionsunterricht und auch die Konfirmandenarbeit mit Bezug zu aktuellen didaktischen Modellen führen.
Ziel dieser Veranstaltung ist es daher, das Alte Testament aus neuer Perspektive zu erfahren und diese Perspektive religionsdidaktisch fruchtbar zu machen.
 

 

Die Übung thematisiert die Autorität und Normativität biblischer Texte, die in der reformatorischen Forderung "Sola Scriptura" ihren prägnantesten Ausdruck gefunden hat. Das damit verbundene Schriftprinzip ist jedoch seit der Aufklärung stark in die Kritik geraten, sodass dieser Exklusivpartikel in modernen und postmodernen Kontexten alles andere als selbstverständlich geworden ist. Die Übung zielt darauf ab, die komplexe Problemkonstellation aufzudecken, die sich hinter dem "Sola Scriptura" verbirgt. In exegetischer Perspektive sollen biblische Texte untersucht werden, die anderen biblischen Texten Autorität und Normativität zuschreiben. Die Autoritäts- und Normativitätszuschreibungen werden dabei unter anderem auf ihre Absolutheit hin geprüft werden. In theologiegeschichtlicher und dogmatischer Perspektive sollen Theorien der Schriftbindung rekonstruiert und innerhalb der Theologie des Autors verortet werden. Dabei wird auch die praktische Anwendung der jeweiligen Schriftlehren durch die Autoren selbst eine Rolle spielen. Konsequenzen für den Schriftgebrauch der Studierenden sind erwünscht.
 

 

Der Röm gilt vielen, vor allem evangelischen Christinnen und Christen nicht nur als wichtigster Brief des Apostels Paulus, sondern sogar als d i e Hauptschrift des Neuen Testaments. Dies verbindet sich häufig mit der Annahme, dass der Röm eine Art theologisches Manifest des Völkerapostels sei, das deutlich weniger als die übrigen Briefe von konkreten Problemlagen der Adressaten oder spezifischen Konfliktkonstellationen bestimmt sei und daher in besonderer Weise einen Zugang zur Theologie des Paulus gewähre. So sehr hier durchaus Richtiges gesehen wird, so sehr wird die Vorlesung im Zuge des exegetischen Durchgangs durch den Brief zugleich aufzuweisen haben, dass auch beim Röm die spezifische Kommunikationssituation den Zuschnitt und die Ausrichtung der theologischen Argumentation prägt. Theologisch geht es in der Vorlesung um nichts Geringeres als um ein adäquates Verständnis der paulinischen Rechtfertigungslehre. Im Jahr des Reformationsjubiläums dürfte dies eine passende exegetische Auseinandersetzung sein.
 

 

Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Kirchen- und Theologiegeschichte der Reformationszeit (bis ca. 1555). In der Vorlesung wird EDV-gestützt Bild- und Kartenmaterial präsentiert.
 

 

  • Mo 16-18 Uhr in ÜR K 3 Proseminar: Einführung in die Methoden kirchengeschichtlichen Arbeitens: Philipp Melanchthon (Lisa Bender)

Wer war Philipp Melanchthon? Brachte der "Lehrer Deutschlands" Luthers Ideen in eine gut vermittelbare Form - oder verließ er Luthers Lehre und verriet 1548, nach dem verlorenen Krieg gegen den katholischen Kaiser, die Reformation? War er überzeugter Wissenschaftler oder pragmatischer Politiker? War er Philosoph, Theologe oder Humanist - oder von allem etwas? Welche Bedeutung hatte Melanchthon für die Reformation im Reich und in Europa?

Zum Proseminar gehört neben der Erarbeitung der kirchengeschichtlichen Methoden und Einblicke in einige Schriften Melanchthons (Confessio Augustana; Loci Communes; Leipziger Artikel u.a.) eine Exkursion ins Melanchthonhaus in Bretten.


Externer InhaltLSF

 

In this course we will read the most important Protestant German Language Theology from the Reformation to today. The German originals and English translations will be provided in a reader that the students can copy. We will address the historical background, theological content and contemporary relevance of the text. We will read: Martin Luther, The Augsburg Confession, Philipp Jacob Spener, Immanuel Kant, Friedrich Schleiermacher, Georg W. F. Hegel, Ludwig Feuerbach, Adolf von Harnack, Ernst Troeltsch, Karl Barth, Dietrich Bonhoeffer, Rudolf Bultmann, Paul Tillich and Wolfhart Pannenberg. With careful study of these source texts in their original language and with the help of english translations, students will acquire a solid foundation in theology and church history in the post-Reformation period. The course language will be English. Students may speak in both German and English.
 

