Martin Horstmann

war von 2003 bis 2005 war Projektmitarbeiter am DWI, nachdem er 2003 den Diplomstudiengang Diakoniewissenschaft erfolgreich abgeschlossen hatte. Im Frühjahr 2011 wurde er mit einer Dissertation zum Thema „Diakonische Bildung im Kontext organisierter Diakonie“ promoviert.

 


 

 
Veranstaltungen
Jahrbuch
Newsletter
Links
Theologie > DWI >  Aktuelles >

"Wichern drei: Die Wiederentdeckung des Gemeinwesens in Diakonie und Kirche"

Institutsabend des DWI am 31.05.11

 

 

Der zunehmenden Bedeutung der Gemeinwesendiakonie war der Institutsabend des Sommersemesters gewidmet. Dr. des. Martin Horstmann vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD stellte vor etwa 25 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern Ergebnisse seiner Studie vor, die er 2009 zusammen mit Elke Neuhausen unter dem Titel „Mutig mittendrin. GemeinMartin Horstmannwesendiakonie in Deutschland“ publiziert hat. Neu an diesem kirchlich-diakonischen Engagement ist die sozialräumliche Ausrichtung. Die unterschiedlichsten Akteure im Stadtteil vernetzen sich miteinander. Stadtviertel, Quartier und Kiez rücken damit ins Interesse von Diakonie und Kirche.

 Dabei stellt sich zunächst die Frage, was unter dem Begriff einer Gemeinwesenorientierung zu verstehen ist. Martin Horstmann präsentierte daher zunächst einen Überblick über eine Vielzahl ähnlicher Begriffe und Konzepte wie Sozialraumorientierung, Community Organizing, Stadtteilarbeit oder Quartiermanagement und Enabling Community.

 

 Als grundlegende DefinitioDwi Institutsabend Sose2011n einer Gemeinwesendiakonie versteht er im Anschluss eine Gestalt kirchlich-diakonischer Arbeit, die von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen, von diakonischen Diensten und Einrichtungen gemeinsam getragen wird und in der mit weiteren Akteuren kooperiert wird. Diese nimmt den Stadtteil in den Blick, orientiert sich an den Lebenslagen der Stadtteilbewohner und öffnet sich so zum Gemeinwesen hin. Gemeinsames Handeln von verfasster Kirche und organisierter Diakonie setzt eine strategische Zusammenarbeit voraus, um Klienten-, Mitglieder und Gemeinwesenorientierung in Balance zu bringen.

 Im Zuge der Studie „Mutig mittendrin“ untersuchte Martin Horstmann zusammen mit Elke Neuhausen sechs unterschiedliche Modelle von Gemeinwesendiakonie.

 

Folgende Ergebnisse lassen sich thesenartig festhalten:

-   Gestaltenwollen ist eine bestimmende Handlungslogik in der Gemeinwesendiakonie („Entrepreneurship“).

-   Gemeinwesendiakonie braucht Menschen mit Gestaltungskraft. Entscheidender als gute Strukturen sind gute Leute.

-   Gemeinwesendiakonie ist kein „Projekt“ sondern eine Strategie.

-   Bei gemeinwesendiakonischer Arbeit ist wenig zwischen einzelnen Projekten übertragbar.

-   Gemeinwesenorientierung ist ein Mehraufwand. Und: Gemeinwesenorientierung ist eine Arbeitserleichterung

-   Gemeinwesendiakonie setzt auf die alltäglichen Anliegen.

-   Die Akteure brauchen eine hohe Sensibilität für die bestehenden Aktivitäten und Angebote im Stadtteil.

-   Wichtig sind ein konkreter Handlungsbezug, gemeinsame Vorerfahrungen und der Wille zur Kooperation auf leitender Ebene.

-   Die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Diakonie ist auf der pragmatischer Ebene besser als oft vermutet. Die Beziehung zwischen Kirche und Diakonie bleibt aber ambivalent.

 

 An den Vortrag schloss sich eine engagierte Diskussion an, die ein Interesse an einer weiteren Ausweitung gemeinwesendiakonischer Angebote deutlich werden ließ.

 

Martin Horstmann war von 2003 bis 2005 war Projektmitarbeiter am DWI, nachdem er 2003 den Diplomstudiengang Diakoniewissenschaft erfolgreich abgeschlossen hatte. Im Frühjahr 2011 wurde er mit einer Dissertation zum Thema „Diakonische Bildung im Kontext organisierter Diakonie“ promoviert.

 

 

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 22.05.2018
zum Seitenanfang/up