Sprache und Kognition
Diskurspartikeln und Kognition
Diskurs, Kognition und linguistische Marker: empirische Studien zu Textverarbeitung mithilfe der Eye-Tracking Methode
Sprachverarbeitung und Spracherwerb
E-LENGUA
XCELING
HULC Lab
Diskurspartikeln und Kognition
Diskurspartikeln zählen zu den Mechanismen einer Sprache, die den Hörer zu dem vom Sprecher kommunizierten Inhalt führen. Sie werden in diesem Projektbereich aus einer kognitiven Perspektive untersucht, d.h. als Einheiten, die die Informationsverarbeitung beeinflussen und den kognitiven Aufwand der Decodierung bedingen. Die Forschung befindet sich an der Schnittstelle verschiedener Bereiche der Sprachwissenschaft, wie der Textlinguistik, der Psycholinguistik, der kognitiven Sprachwissenschaft und v.a. der experimentellen Pragmatik, da zur Überprüfung der Arbeitshypothesen eine experimentelle Methode angewendet wird (um Rückschlüsse auf die kognitive online-Verarbeitung zu erhalten).
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Diskurs, Kognition und linguistische Marker: empirische Studien zu Textverarbeitung mithilfe der Eye-Tracking Methode
Gefördert durch die chilenische Förderinstitution CONICYT (Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica, PII 20150058; 2016-2019)
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Giovanni Parodi (Pontificia Universidad Católica de Valparaíso, Chile) und Prof. Dr. Óscar Loureda (Universität Heidelberg)
Projektgruppe: Dr. Carolina Bernales, Dr. Gina Burdiles, Cristóbal Julio, Liliana Vásquez, Joaquín Moya (Valparaíso); Dr. Iria Bello, Inés Recio, Adriana Cruz, Laura Nadal und Martha Rudka (Heidelberg)
Dieses gemeinsame Projekt zweier Forschungsgruppen der Pontificia Universidad Católica de Valparaíso und der Universität Heidelberg hat als Ziel, die jeweiligen Forschungsschwerpunkte in der Korpuslinguistik und der experimentellen Sprachwissenschaft zu verbinden. Hierdurch soll nicht nur die wissenschaftliche Arbeit gefördert, sondern auch eine interdisziplinäre Austauschplattform zwischen beiden Ländern geschaffen werden. Das Projekt wird durch die chilenische Forschungsförderinstitution CONICYT unterstützt. Die Projektdauer ist auf drei Jahre angesetzt (2016-2019).
Projektgegenstand und -ziele:
Ausgehend davon, dass Diskursmarker linguistische Marker sind, die die Verarbeitung der Information steuern und den kognitiven Verarbeitungsaufwand einschränken, soll diese Annahme mit empirischen Daten untermauert werden, die mithilfe der Eye-tracking Methodologie gewonnen werden. Dabei werden reale kontrollierte Beobachtungen während des Lesens von Texten unterschiedlicher Textsorten in L1 und L2 analysiert. Es soll untersucht werden, inwiefern bestimmte Diskursmarker in Texten verschiedener Textsorten die kognitive Verarbeitung beeinflussen. Die konkreten Ziele des Projektes sind:
- die häufigsten Diskursmarker im Spanischen und Englischen aus einem Korpus von Fachtexten herauszuarbeiten und zu beschreiben;
- die Diskursmarker anhand des Kontextes und ihrer semantischen und syntaktischen Eigenschaften zu klassifizieren;
- die unterschiedlichen Verarbeitungsprozesse der Diskursmarker in den einzelnen Textsorten zu untersuchen und zu beschreiben;
- die unterschiedlichen Verarbeitungsprozesse der Diskursmarker in der Variable Spanisch als L1-Sprache und Englisch als L2-Sprache zu beschreiben;
- die unterschiedlichen Verarbeitungsprozesse der diskontinuierlichen Diskursmarker in Segmenten mit unterschiedlichen textuellen anaphorischen Referenzen in spanischen Texten zu beschreiben;
- den Verarbeitungsprozess der Diskursmarker in verschiedenen Informationsmodellen, die von den unterschiedlichen Diskursrelationen, wie z.B. explizit/implizit, Nähe/Distanz etc. abhängig sind, quantitativ und qualitativ zu analysieren;
- den Verarbeitungsaufwand von Diskursmarkern und Fachwörtern in Spanisch und Deutsch als L1-Sprache und Englisch als L2-Sprache zu analysieren.
