Wintersemester 2020/21

Bitte beachten Sie die unter jeder Veranstaltung aktualisierten Angaben.
 

Vorlesung

 

Einführung in die Historischen Grundwissenschaften. Mittelalter
2st., Do 11.15-12.45        Beginn: 5.XI.     Prof. Licht


Das 'Werkzeug des Historikers' stellen die Historischen Grundwissenschaften bereit, in deren Ursprung, Geschichte und Differenzierung diese Vorlesung einführen will. Dabei wird für die jeweiligen Teildisziplinen ein Überblick gegeben und es werden ein oder zwei aktuelle Untersuchungsgegenstände und ihr Forschungspotential entwickelt. Ziel ist es, den Schritt vom Beschreibenden zur kulturhistorischen Interpretation zu absolvieren und zu illustrieren. Das Vorlesungsprogramm umfasst folgende Teildisziplinen: Paläographie und Kodikologie, Diplomatik, Sphragistik, Chronologie, Ekdotik, Kartographie, Epigraphik, Heraldik, Numismatik, Onomastik, Genealogie. Die Vorlesung schließt mit einem Ausblick auf die 'Digital Humanities'. Zur Kontaktaufnahme: P.Rück (ed.), Mabillons Spur, Marburg 1992.


Die Vorlesung findet elektronisch ('asynchron') statt. Den Anmeldeschlüssel für den Moodlekurs finden Sie unter diesem Link.
    

Oberseminar/Übung

 

Sprachgeschichte: Samuel von Pufendorf (1632-1694), Introductio ad historiam Europaeam und ihre russische Übersetzung
2st., Di 11.15-12.45         Beginn: 3.XI.     Prof. Podtergera/Prof. Licht
 

Geschichte als Beraterin der Gegenwart - Samuel von Pufendorf wollte mit der Introductio ad historiam Europaeam ein historisches Reservoir rechten Handelns erschließen. Seine europäische Universalgeschichte bewegt sich weg von der antik-mediterranen Tradition hin zur baltisch-atlantischen Perspektive und behandelt die modernen europäischen Staaten mit Blick auf den Aufstieg der Seeimperien. Mehr als üblich ist der Osten Europas bis zur Wolga integriert. Das war der Grund für eine frühe Übersetzung ins Russische, die zusammen mit der lateinischen Vorlage Gegenstand dieser sprachwissenschaftlichen Veranstaltung sein wird. Wir wollen gemeinsam aus latinistischer und slavistischer Perspektive Lexik und Syntax in Ausgangs- und Zielsprache erschließen, vergleichen und sprach- und kulturhistorisch bewerten. Dabei soll es unter anderem darum gehen, wie man sich im neuzeitlichen Rußland westeuropäisches Gedankengut sprachlich und inhaltlich angeeignet hat. Zur Teilnahme eingeladen sind neben Studenten beider Disziplinen alle sprachgeschichtlich interessierten Kulturwissenschaftler. Textgrundlage lat.: Samuelis Pufendorfii Introductio ad historiam Europaeam, latine reddita a Johanne Friderico Cramero, Frankfurt am Main 1704; russ.: Vvedenie v gistoriju evropeiskuju. Črez Samuila Pufendorfija na německom jazycě složennoe, taže črez Ioanna Friderika Kramera na latinskij preložennoe, St. Petersburg 1718.

Das Oberseminar findet synchron in digitaler Konferenz statt. Bitte melden Sie sich auf Moodle (Schlüssel: Pufendorf_WS20/21; dort ist der Konferenzlink hinterlegt) oder bei Schwierigkeiten per Email (tlicht@ix.urz.uni-heidelberg.de) an. Die Anmeldefrist wird bis zum 8. November verlängert.

 

Lektüre

 

EPG II / Lectura Vulgatae: Der Eingang des Johannesevangeliums und die Exegese des Johannes Scottus Eriugena († nach 877)
2st., Mo 11.15-12.45        Beginn: 2.XI.     Dr. Köhler
Allgemein gilt das Evangelium des Johannes als das jüngste, nach der Auffassung des verstorbenen Heidelberger Neutestamentlers Klaus Berger als das älteste Evangelium. Es steht außerhalb der synoptischen Evangelien (Mt, Mc, Lc) nicht nur wegen seines ungewöhnlichen Prologes, sondern auch seiner besonderen Sendungs- und Lichtmetaphorik. Hier finden sich die meisten Selbstbezeugungen Jesu ("ich bin") und eine starke Betonung der Wahrheit und der Einheit des Sohnes mit dem Vater. Der karolingische Gelehrte Johannes Scottus Eriugena hat den spirituellen Adlerflug des Johannes-Prologes in einer umfangreichen Predigt nachempfunden und geht dann in einen Kommentar über. In beidem ist die neuplatonisch-mystische Theologie erkennbar, die Eriugena als Anhänger des Ps.-Dionysius Areopagita ausweist, dessen Werke er ins Lateinische übersetzt und kommentiert hat. Der Eingang des Johannesevangeliums und der Kommentar sollen gelesen und interpretiert werden. Eingeladen sind lateinkundige Interessierte aller Fächer. Ausgabe des Bibeltextes: Biblia Sacra iuxta Vulgatam versionem, Stuttgart 52007. Die Texte werden kopiert oder digital zur Verfügung gestellt.

