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Geschichte des FPIs

Institutsprofil

Die hoch- und spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Region beiderseits des nördlichen Oberrheins ist wesentlich bestimmt von den rheinischen Pfalzgrafen und ihren Territorien, deren bedeutendstes die Kurpfalz (das Kurfürstentum Pfalz mit den Hauptstädten Heidelberg und seit 1720 Mannheim) war. Dieser Tatsache trägt das zweite Glied des Attributs "Fränkisch-Pfälzisch" Rechnung, während das erste Glied darauf verweist, dass der Raum seit dem frühen Mittelalter von den Franken beherrscht und besiedelt war.
 

Hortus Palatinus 1620

Hortus Palatinus und Schloss Heidelberg, 1620 (Universitäts Bibliothek Heidelberg, K 6371 Folio RES, Taf. 2)

Die Zuständigkeit des Instituts ist räumlich, zeitlich und sachlich nicht auf die wechselvolle Geschichte der zersplitterten und mit dem Heiligen Römischen Reich untergegangenen pfalzgräflichen Territorien beschränkt, sondern erstreckt sich auf die Gesamtentwicklung des "altpfälzischen Oberrheingebiets" von der Frühzeit bis zur Gegenwart in den verschiedenen Lebensbereichen und in der Verflechtung mit den Nachbarräumen, wodurch sich weitere oberrheinische und südwestdeutsche Perspektiven ergeben. Das altpfälzische Gebiet fiel in und nach der napoleonischen Zeit in der Hauptsache den Großherzogtümern bzw. Königreichen Baden, Bayern (linksrheinische "Pfalz"), Hessen-Darmstadt und Preußen (Rheinprovinz) zu. Deren Erben wiederum sind die heutigen Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz, die im "Rhein-Neckar-Dreieck" aneinander grenzen, sowie das Saarland.


Geschichte des Instituts

Die Errichtung des FPI war bedingt durch den Aufschwung der deutschen landesgeschichtlichen Forschung, die sich im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts im Verein mit anderen Disziplinen einer umfassenden geschichtlichen Landeskunde und Kulturraumforschung zuwandte.

In Heidelberg begann Günther Franz als Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Geschichte 1935/36 den Aufbau einer landeskundlichen Abteilung des Historischen Seminars und projektierte bereits ein "Institut für Fränkisch-Pfälzische Landes- und Volksforschung". Dieses Institut wurde dann auf Betreiben und unter Leitung des Geographen Wolfgang Panzer und des Franz-Nachfolgers Fritz Ernst gegründet. Es erhielt einen eigenen Assistenten, verblieb aber in den Räumen des Historischen Seminars und wurde im Juli 1939 unter dem geänderten Namen "Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde" eröffnet.


Der Zweite Weltkrieg brachte die kaum begonnene Institutstätigkeit zum Erliegen; sie wurde erst in den fünfziger Jahren von Ernst und Panzers Nachfolger Gottfried Pfeifer offiziell wiederaufgenommen. Die durch Ernsts Tod (1963) verwaiste Direktorenstelle wurde 1966 mit dem inzwischen geschaffenen zweiten Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte verbunden, den bis 1974 Ahasver von Brandt und von 1975 bis 1995 Herrmann Jakobs bekleideten. Auf Pfeifer folgte 1970 Werner Fricke, doch zogen die Geographen sich nach ihrer Übersiedlung ins Neuenheimer Feld aus der Leitung des FPI zurück. So verstärkte sich die intensive Verknüpfung des Instituts mit dem Historischen Seminar, mit dem es seit jeher räumlich, organisatorisch und personell enger verklammert war.

Von 1999 bis 2013 war Stefan Weinfurter Direktor des FPI. 2003 wurde Bern Schneidmüller als Inhaber des Lehrstuhls für spätmittelalterliche Geschichte ebenfalls zum Direktor bestellt und bekleidete den Posten bis 2020. 2013 wurde Jörg Peltzer Direktor. Seit April 2021 wird das Direktorium des FPI von Jörg Peltzer und Romedio Schmitz-Esser gebildet.


Informationen zur Geschichte des FPI finden Sie vor allem in folgenden Publikationen:

 

  • Joachim Dahlhaus, Geschichte in Heidelberg – Aktenstücke und Statistiken, in: J. Miethke (Hg.), Geschichte in Heidelberg. 100 Jahre Historisches Seminar. 50 Jahre Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde, Berlin 1992, S. 263-319.

 

 

  • Meinrad Schaab, Landesgeschichte in Heidelberg, in: J. Miethke (Hg.), Geschichte in Heidelberg. 100 Jahre Historisches Seminar. 50 Jahre Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde, Berlin 1992, S. 175-200.

 

Hauck: E-Mail
Letzte Änderung: 15.12.2023
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