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Sprachverarbeitung und Spracherwerb
Die sogenannte ‚kognitive Wende‘ hat in der Sprachwissenschaft einen Paradigmenwechsel eingeleitet, mit dem der Analysegegenstand nicht mehr nur in dem sprachlichen Produkt, sondern in den Prozessen seines Zustandekommens gesehen wird. Damit eröffnen sich Fragen nach den Faktoren, die Sprachverarbeitung und Spracherwerb steuern, und deren bestimmende Funktion in der konkreten formalen Gestaltung sprachlicher Äußerungen.
Die Projektgruppe im Rahmen des IAZ folgt diesem Analyseansatz mit einem speziellen Fokus auf sprachvergleichenden und spracherwerbsbezogenen Untersuchungen. Im Vordergrund stehen dabei Fragenstellungen, die sich mit sprachspezifischen Mustern von Wahrnehmung und Informationsverarbeitung im Rahmen von Sprachproduktion und –verstehen befassen. Unter Einsatz qualitativ deskriptiver sowie quantitativ experimenteller Methoden sollen Untersuchungen durchgeführt werden, in denen typologische Diversität in ihrer Bedeutung für kognitive Prozesse Gegenstand ist. Die Ergebnisse sprachvergleichender Studien bilden den Hintergrund für Spracherwerbsuntersuchungen, die in besonderer Weise Einblicke in Zusammenhänge zwischen kognitiven Prinzipien der Informationsverarbeitung und einzelsprachlichen Strukturen geben.
Inhaltliche Forschungsschwerpunkte in diesem Bereich sind
- Ereigniskognition: Informationsselektion, Perspektivenwahl und sprachliche Form
- Zeitkognition: temporale Perspektiven, insbesondere ausgedrückt durch Aspektsysteme
- Raumkognition: Perspektivenwahl, Prinzipien räumlicher Kohärenz im Zusammenhang mit einzelsprachlichen Systemen
- Diskurskohärenz auf makro- und mikrostruktureller Ebene im Sprachvergleich.
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E-LENGUA, E-Learning Novelties towards the Goal of a Universal Acquisition of Foreign and Second Languages
Gefördert durch Erasmus+ KA203 Strategic Partnerships, Projektnummer 2015-1-ES01-KA203-015743
Projektverantwortliche in Heidelberg: Prof. Dr. Christiane von Stutterheim (Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie)
Gegenstand dieses von der Universität Salamanca koordinierten Erasmus+ Projekts zum Aufbau Strategischer Partnerschaften sind innovative virtuelle Lehr-/Lernmethoden im Fremd- und Zweitspracherwerb und der uneingeschränkte Zugang zum Sprachenlernen. Auf der Grundlage der Ergebnisse aus der Spracherwerbsforschung und der Fremdsprachendidaktik werden in E-Lengua Möglichkeiten untersucht, die Fremd- und Zweitsprachenlehre um neue, technologisch gestützte Lehr-/Lernmethoden und Evaluationssysteme zu erweitern.
Die Herausforderungen, denen sich E-Lengua stellt, sind an die technologischen Fortschritte und deren Umsetzung in der Fremdsprachenlehre in Europa geknüpft. In didaktischer Hinsicht steht dabei die methodologische Innovation auf der Grundlage der Einbindung neuer Informationstechnologien ebenso im Vordergrund wie der verbesserte Zugang zum Fremd- und Zweitsprachenlernen und die Schaffung von technologischen Lehr-/Lernumgebungen, die auf den einzelnen Lerner zugeschnitten sind. Zudem sollen Best Practices herausgearbeitet werden, um neue Technologien in der Fremd- und Zweitsprachenlehre so zu implementieren, dass sie auch auf andere Lehr-/Lernkontexte angewandt werden können.
