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ArbeitspsychologieVerlängerung des Projekts „Arbeit 4.0“

Pressemitteilung Nr. 112/2020
10. Dezember 2020

Heidelberger Arbeitspsychologen analysieren Bedarfe in der Bundesverwaltung – Forschungsbericht zu Herausforderungen in der Privatwirtschaft erschienen

Wie wirken sich digitale Transformation und demografischer Wandel auf die Arbeitswelt aus? Diese Frage steht im Mittelpunkt des verlängerten Forschungsprojektes „Maßnahmen und Empfehlungen für die gesunde Arbeit von morgen“, kurz MEgA. Heidelberger Arbeits- und Organisationspsychologen unter der Leitung von Prof. Dr. Karlheinz Sonntag erarbeiten darin Handlungsempfehlungen für eine präventionsorientierte Personalentwicklung und Gesundheitsförderung in den obersten und oberen Bundesbehörden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dafür rund 330.000 Euro zur Verfügung. Welchen Herausforderungen privatwirtschaftliche Unternehmen vor dem Hintergrund der „Arbeit 4.0“ gegenüberstehen und wie sie ihnen begegnen können, war Gegenstand der ersten Projektphase. Dazu ist jetzt ein abschließender Bericht erschienen.

„In der zweiten Phase des Projekts werden wir in den Blick nehmen, wie sich die vorgeschriebene Digitalisierung von Dienstleistungen auf die Arbeitsorganisation, Kommunikation und die psychische Beanspruchung der Beschäftigten auswirkt. Darüber hinaus wollen wir untersuchen, wie zeit- und ortsflexible Arbeitsformen, etwa Homeoffice, in diesem Bereich des Öffentlichen Dienstes gelingend gestaltet werden können“, erläutert Prof. Sonntag. Die Wissenschaftler werden dazu Personalverantwortliche sowie Personalräte in Interviews befragen und Erhebungen zu Anforderungen, Treibern und Hemmnissen bei der Umsetzung moderner Arbeit durchführen. Abgeleitet werden sollen daraus Gestaltungsempfehlungen und präventive Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit von Beschäftigten in der Bundesverwaltung.

Ergebnisse des Vorgängerprojektes zum digitalen Wandel in privatwirtschaftlichen Unternehmen haben die Wissenschaftler in einem nun erschienenen Forschungsbericht gebündelt. Darin befassen sie sich unter anderem mit der Frage, wie das Personal- und Gesundheitsmanagement in der digitalen Transformation aufgestellt sein sollte. Zudem stellen sie Methoden zur Beurteilung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz vor und informieren über Trainings zur besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Über eine online zugängliche Toolbox, die in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der betrieblichen Praxis entwickelt wurde, können Best-Practice-Beispiele, Leitfäden, Apps und Trainings abgerufen werden. Eine interaktive Plattform ermöglicht außerdem den Austausch von betrieblichen Akteuren, Arbeitsforscherinnen und Arbeitsforschern sowie Vertretern von Verbänden und Politik.

 „MEgA“ ist das wissenschaftliche Begleitvorhaben des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Förderschwerpunktes „Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen“. Die zweite Phase des Heidelberger Projekts läuft bis Ende 2021.

Originalpublikation

Sonntag, Karlheinz (Hrsg.) (2020): Moderne Arbeit präventiv gestalten, gesund und kompetent bewältigen. Das Projekt MEgA.