PD Dr. Lothar Willms

Transgression, Tragik und Metatheater: Versuch einer Neuinterpretation des antiken Dramas.  DRAMA – Beiträge zum antiken Drama und seiner Rezeption, Bd. 13. Tübingen: Narr 2014.

 

Die vorliegende Publikation unternimmt eine Neuinterpretation des antiken Dramas mithilfe von Transgression, Tragik und Metatheater. Diese drei Figuren werden in einem ersten theoretisch-methodischen Teil ausführlich diskutiert und vor einem strukturalistischen Hintergrund neu gefasst, der auf die Handlungsstruktur und die Dynamik der Figurenkonstellation abhebt. Die Tragik wird als besondere Form der sozialen Transgression, das Metatheater als dramenästhetische Transgression verstanden. Das hermeneutische Rüstzeug der Untersuchung wird außerdem vor dem Hintergrund von Aristoteles’ Poetik und moderner Ritual- und Performanztheorien konturiert. Mit ihm werden im Hauptteil vier zentrale Stücke des antiken Dramas ausführlich interpretiert, wobei der Schwerpunkt auf der attischen Tragödie liegt (Aischylos’ Perser, Sophokles’ Oidipus Tyrannos, Euripides’ Medea und Bacchen, Senecas Phaedra) und alternative Deutungen eingehend diskutiert werden. Kurzinterpretationen beleuchten ausgewählte Komödien (Aristophanes’ Frösche, Menanders Samia, Plautus’ Amphitruo). Als Gesamttendenz innerhalb der Entwicklung des antiken Dramas lässt sich so ein Rückgang der Tragik zugunsten des Metatheaters feststellen.

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Letzte Änderung: 06.02.2020
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