Auf institutioneller Ebene hat sich E-Lengua zum Ziel gesetzt, Netzwerke und Synergien zwischen Zentren für die Fremd- und Zweitsprachenlehre an europäischen Hochschulen zu schaffen. In diesem Sinne besteht der Kern der partnerschaftlichen Projektarbeit in E-LENGUA im fachlichen und technischen Austausch zur Herausarbeitung und Anwendung neuer Methoden und Technologien im Fremd- und Zweitspracherwerb. Die im Projekt vertretenen Sprachen sind Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Französisch, Englisch, Deutsch und Arabisch. Die Leitung des Gesamtprojekts obliegt der Universität Salamanca (Spanien); weitere Projektpartner sind die Universitäten Bologna (Italien), Coimbra (Portugal), Poitiers (Frankreich), Kairo (Ägypten) und das Trinity College Dublin (Irland). Die Universität Heidelberg ist durch den Verbund von IAZ und IDF im Projekt vertreten. Verantwortlich für das Heidelberg Teilprojekt ist Prof. Dr. Christiane von Stutterheim.
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XCELING. Towards Excellence in Applied Linguistics. Innovative Second Language Education in Egypt
Gefördert durch Erasmus+ KA2 Capacity Building, Projektnummer 585996-EPP-1-2017-1-ES-EPPKA2-CBHE-JP
Projektpartner in Europa: Universidad de Salamanca (Spanien; Projektleitung), Université de Poitiers (Frankreich), Universidade da Coimbra (Portugal), Trinity College Dublin (Irland), Università di Bologna (Italien), Universität Heidelberg; Projektpartner in Ägypten: Cairo University, Alexandria University, Helwan University, Pharos University, Minia University, South Valley University; Weitere Projektpartner: Egyptian Telecom Ministry, CEPAIM, Cruz Roja Española
Projektverantwortliche in Heidelberg: Prof. Dr. Christiane von Stutterheim (Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie)
Das Erasmus+ Projekt XCELING (Towards Excellence in Applied Linguistics. Innovative Second Language Education in Egypt) widmet sich der Modernisierung der Fremdsprachenlehre in Ägypten auf drei unterschiedlichen Ebenen: TEACHING (Lehre), LEARNING (Lernen/Bildung) und OUTREACH (soziale Reichweite).
TEACHING widmet sich der Modernisierung und Erneuerung von Lern- und Lehrmethoden mit Schwerpunkt auf dem Einsatz von neuen Medien. Im Bereich LEARNING sollen Training und Weiterbildung für Nachwuchswissenschaftler/innen im Bereich der angewandten Sprachforschung angeboten werden. OUTREACH beinhaltet die Erstellung frei zugänglichen Fremdsprachenlernmaterials für arabische Sprecher in sozial benachteiligten Situationen (Flüchtlinge, Migranten, u.a.) in den Sprachen Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Französisch, Englisch und Deutsch.
XCELING ist ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt des Typs Erasmus+ Capacity Building und hat eine Laufzeit von drei Jahren (2017 bis 2020). Die Leitung des Gesamtprojekts obliegt der Universität Salamanca (Spanien); weitere Projektpartner sind die Universitäten Bologna (Italien), Coimbra (Portugal), Poitiers (Frankreich), das Trinity College Dublin (Irland), sowie die Universitäten Kairo, Alexandria, Helwan, Pharos, Minia und Al-Azhar (Ägypten). Die Universität Heidelberg ist durch den Verbund von IDF und IAZ im Projekt vertreten. Verantwortlich für das Heidelberger Teilprojekt ist Frau Prof. Dr. Christiane von Stutterheim.
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Forschungskooperation mit dem HULC Lab
Das Heidelberg University Language and Cognition Laboratory ist ein im September 2011 ins Leben gerufener Verbund von zu
psycholinguistischen Fragestellungen forschenden Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern des Instituts für Deutsch als Fremdsprachenphilologie und des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen.
Ansprechpartner: Dr. Johannes Gerwien (HULC Lab, Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie), Martha Rudka (HULC Lab, Insitut für Übersetzen und Dolmetschen)