 

Im Seminar sollen Grundlagen der Theologie Melanchthons anhand der Loci Communes (1521) erarbeitet werden (Gott, Sünde, Gnade) - und zwar so, dass in der Form etwa von Videoclips, Performance, Straßentheater o.ä. diese eine dramatische Form gewinnen. Ziel ist die Bespielung und Kompetenzgewinnung zur Führung im Pavillon der badischen Landeskirche auf der Weltausstellung in Wittenberg vom 30.5.-5.6. 2017. Die Teilnahme daran ist verbindlich.
Für Unterkunft und Anreise sorgt die badische Landeskirche. Am Seminar wirkt der landeskirchliche Beauftragte für Theater und Spiel, Dr. Coors mit.
 

 

Ein Repetitorium dient nicht dem Neuerwerb von Kenntnissen, sondern fasst Erlerntes strukturiert zusammen. Entsprechend werden im Rep. Einzelfragen dargestellt und durch Gesprächsphasen vertieft. Themen sind etwa: Frühe reformatorische Bewegungen und ihre Träger, der junge Luther (sog. Hauptschriften), Zürcher Reformation, oberdeutsche (städtische) Reformation, 1525 als Krisenjahr, Abendmahlsstreit, Bekenntnisse, Melanchthon, Calvin, innerprotestantische Streitigkeiten 1548-1561, Heidelberger Katechismus, Konkordienformel (1577) und Konkordienbuch (1580).
 

 

Die Vorlesung will einen Überblick über Martin Luthers Theologie geben: Luthers Verständnis der Heiligen Schrift und der Gotteslehre, seine Christologie und sein Rechtfertigungsverständnis, seine Ekklesiologie, Anthropologie und Ethik etc. werden thematisch behandelt. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Gehörten ist seitens der Hörenden gerade im Lutherjahr 2017 erwünscht, sodass, wann immer es sinnvoll erscheint, der Raum zur Diskussion eröffnet wird.
 

 

  • Mo 14-16 Uhr in ÖInst Seminar: Glück und Segen in Lehre, Leben, Ökumene (M. Luther und D. Bonhoeffer, D. Greiner und M. Frettlöh) (apl. Prof. Michael Plathow)
Glück - und Segenssehnsucht in Kirche und Gesellschaft ist in signifikanter Weise wahrzunehmen. Was bedeutet im Zusammenhang der Glückstheorien "Glück", was im biblisch-theologischen Zusammenhang "Segen"? Was haben "Glück" und "Segen" miteinander? Wie steht "Leid" dazu? Was sagt die Theologie?
Von Worten, Liedern, Erzählungen, Symbolen von "Glück und Segen" ausgehend, fragen wir in reflektierten Schritten mit Luther und Bonhoeffer, Greiner und Frettlöh, was im christlichen Glauben mit "Segen und Glück" - in Bezug auch auf "Leid" - gemeint ist. Von der methodischen Voraussetzung, dass "theologia est eminens practica" bildet Segen und Segnen im Leben der evangelischen Kirche und in den Kirchen der Ökumene die pastorale Perspektive.
 

 

2017 wird besonders des Beginns der Reformation Luthers 1517 gedacht. Diese hat aber eine lange Vorgeschichte: u.a. die mittelalterlichen Armutsbewegungen mit Petrus Valdes und Franz von Assisi, John Wyclif mit seinem Einfluss auf den Aufstand der englischen Bauern, Jan Hus in Böhmen. Auch gab es neben den Wittenberger Reformatoren u.a. Zwingli in Zürich, viele Täufergruppen, die schließlich zu den historischen Friedenskirchen der Mennoniten, Brethren und Quäker führten, und in der zweiten Generation vor allem Jean Calvin. Aus allen diesen Ansätzen wuchs die Vielfalt der Kirchen, die heute die protestantische Ökumene ausmachen. Was bedeutet diese Vielfalt für die weltweite Gemeinschaft der Kirchen heute? Welche Reformation ist heute nötig? Welche radikale Erneuerung brauchen wir im Kontext der großen gegenwärtigen Zivilisationskrise angesichts der biblischen und reformatorischen Radikalität? Für eine Antwort auf diese Frage kann gerade der selbstkritisch kritische Blick auf die vielfältigen reformatorischen Bewegungen helfen.
 

 

Veranstaltungen der Theologischen Fakultät mit Bezug zum Reformationsjubiläum 2017 im Wise 16/17

Veranstaltungen der Theologischen Fakultät mit Bezug zum Reformationsjubiläum 2017 im SoSe 16

Veranstaltungen der Theologischen Fakultät mit Bezug zum Reformationsjubiläum 2017 im WiSe 15/16

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Letzte Änderung: 16.05.2018
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