Dr. Cordia Baumann
Kontakt
Zur Person
Dissertationsprojekt
Lehrveranstaltungen
Veröffentlichungen
Lehrstuhl für Zeitgeschichte
Am Lehrstuhl seit
WS 2003
Kontakt
Historisches Seminar
Grabengasse 3-5
D-619117 Heidelberg
Zur Person
Cordia Baumann, 1981 in Mannheim geboren, studierte von 2001 bis 2007 Mittlere und Neuere Geschichte und Politikwissenschaft in Heidelberg und Aarhus (DK), von 2003 bis 2006 war sie Hilfskraft am Lehrstuhl für Zeitgeschichte in Heidelberg und bis Oktober 2009 Hilfskraft für die Geschäftsführung des Historischen Seminars. Seit Januar 2008 ist sie Stipendiatin der Landesgraduiertenförderung, im Wintersemester 2007/08 und seit Sommersemester 2009 außerdem Lehrbeauftragte am Historischen Seminar. Im September 2009 veranstaltete sie mit Sebastian Gehrig und Nicolas Büchse im Rahmen der Nachwuchswissenschaftlertagungen in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften eine Tagung zum Thema „Linkes Milieu und dessen (Selbst-)Inszenierung. Neue Perspektiven auf die Neuen Sozialen Bewegungen in der Bundesrepublik und Westeuropa in den 1970er Jahren“.
Dissertationsprojekt (abgeschlossen)
Mythos RAF – Die Tradierung von Erinnerungsalternativen in Film und Literatur
Kurzdarstellung der Dissertation
Im Vorfeld der 2003 geplanten Ausstellung „Mythos RAF“ kam es zu einer heftigen Debatte um den Mythosbegriff, die zur Änderung des Ausstellungsnamen in „Zur Vorstellung des Terrors“ führte. Der Vorwurf der „Mythologisierung“ der RAF allein durch die Titelgebung führte zu einer polarisierten Debatte. Auch in der Folgezeit wurde der Ausdruck „Mythos RAF“ verstärkt verwendet, ohne genauer definiert zu werden.
Die Arbeit soll einleitend die fehlende Definition leisten und dabei die einzelnen Bestandteile des Mythos analysieren. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie dieser Mythos tradiert wurde und wie die RAF erinnert wird. Konkret sollen anhand von Darstellungsmotiven, die sich an die Bestandteile des Mythos RAF anlehnen, Erinnerungsalternativen und –muster in Filmen und Literatur untersucht werden. Die Quellenwahl begründet sich in der Annahme, dass Filme und Literatur in besonderem Maße prägend für das kollektive Gedächtnis (Assmann) sind, dessen Bestandteil die einzelnen Mythologeme sind. Durch eine historische Film- und Literaturanalyse sollen nicht nur Entwicklungstendenzen in der Erinnerung an die RAF aufgezeigt werden, sondern auch Gründe für die Entwicklungen herausgearbeitet werden.
Stipendien
- 2004: Erasmus-Stipendium
- Seit 2008: Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg
Lehrveranstaltungen
- WS 2007/08 Quellenübung: Weltwirtschaftsgeschichte der 1970er Jahre
- SoSe 2009 EPG 2 Übung: Die Rote Armee Fraktion - Mediale (Selbst-)Inszenzierung des Terrorismus
- WS 2009/10 EPG 2 Übung: "Terrorism as theatre" - Die mediale (Selbst-)Inszenierung der RAF
Veröffentlichungen
Monografie
- Mythos RAF. Literarische und filmische Mythentradierung von Bölls 'Katharina Blum' bis zum 'Baader Meinhof Komplex', Paderborn 2012.
Rezensionen
- Elter, Andreas: Propaganda der Tat. Die RAF und die Medien. Frankfurt am Main 2008. In: H-Soz-u-Kult, 01.08.2008. (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2008-3-075)
Aufsätze
- Die Darstellung der 'Terrorismus-Krise' im Neuen Deutschen Film der 1970er Jahre, in: Krisengeschichte(n): "Krise" als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive, hg. von Carla Meyer/Katja Patzel-Mattern/Gerrit Jasper Schenk (Beihefte der Vierteljahrsschrift zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Stuttgart im Erscheinen, S. 341-358.
- Die gute/böse RAF - Darstellungstendenzen der RAF im Spielfilm, in: Medien - Texte - Kontexte. Dokumentation des 22. Film- und Fernsehwissenschaftlichen Kolloqiuiums, hg. von Stephanie Großmann/Peter Klimczak, Marburg 2010, S. 159-172.
- Die RAF als Abenteuer. Der Bonnie und Clyde-Mythos: Die Romantisierung der RAF in Film und Literatur, in: Ikonographie des Terrors? Formen ästhetischer Erinnerung an den Terrorismus in der Bundesrepublik 1978-2008, hg. von Norman Ächtler/Carsten Gansel, Heidelberg 2010, S. 245-267.
Herausgeberschaften
- Linksalternative Milieus und Neue Soziale Bewegungen in den 1970er Jahren, Heidelberg 2011 (Mitherausgeber: Sebastian Gehrig und Nicolas Büchse).