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Über den Tod hinaus | Spätmittelalterliche Rittergrabsteine

Zwischen Rhein und Neckar als Zeugnisse adliger Memorialkultur

 

Auf ihren Grabplatten werden Angehörige des hohen wie des niederen Adels erstmals seit dem 13. Jahrhundert bildlich mit Waffen dargestellt. Wenig später erscheinen sie sogar als Ritter in vollständiger Rüstung mit Kettenpanzer, Helm, Schwert und Schild, wie sie auch heute noch in Hirschhorn, Neckarsteinach oder Kloster Schönau zu bewundern sind.

 

Wer waren diese martialisch aussehenden Personen? Woher stammt die Sitte, Adligen einen Bildnisgrabstein zu setzen, der sie als schwer bewaffnete Krieger in Erinnerung halten sollte und was steckt hinter diesem Phänomen? Warum hielt sich der ritterliche Bildnisgrabstein nur in ganz bestimmten Landschaften des deutschen Reiches, zu denen auch die Kurpfalz und die nähere Umgebung von Heidelberg gehören? Auf diese und andere Fragen versucht der Vortrag Antworten zu finden.

 

Die Rittergrabsteine des 13. bis mittleren 15. Jahrhunderts erweisen sich als eine höchst informative, freilich nur wenig beachtete Geschichtsquelle ersten Ranges, die nicht nur Aussehen und Wandel mittelalterlicher Bewaffnung detailgetreu vermittelt, sondern auch ganz erstaunliche Aussagen zur Kultur-, Sozial- und Mentalitätsgeschichte mittelalterlicher Führungsschichten erlaubt.

Der Vortrag findet am 26.01.2009, 19:00 Uhr im Hörsaal des Historischen Seminars an der Universität Heidelberg statt.


 

Horst W. Boehme

Prof. Dr. Horst Wolfgang Böhme war Direktor am Römisch-Germanischen Zentralmuseum zu Mainz und von 1992 bis 2005 Professor für Vor- und Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie an der Philipps-Universität Marburg.

 

 

 

 

 

 

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Letzte Änderung: 12.12.2014
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