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Dr. Elena Zhludova

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Dissertation
Zur Person
Lehre
Forschung

Lehrstuhl für Zeitgeschichte


Am Lehrstuhl seit

WS 2004/05


Position/Funktion

Wissenschaftliche Mitarbeiterin


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Büro:
Historisches Seminar (Grabengasse 3 - 5), 1. OG, R. 135

Postanschrift:
Historisches Seminar der Universität Heidelberg
Postfach 10 57 60
D-69047 Heidelberg

Tel: +49 (0) 62 21 / 54 - 24 51
E-Mail: Elena.Zhludova@zegk.uni-heidelberg.de

Sprechstunde: Montag, 14 - 16 Uhr


Dissertation: Die Grünen und die Sowjetunion in der Ära Gorbatschow

Betrachtet man die wissenschaftliche Literatur über die deutsche Außenpolitik im Allgemeinen und über die Ostpolitik der achtziger Jahre im Speziellen, so fällt auf, dass die Partei der Grünen bisher nur wenig vorkommt. Bis jetzt ging die Forschung davon aus, dass es eine „Ostpolitik“ der Grünen gar nicht gegeben hat, in der entsprechenden Literatur werden die Grünen kaum aufgeführt. Diese Forschungslücke will die vorliegende Arbeit schließen und zu einer neuen Wertung gelangen. Die Grünen zogen im Frühjahr 1983 in den Deutschen Bundestag ein und konnten ihr Wahlergebnis 1987 steigern. International begannen Mitte 1980er Jahre tiefgreifende Prozesse, die am Ende des Jahrzehnts zu einer „Revolution der Staatenwelt“ führen sollten. Mit Michail Gorbatschow traten tiefe Veränderungen ein, der Blick auf die Sowjetunion wandelte sich. Die Grünen tasteten sich damals als neue parlamentarische Gruppe sowie als außenpolitischer Akteur auf unbekanntes Terrain vor. In der parteiinternen „Gorbatschow-Debatte“, die 1987 voll entbrannte, zeigte sich deutlich, wie sich am neuen Kreml-Chef die Geister schieden. Dabei waren die entstandenen Einschätzungen maßgeblich, prägten sie doch die Handlungsmöglichkeiten der Grünen in der Sowjetunion und mündeten in neue Ideen, mit denen man Gorbatschows innen- und außenpolitischen Kurs zu füllen gedachte. Der grüne Konsens zur Basisdemokratie wurde auch auf die Ostpolitik übertragen. Er bildete den eigentlichen Kernpunkt der grünen Osteuropaarbeit in den achtziger Jahren und bewirkte eine Konzentration der Grünen auf die Zusammenarbeit mit den oppositionellen Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsgruppen in Osteuropa. Die Achtung und die Anprangerung der Menschenrechte war dabei Teil der Kardinalfragen der Grünen. Erst Umbrüche innerhalb der Partei und die Umwälzungen des Jahres 1989 bremsten die Akteure aus. Aus dieser Konstellationen ergibt sich eine Vielzahl an Fragen: Welches Bild machten sich die Grünen von Michail Gorbatschow und der Entwicklung in der Sowjetunion? Mit welchen Gruppen und Bewegungen in der Sowjetunion vernetzten sich die Grünen? Wie und auf Grundlage welcher Inhalte konnten die Grünen mit ihnen zusammenarbeiten? Welche Sprache und Metaphern haben diese Vernetzungen und Zusammenarbeit begleitet? Wie wurden die Ideen und Konzepte über die nationalen Grenzen hinaus übertragen? Waren die Grünen ein Spielball der Sowjets oder aktive politische Akteure? Auf der Basis bisher unveröffentlichter Quellen aus dem Archiv Grünes Gedächtnis und erstmals aus geschichtswissenschaftlicher Sicht wird diesen Fragen nachgegangen. Orientiert an wahrnehmungsgeschichtlichen und akteurszentrierten Ansätzen werden Schwerpunkte der grünen Politik gegenüber der Sowjetunion, transnationale Netzwerke und Methoden der Kooperation zwischen 1983 und 1989 sichtbar.

