Hannah Schultes

Hannah SchultesKontakt

Hannah Schultes, M.A.

Historisches Seminar der Universität Heidelberg                       
Marstallstraße 6, R. 318
69117 Heidelberg

hannah.schultes@zegk.uni-heidelberg.de

 

 



Dissertationsprojekt

Arbeitstitel: Vom Ernährer zum ,neuen Vater‘? Zum Wandel der Vaterschaft im Strukturwandel der Bundesrepublik


Die 1970er und 1980er Jahre gelten als die Geburtsstunde der ,neuen Väter‘ in der Bundesrepublik. Zeitgenössischen ExpertInnen zufolge war das Ideal einer ,involvierten‘ Form von Vaterschaft in erster Linie in jungen Familien mit hohem formalen Bildungsgrad verbreitet. Ein Wandel auf der Einstellungsebene geht jedoch nicht zwingend mit veränderten Fürsorgearrangements und -beziehungen einher. Das Vorhaben widmet sich daher der Frage, unter welchen Bedingungen sich Praktiken männlicher Elternschaft in den 1970er und 1980er Jahren veränderten und welche Kontinuitäten bestanden.

Quellenmaterial der Untersuchung bilden sozialwissenschaftliche Studien aus dem Untersuchungszeitraum, nach der Oral History Methode geführte Interviews sowie Selbstzeugnisse und weiteres Archivmaterial. Die Leitfrage wird durch drei Forschungsfragen konkretisiert: Wie viel Zeit wurde von Vätern für ihre Kinder aufgewandt und wie hat sich das väterliche Zeitbudget verändert? Welche Faktoren beeinflussten, wie viel Zeit Väter mit ihren Kindern verbrachten? Wie wurde die Elternschaft erlebt und das eigene Handeln begründet?

Die Arbeit geht der These nach, dass für egalitäre Fürsorgearrangements in Familien nicht die individuellen Einstellungen entscheidend waren, sondern die jeweiligen Positionen von Müttern und Vätern am Arbeitsmarkt. Indem ,involvierte‘ Formen männlicher Elternschaft im Kontext von sektoralem Strukturwandel, zunehmender Müttererwerbstätigkeit und hoher Erwerbslosigkeit verortet werden, leistet die Dissertation einen Beitrag zur Verbindung von Geschlechter-, Familien- und Wirtschaftsgeschichte.


Zur Person

2019  – 2020    
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum
 

2018    
Abschluss des Master of Arts Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, Abschlussarbeit: „Pflegekräfte zweiter Klasse? Eine Untersuchung von Arbeitsverhältnissen spanischer Krankenpfleger_innen vor dem Hintergrund des Theorems der Neuen Landnahme“
 

2014 – 2015    
studentische Hilfskraft am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen der Konzeption und Co-Leitung der Tutorien „Was ist neu an Neuer Migration?“ (Sommersemester 2014) und „Neue Migration und Arbeitsverhältnisse“ (Sommersemester 2015)
 

2011    
Abschluss des Bachelor of Arts Sozialwissenschaften mit den Fächern Politikwissenschaft, Soziologie und Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Boğaziçi Üniversitesi in Istanbul, Abschlussarbeit: „Fremd- und Selbstbilder im deutschen Einwanderungsdiskurs. Die ,Sarrazindebatte‘ in der Presse“



Vorträge

12/2015    
The invisible debt – Spanish nurses in Berlin and Brandenburg, 12.12.2015, Göttingen, Vortrag im Rahmen der Tagung „Gendering Migration Studies – Beyond the Feminization Paradigm“ des Netzwerks Gender und Migration Niedersachsen, Georg-August-Universität Göttingen.
 

03/2015    
Rücknahme von sozialen Rechten im Kontext von EU-Migration, 27.3.2015, Zürich, Vortrag im Rahmen der Tagung „Rassismus & Ökonomie“ des Netzwerks kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet), Shedhalle Zürich (mit Katharina Schoenes).



Publikationen (Auswahl)
 

2016    
Alltäglicher Ausnahmezustand. Institutioneller Rassismus in deutschen Strafverfolgungsbehörden. In: Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (Hg.): Alltäglicher Ausnahmezustand. Institutioneller Rassismus in deutschen Strafverfolgungsbehörden. Münster 2016. S. 10-21. (gemeinsam mit anderen)
 

2015    
Rezension zu: Lena Gunnarsson: The Contradictions of Love. Towards a feminist-realist ontology of sociosexuality. London 2014, in: Querelles 16(4)
 

2013
Rezension zu: Linebaugh, Peter/Rediker, Marcus: Die vielköpfige Hydra. Die verborgene Geschichte des revolutionären Atlantiks. Hamburg/Berlin 2008, in: kritisch-lesen.de Nr. 29

Rezension zu: Lünenborg, Margreth/Fritzsche, Katharina/Bach, Annika: Migrantinnen in den Medien. Darstellungen in der Presse und ihre Rezeption. Bielefeld 2009, in: kritisch-lesen.de Nr. 27
 

2012    
Antimuslimische Effekte. Zu den gegenwärtigen Verschränkungen des Islamdiskurses in den Medien. In: Migration und Soziale Arbeit 3/2012. S. 202-209. (mit Sebastian Friedrich)
 

2011    
Der antimuslimische Diskurs in Deutschland. In: Wamper, Regina/Jadtschenko, Ekaterina/Jacobsen, Marc (Hg.): „Das hat doch nichts mit uns zu tun!“ Die Anschläge in Norwegen in deutschsprachigen Medien. Münster 2011. S. 23-32. (mit Sebastian Friedrich)

Von ‚Musterbeispielen‘ und ‚Integrationsverweigerern‘. Repräsentationen von Migrant_innen in der ‚Sarrazindebatte‘. In: Friedrich, Sebastian (Hg.): Rassismus in der Leistungsgesellschaft. Münster 2011. S. 77-95. (mit Sebastian Friedrich)
 


Lehrtätigkeit

Sommersemester 2020, Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum
Bachelor-Seminare: „Unter ,anderen Bedingungen‘? Prekäre Arbeit und Geschlecht“ (Aufbaumodul Sozialstruktur und Sozialer Wandel) und „Migrant Labour and Precarity in the European Union“ (Aufbaumodul Internationalisierung und Vergesellschaftung im Vergleich)
 

Wintersemester 2019/2020, Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum
Bachelor-Seminar: „Migration and the Family: Intimate Connections between Migration, Labour Markets and Care Arrangements“ (Aufbaumodul Internationalisierung und Vergesellschaftung im Vergleich)
 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 25.04.2023
zum Seitenanfang/up