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Tim Schinschick, M.A.

Lehrstuhl für Zeitgeschichte 
 

Am Lehrstuhl seit

WiSe 2017/18
 

Funktion/Position

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
 

Kontakt

Büro:
Historisches Seminar, R. 141a

Postanschrift:
Grabengasse 3-5
69117 Heidelberg

Tel: +49 (0) 62 21 / 54 24 51
E-Mail:  tim.schinschick@zegk.uni-heidelberg.de

 

Zur Person

Tim Schinschick studierte Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Heidelberg und schloss sein Studium 2020 mit dem Master of Arts ab. In seiner Masterarbeit untersuchte er die Proteste gegen die (geplante) bundesdeutsche Volkszählung 1983 als eine frühe gesellschaftspolitische Auseinandersetzung um die Nutzung computergespeicherter Personendaten durch den Staat und Unternehmen. Bereits seit 2016 war Tim Schinschick als studentische Hilfskraft in Projekten und der Lehre an der Professur für Zeitgeschichte tätig. Seit 2021 arbeitet er dort als Wissenschaftlicher Mitarbeiter.

 

Forschungsinteressen

  • Digitalgeschichte: Gesellschafts- und Kulturgeschichte des Computers
  • Historische Zukunftsforschung: Geschichte der „Zukünfte“ im 20. Jahrhundert
  • Historische Bildungsforschung
  • Digitale Formen von Geschichtsvermittlung, Public History

 

Dissertationsprojekt

Schulen für das digitale Morgen. Die Auseinandersetzung mit dem digitalen Wandel im Bildungsbereich in Baden-Württemberg, 1978-1991

Die Vorbereitung auf den digitalen Wandel in der Schule gilt aktuell als eine der wichtigsten Zukunftsfragen der Bundesrepublik. Dabei ist die Debatte keineswegs neu: Schon in den 1980er Jahren diskutierten Politiker*innen, Lehrer*innen, Eltern, Funktionäre und Unternehmen darüber, wie der Nachwuchs in der Schule auf eine „computerisierte Welt“ vorbereitet werden soll. Diese frühe Diskussion steht im Blickpunkt meines Dissertationsprojektes. Anhand des Fallbeispiels Baden-Württemberg, das in Deutschland Vorreiter in der sogenannten Computerbildung war, untersuche ich die Akteure, ihre Motive, Vorstellungen und Argumentationen über eine nahende „computerisierte“ Zukunft und die dafür als notwendig erachtete Vorbereitung im Bildungsdiskurs. Dabei sollen auch transregionale Bezüge der Debatte zur Bundesebene und anderen Bundesländern, zum „Vorbild“ USA und zur DDR herausgearbeitet werden.
Mit einer Methodik aus dem Programm der Historischen Zukunftsforschung analysiere ich einen Quellenkorpus aus unveröffentlichten und veröffentlichten Quellen rund um die Arbeit eines zentralen Landtags-Ausschusses zum Thema „Computerpädagogik“, der ein Knotenpunkt unterschiedlicher Akteure, Institutionen und Positionen zu diesem Thema war. Anhand dieses Korpus untersuche ich die Schulen als „soziale Schnittstellen für unterschiedliche Akteurs- und Altersgruppen“ (Malte Thießen), an denen aus Sicht der Zeitgenoss*innen Vorbereitungen für die digitale Zukunft getroffen werden sollten.  Damit grenzt sich meine Studie von jüngsten Veröffentlichungen zum Konnex „Computer und Jugend“ ab, respektive erweitert diese: Während die bisherigen Arbeiten in diesem Feld die Aneignung des Computers durch jugendliche Nutzer*innen als „Ermächtigungsgeschichte“ untersuchen, nehme ich in meiner Arbeit dezidiert die Perspektive der „erwachsenen“ Akteure auf das gewünschte jugendliche Computerwissen und die Computernutzung in den Blick. Dabei verfolge ich die Arbeitsthese, dass der Bildungsbereich in den 1980er Jahren zu einer „Aushandlungs-Arena“ avancierte, in der zeitgenössisch erst entstehende gesellschaftspolitische Konfliktlinien zur künftigen „computerisierten Gesellschaft“ zusammenliefen, die weit über die eigentlichen Belange des Schulbereichs hinausgingen. So möchte ich mit meiner Arbeit, die sich dem sehr jungen Forschungsfeld einer kulturhistorisch informierten Digitalgeschichte zuordnen lässt, einen vielseitig anschlussfähigen Baustein zu einer noch zu schreibenden „Gesellschaftsgeschichte des Informationszeitalters“ (Jürgen Danyel) erarbeiten.