Die Lektüre findet synchron in digitaler Konferenz statt. Bitte melden Sie sich per Email (hk7@ix.urz.uni-heidelberg.de) an.
 


Erstlektüre für Historiker: Johannes von Winterthur (†1348/49), Chronik
2st., Mo 16.15-17.45        Beginn: 2.XI.     Dr. Otero Pereira

 


Der Minorit Johannes von Winterthur (gestorben nach 1348) ist der Autor einer Chronik, die von Innozenz III. (†1216) bis zum Jahr 1348 reicht. Sein Leben ist uns kaum bekannt. Wie viele andere Franziskaner wechselte er häufig seinen Aufenthaltsort; wir begegnen ihm in Basel, in Schaffhausen, in Lindau. Seine Chronik beschäftigt sich vor allem mit dem deutschen Südwesten, aber auch mit der Geschichte des Franziskanerordens insgesamt. Als Prediger beschreibt er in Exempeln und Anekdoten die Mentalität und die Sitten des einfachen Volkes und verwendet oft mündliche Überlieferung als Quelle. Das Latein der Chronik ist nach Aussage des Autors 'unförmig und roh' (rudi et incocto sermone) und auf leichte Verständlichkeit kalkuliert. Der Lektürekurs wendet sich an Anfänger mit wenig Lektüreerfahrung. Der Text wird in Kopien zur Verfügung gestellt. Textgrundlage: F.Baethgen (ed.), Die Chronik Johanns von Winterthur, Berlin 1924 (=MGH. Script.rer.Germ. N.S. 3).

Die Lektüre findet in digitaler Konferenz statt. Bitte melden Sie sich per Email (eduardo.otero-pereira@zegk.uni-heidelberg.de) an.



John Barclay (1582-1621), Icon animorum
2st., Di 16.00-17.30        Beginn: 10.XI.     Prof. Wiegand

Der exzellente schottische Autor John Barclay, Verfasser des einflussreichsten neulateinischen Romans Argenis, publizierte zuerst 1614 in London eine Icon Animorum – Spiegelbild der Charaktere. Das Buch versucht nicht nur eine Individualcharakteristik des Menschen, sondern auch eine umfassende Charakteristik der Völker Europas unter völkerpsychologischen Aspekten. Der oft aufgelegte und bis weit in das XVIII. Jahrhundert in Schulen und Universitäten geradezu kanonische Text formte über lange Zeit das Bild, das sich Europas Bildungseliten von sich und vor allem ihren Nachbarn (einschließlich der Türken) machten. Wir werden gemeinsam verschiedene Partien des Werkes lesen und vor der Folie antiker, mittelalterlicher und frühneuzeitlicher ethnographischer Stereotypen interpretieren. Die Texte werden vom Seminarleiter zur Verfügung gestellt. Ausgabe: M.Riley (ed.), John Barclay Icon Animorum or the Mirror of Minds, Leuven 2013.

Die Lektüre findet in digitaler Konferenz statt und beginnt eine Woche später. Bitte melden Sie sich per Email (kv0@ix.urz.uni-heidelberg.de) an.


 

Übung/Hauptseminar

Paläographie I: Von den spätantiken Majuskelschriften zur karolingischen Minuskel (für Anfänger)
2st., Mi 9.15-10.45              Beginn: 4.XI.     Prof. Licht

Die Übung führt in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen spätantiker und frühmittelalterlicher lateinischer Schriften anhand von digitalen Handschriftenabbildungen und Kopien aus Tafelwerken ein.

Die Übung findet in digitaler Konferenz statt. Bitte melden Sie sich per Email (tlicht@ix.urz.uni-heidelberg.de) an.
 
Paläographie III: Von der karolingischen Minuskel zu den gotischen Schriftarten
2st., Mi 11.15-12.45        Beginn: 4.XI.         Prof. Licht

Einführung in das Lesen, Beschreiben und Bestimmen lateinischer Schriften vom X. bis XIII. Jahrhundert.

Die Übung/Hs findet in digitaler Konferenz statt. Bitte melden Sie sich per Email (tlicht@ix.urz.uni-heidelberg.de) an.
 

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 13.04.2022
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