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Dr. Andreas Büttner - Einblicke in studentische Forschung

Aegidius Romanus: „How to be a king“

Was macht einen König zum König? Diese Frage ist elementar wenn man die Hoheit eines monarchischen Herrschers legitimieren möchte. Mit dieser Frage beschäftigten sich im Mittelalter vor allem die Texte der Fürstenspiegel. Die Fürstenspiegel sollten lehrend auf die nächste Generation von Königen und Fürsten einwirken, um dadurch bessere Herrscher hervorzubringen.

Aegidius Romanus schrieb ebenfalls einen dieser Fürstenspiegel mit dem Namen „De regimine principum“. Dieser war wahrscheinlich an den französischen Prinzen Philip den Schönen gerichtet. Im Text finden sich unzählige Hinweise auf eine eingehende Betrachtung des antiken Philosophen Aristoteles durch Aegidius. So ist schon der Buchaufbau von Aristoteles abgeschaut. Die über 500 Zitate von Aristoteles, die das ganze Buch durchziehen, sind auch ein sehr offensichtlicher Hinweis auf den Einfluss des Philosophen bei diesem Fürstenspiegel.

Aegidius betet aber nicht einfach die Sätze des Aristoteles nach, sondern bearbeitet diese um sie dem damaligen Zeitgeschehen anzupassen. Er verwendete die Gedanken des Philosophen um sein monarchisch, hierarchisch aufgebautes Weltbild zu erklären und zu rechtfertigen. Er war mit seiner Aristoteles Bearbeitung einer der Ersten im mittelalterlichen Europa und so wurde sein Buch ein Bestseller unter Fürsten und Gelehrten des Hoch- und Spätmittelalters.

 

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Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 11.11.2015
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