Linguistische Rahmung von künstlicher und biologischer Intelligenz: Aufdeckung impliziter Konzepte von Kognition und ihre ethischen Konsequenzen.

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In einem Forschungsteam der Neurowissenschaften      (Prof. Dr. Andreas Draguhn), der philosophischen Ethik (Dr. Nadia Primc), der Informatik (Prof. Dr. Michael Gertz) und der Linguistik (Prof. Dr. Ekkehard Felder) bearbeiten wir in einem von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt die Konzeptionalisierung (Framing) von künstlicher und biologischer Intelligenz aus verschiedenen Perspektiven der beteiligten Wissenschaftsdisziplinen. Damit sollen implizite und explizite Konzepte von Kognition und ihre ethischen Konsequenzen aufgedeckt werden.
 

Koordinator: Prof. Dr. Andreas Draguhn
Neurowissenschaften (Prof. Dr. Andreas Draguhn), Linguistik (Prof. Dr. Ekkehard Felder),
Informatik (Prof. Dr. Michael Gertz), Philosophie (Dr. Nadia Primc),
Mitarbeiter in der Germanistik: Marcel Kückelhaus (Linguistik)

 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: FrameIntell.de

Beim Aufbau und Hosting der Forschungsdaten kooperiert das Projekt mit dem Discourse Lab am Fachgebiet Digitale Linguistik, Prof. Marcus Müller, TU Darmstadt.
 

Zusammenfassung (Summary in English)

Neurowissenschaften und artifizielle Intelligenz beziehen sich beide auf das zentrale Thema der “Intelligenz”. Die leitende Hypothese des Projektes ist, dass dieses gemeinsame Interesse – bei wachsender Bedeutung der artifiziellen Intelligenz – grundlegende Auswirkungen auf unser Selbstverständnis als Menschen hat und damit auf zentrale Voraussetzungen ethischer Positionen. Wir werden diese Hypothese mit Hilfe eines interdisziplinären Ansatzes überprüfen, in dem linguistische, hermeneutische und technisch-wissenschaftliche Perspektiven auf große, repräsentative Textkorpora aus den Neurowissenschaften, der artifiziellen Intelligenzforschung und ethisch-rechtlichen Diskussionen eingenommen werden. Wir beabsichtigen (1) explizite und implizite Konzepte von „Intelligenz“, „Kognition“ und „Person“ aus den Korpora zu extrahieren; (2) Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte in den jeweiligen fachlichen oder ethisch-rechtlichen Domänen nachzuweisen; (3) die Bedeutung der konzeptuellen Voraussetzungen und der Wechselwirkungen von artifizieller Intelligenz und Neurowissenschaften für ethische Diskurse herauszuarbeiten; (4) den öffentlichen Diskurs über ethische Aspekte biowissenschaftlicher und informationstechnischer Entwicklungen zu erleichtern, indem wir eine frei zugängliche und anwendungsfreundliche Methodenplattform für die Analyse ethischer Fragestellungen anhand großer Textkorpora zur Verfügung stellen. Damit hoffen wir, einen grundlegenden ethisch-anthropologischen Diskurs in Zeiten großer wissenschaftlicher und informationstechnischer Dynamik zu fördern.

 

 

Letzte Änderung: 28.10.2023
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