 

Elena Zhludova: Die Grünen und die Sowjetunion in der Ära Gorbatschow, Heidelberg 2015.  [Anschauen]

 

Zur Person

  • 1998 – 2001
    Staatsuniversität "A.M. Gorkij" von Ural, Jekaterinburg, Russland
    Fakultät für Internationale Beziehungen, Fach "Regionalkunde", Spezialisierung "Zentraleuropa"

  • April 2003 – Dezember 2007
    Studium der Mittleren und Neuen Geschichte sowie Deutsch als Fremdsprachenphilologie (Literaturwissenschaft) an der Universität Heidelberg.

  • Oktober 2004 – Februar 2008
    ungeprüfte studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Zeitgeschichte (Prof. Dr. Edgar Wolfrum)

  • Januar 2005 – Dezember 2007
    Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung

  • Februar 2006 – April 2006
    Praktikum im Verlag „Klett-Cotta“ in Stuttgart. Abteilungen: Lektorat (Politik/Geschichte), Presseabteilung

  • SoSe 2006
    Unterstützung/Assistenz bei der Übung "Verlagsmanagement", Dr. Christoph Selzer (Lektor des Klett-Cotta-Verlages)

  • April 2007 – Juni 2007
    Praktikum am Deutschen Historischen Institut Moskau

  • Dezember 2007
    Magistra Artium, Magisterarbeit zum Thema "Gorbatschow und die Deutschen: Deutschlandansichten"

  • Februar 2008 – Juli 2008
    geprüfte wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Zeitgeschichte (Prof. Dr. Edgar Wolfrum)

  • Juli 2008 – Juni 2010
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen des DFG-Projektes "Die Entwicklung des Parlamentarismus in Russland zwischen 1993 und 2005" 

  • seit Juli 2010
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte und im Arbeitsbereich Public History

  • Januar 2014
    Promotion
    Thema der Dissertation: "Die Grünen und die Sowjetunion in der Ära Gorbatschow"

  • seit Juni 2015
    Koordinatorin des Career Service am Historischen Seminar der Universität Heidelberg
     

Stipendien & Auszeichnungen

Lehrveranstaltungen

  • WiSe 2015/16
    Übung: "Die sowjetischen Dissidenten im westlichen Exil"

  • SoSe 2015
    Proseminar: "Deutsch-russische Beziehungen nach 1945"

  • WiSe 2014/15
    Proseminar: "Geschichte der Menschenrechte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts"
    Übung: "Klischees als Wirkmächte in der Geschichte: eine Theoriediskussion"

  • SoSe 2013
    Übung: "Die neuen sozialen Bewegungen der 70er und 80er Jahre in der Bundesrepublik"

  • WiSe 2012/13
    Examenskolloquium

  • WiSe 2011/12
    Übung: "Quellen zur Geschichte und Verfolgung der Sinti und Roma" (in Kooperation mit Dr. Frank Reuter vom Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma)

  • SoSe 2011
    Sprachkurs: Russisch für Historiker II
    Übung: "Zeitzeugen als Quelle: Oral History, erzähltes Leben, Zeitzeugenschaft"
    Übung mit anschließender Ausstellung: "Die Mauer. Eine Grenze durch Deutschland"
    Exkursion nach Moskau (Organisation und Leitung) mit begleitendem Blockseminar: "1941 – 1961 – 1991 – 2011"

  • WiSe 2010/11
    Sprachkurs: "Russisch für Historiker I"
    Sprachkurs: "Russisch für Historiker III"

  • SoSe 2010
    Übung: "Durchbrüche zur Demokratie seit 1989. Revolutionen – Akteure – Parlamente" (zusammen mit Prof. Dr. Wolfrum)

  • WS 2008/09:
    Übung: "Gorbatschow und die deutsche Frage" (zusammen mit Prof. Dr. Edgar Wolfrum)
     

Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre

  • Parlamentarismusforschung

  • Deutsch-russische Beziehungen

  • Vergangenheitsbewältigung in Russland

Seitenbearbeiter: Westermann
Letzte Änderung: 02.11.2015
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