Bereichsbild
Biographische Zeittafel
1923 Promotion in Göttingen bei Georg Graf Vitzhum.
  Volontariat am Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin.
1925
-29
Assistent von Carl Georg Heise am St. Annen-Museum in Lübeck.
1927
-29
Stipendiat am Kunsthistorischen Institut in Florenz.
1929
-35
Mitarbeiter am Kunsthistorischen Institut in Florenz.
1935 Habilitation in Göttingen.
  Heirat mit Elisabeth Valentiner (1900-1991).
1942 Ordinariat für Kunstgeschichte in Heidelberg.
  Vertretung von Prof. Kurt Bauch an der Universität Freiburg.
1943
-46
Auslagerung der kostbarsten Bestände des Instituts nach Schloss Menzingen.
  Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft.
  In Abwesenheit Paatz’ verwaltet sein Assistent Max Hasse (1911- 1986) das Institut.
1945 Die Bestände des Instituts in Schloss Menzingen werden durch einen Brand vernichtet.
1946 Aufgrund seiner Rolle im Nationalsozialismus wird Paatz zunächst entlassen.
  Gustav Hartlaub (1884-1963), ehem. Direktor der Mannheimer Kunsthalle (1923-33) übernimmt die Lehre am Heidelberger Institut.
1947
-50
Paatz erhält die Erlaubnis, wieder Vorlesungen zu halten und wird 1949/50 Dekan der Fakultät und Institutsleiter.
1950 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
1960 Gründung der Abteilung für Iberische und Ibero-Amerikanische Kunstgeschichte.
1965 Gründung der Abteilung für Ostasiatische Kunstgeschichte.
1967 Emeritierung.
1972 Goldmedaille für Verdienste um die Stadt Florenz.
 

1942 – 1967 Walter Paatz – Neuorientierung nach Diktatur und Krieg

„Historiker und Systematiker unseres Faches‟

Peter Anselm Riedl: Walter Paatz, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 43 (1980).

Walter Paatz, ca. 1967. © Paatz, Walter: Bericht über die Entwicklung des Kunsthistorischen Instituts der Universität Heidelberg in den Jahren 1942-1967. Heidelberg 1967.

Walter Paatz, ca. 1967. © Paatz, Walter: Bericht über die Entwicklung des Kunsthistorischen Instituts der Universität Heidelberg in den Jahren 1942-1967. Heidelberg 1967.

Walter Paatz‘ (1902-1978) Liebe zu einer akribischen Arbeitsweise äußert sich nicht allein in Publikationen wie dem sechsbändigen Handbuch der Florentiner Kirchen. Auch in der Lehre plant er genauestens, wie insgesamt 25 Bände mit Typoskripten zu seinen Vorlesungen belegen. Paatz’ „preußisches Pflichbewußtsein“ (Hans Belting) kommt mit dem ständigen Ausbau von Bibliothek, Diathek und Fotothek auch dem Institut zugute. Mit der ihm typischen Genauigkeit legt er in einem 1967 verfassten Bericht über sein Ordinariat Rechenschaft ab.

Die Kirchen von Florenz

Walter und Elisabeth Paatz arbeiten in Florenz am Kirchen-Buch, 1932-35. © Universitätsarchiv Heidelberg, Alb 68 1 106; Alb 68 1 107

Walter und Elisabeth Paatz arbeiten in Florenz am Kirchen-Buch, 1932-35.
© Universitätsarchiv Heidelberg, Alb 68 1 106; Alb 68 1 107

In den Jahren 1940-54 veröffentlicht Walter Paatz zusammen mit seiner Frau Elisabeth das sechsbändige Handbuch Die Kirchen von Florenz. Sein Ursprung hat das Werk in Paatz’ Zeit als Stipendiat und Mitarbeiter des Kunsthistorischen Instituts in Florenz. Die umfassende Darstellung der Florentiner Sakralarchitektur ist eine Mammutaufgabe, „a task of almost frightening proportions“, wie Wolfgang Stechow sich im Art Bulletin ausdrückt. Das Ergebnis ist ein Standardwerk: „Wer sich heute mit Florentiner Sakralarchitektur und deren Ausstattung befaßt, greift zunächs zum ‚Paatz‘.“ (Peter A. Riedl)

„Entschlossene Neuorientierung‟

Walter Paatz: Bericht über die Entwicklung des Kunsthistorischen Instituts in den Jahren 1942-1967

Die ersten Jahre von Paatz‘ Ordinariat werden durch seine Kriegsgefangenschaft, aber auch seine Mitgliedschaft in verschiedenen nationalsozialistischen Gruppierungen überschattet. Zu seinen großen Leistungen gehört es, nach dem Krieg die Erweiterung des Fachs über die Grenzen Europas hinaus befördert zu haben. Während er sich in seinen eigenen Forschungen u.a. der Spätgotik und florentinischen Sakralarchitektur widmete - klassischen Arbeitsfeldern der Kunstgeschichte -, holte er durch die Berufungen von Erwin Walter Palm und Dietrich Seckel Kenner der außereuropäischen Kunst nach Heidelberg.

Publikationen (Auswahl)

  • Studien zur Geschichte des Magdeburger Doms. Diss. Göttingen 1923. (Dissertation)
  • Werden und Wesen der Trecento-Architektur in Toskana. Burg b.M. 1937. (Habilitation)
  • Die Kirchen von Florenz. Ein kunstgeschichtliches Handbuch. 6 Bände. Frankfurt a.M. 1940-1954.
  • Bericht über die Entwicklung des Kunsthistorischen Instituts der Universität Heidelberg in den Jahren 1942-1967. Heidelberg 1969.

Schülerinnen und Schüler (Auswahl, mit dem Jahr der Promotion)

  • Ewald M. Vetter (1954)
  • Peter Anselm Riedl (1955)
  • Jens Christian Jensen (1956)
  • Hans Huth (1957)
  • Ruth Grönwoldt (1957)
  • Irmgard Correll (1958)
  • Hartmut Seeliger (1960)
  • Jörg Gamer (1962)
  • Georg Bussmann (1963)
  • Ralf Reith (1966)
  • Anneliese Seeliger-Zeiss (1966)
  • Manfred Tripps (1967)

 

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Letzte Änderung: 20.12.2018
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