 

Vorträge

„Computer im Unterricht: Die Auseinandersetzung mit dem digitalen Wandel an allgemeinbildenden Schulen in der Bundesrepublik Deutschland (1980-1995), Deutsches Historisches Institut Washington D.C., 17.11.2022, https://www.ghi-dc.org/events/event/date/ghi-colloquium-koppermann.

 

Publikationen

  • Schinschick, Tim/ Bauer, Jakob/ Bitz, Fabienne: 100 Jahre Pfaffengrund. Das public history Projekt „Pfaffengrund 1920“, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt Jg. 26 (2022), S. 261-267.
  • Schinschick, Tim, Menschenrecht Datenschutz? Die zivilgesellschaftliche Diskussion um informationelle Selbstbestimmung und das „Volkszählungsurteil“ 1983, in: Hofmann, Birgit (Hrsg.), Menschenrecht als Nachricht. Medien, Öffentlichkeit und Moral seit dem 19. Jahrhundert, Frankfurt a. M. 2020, S.411–435.
  • Schinschick, Tim: Geschichte im Ohr. Geschichtsradiosendungen zum zehnjährigen Jubiläum des Mauerfalls als auditive Erzählmontagen, in: Rundfunk und Geschichte, H.3-4 (2019), S. 10–22.
  • Schinschick, Tim: Erinnerungen. Die Universitätsjubiläen 1945, 1969, 1994, in: Roers, Benjamin/ Steffen, Nils (Hrsg.), Uni für alle? Zur Gründungsgeschichte der Universität Hamburg, Hamburg 2019, S. 117–143.
  • Schinschick, Tim/ Schmidt, Mirijam: Der Spargelmarkt und seine Spargelpolizei, in: Arendes, Cord/ Maurer, Lars (Hrsg.), „Alle Jahre wieder…“ Spargel in Schwetzingen, Schwetzingen 2018, S. 35–45.
  • Schinschick, Tim: Die Neue Universität: Ein Areal spiegelt Heidelberger Geschichte, URL: http://geschichte-studieren-in-hd.de/home/geschichte [abgerufen am 20.02.2020]

 

Lehrveranstaltungen

  • WiSe 2022/23: EXK Digitale Geschichtsvermittlung in der Stadt – Das Beispiel Pfaffengrund 1920
  • SoSe 2022: Ü Arbeitskreis Digitalgeschichte
  • WiSe 2021/22: PS „Der Wald stirbt!“, „Mein Bauch gehört mir“! und „Kein Euroshima!“ - Die Neuen Sozialen Bewegungen in den 1970er und 1980er Jahren
  • SoSe 2021: QÜ „Politiker fragen - Bürger antworten nicht“ - Die Proteste gegen die bundesdeutsche Volkszählung 1983

 

Förderungen und Auszeichnungen

  • Short-Term-Research-Fellowship des Deutschen Historischen Instituts in Washington D.C., Forschungsaufenthalt in Boston, Massachusetts (11/12 2022)
  • Förderung des digitalen Geschichtsprojekts „Pfaffengrund1920“ durch die Stadt-Heidelberg-Stiftung (2020, gemeinsam mit Jakob Bauer und Fabienne Bitz)
  • Masterprüfung „mit Auszeichnung“ (2020)
  • Dr. Walther-Liebehenz-Schülerpreis für die besten Abiturleistungen in den geisteswissenschaftlichen Fächern, Felix-Klein-Gymnasium Göttingen (2013)

 

 

 

 

 

Seitenbearbeiter: Schinschick
Letzte Änderung: 13.01.2023
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