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Die Besten gewinnen

Potentiale entdecken und fördern

Die Universität lebt von der Kreativität, der Motivation und dem Engagement ihrer Forschenden, Lehrenden, Studierenden sowie ihrer technischen und administrativen Mitarbeiter. Um den Reichtum an schöpferischem Potential zu erhalten und zu mehren, setzt die Universität ihre erfolgreichen Traditionen in den Bereichen Forschung und Lehre fort, beschreitet aber auch neue Wege, insbesondere bei der Gewinnung, Ausbildung und Förderung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern.

Die Universität Heidelberg ist ein attraktiver Arbeitgeber, wie sich an Bewerbungen für unsere Stellenausschreibungen zeigt. Aufgrund der demographischen Entwicklung und der Altersstruktur der Beschäftigten stellt sich die Universität jedoch auf einen verschärften Wettbewerb mit der freien Wirtschaft um engagierte Mitarbeiter ein. In dieser Situation wird die Bedeutung der Personalgewinnung und - auswahl aber auch der Entwicklungsmöglichkeiten zunehmen.

Das bisherige öffentliche Dienstrecht ermöglicht kaum echte Leistungsanreize für die Beschäftigten und bietet nur unzureichende Strukturen für einen flexiblen Personaleinsatz. Hier ist eine Weiterentwicklung dringend geboten.

Mit seinem Strategiepapier verfolgt das Rektorat bei der Personal- und Organisationsentwicklung ambitionierte Ziele. Es treibt in diesen Feldern bereits eingeleitete Maßnahmen und Schritte voran und legt besonderes Gewicht auf die Implementierung vorhandener wie neuer Ideen und Konzepte.

Eines der wichtigsten Ziele der Strategieplanung stellt die Verbesserung des Services für Studierende der Universität dar. Die Universität orientiert sich am Leitbild eines kundenorientierten Services. Die Beteiligten des Projekts "Reorganisation des Studierendenservices" (RES STUD) haben ihre Arbeit im Herbst 2004 aufgenommen und wollen im Laufe des Jahres 2005 erste Verbesserungen im Sinne einer serviceorientierten Verwaltung erzielen. Mit "RES STUD" werden der Zugang zu den Serviceleistungen für Studierende über verschiedene Portale (u. a. Telefon- und Internetportale) erleichtert und Verfahrensgänge vereinfacht und damit beschleunigt.

Ein erfolgreiches Beispiel für bereits implementierte Organisations- und Personalentwicklung an der Universität stellt die Umstrukturierung der Universitätsbibliothek dar. Mit über 1,4 Mio. Ausleihen und einem Zugang von über 40.000 Medieneinheiten ist die Universitätsbibliothek Heidelberg eine der servicestärksten wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland.

Im Jahr 2004 konnte der Umbau des Bibliothekssystems der Universität von einem klassisch-zweischichtigen zu einem funktional-einschichtigen System erfolgreich fortgesetzt werden. Durch eine Reduzierung der selbständigen Einheiten, eine Flexibilisierung des Personaleinsatzes sowie organisatorischen Veränderungen im Bereich der Zentralbibliothek konnten erhebliche Synergieeffekte erzielt und ein besserer Einsatz der Mitarbeiter erreicht werden.

Erweiterte Fortbildungs- und Karrierechancen werden Leistungsanreize setzen und die Verbundenheit der Mitarbeiter mit der gesamten Universität befördern. Für die Entwicklung und Profilierung einer wissenschaftlichen Institution wie der Universität Heidelberg ist es von herausragender Bedeutung, exzellente Professorinnen und Professoren zu gewinnen und zu halten. 2004 war in dieser Hinsicht ein besonderes Jahr: Es war das letzte Jahr, in dem nach der C-Besoldung mit festen Gehaltssätzen und Dienstaltersstufen berufen werden konnte.

Seit Januar 2005 gilt die neue W-Besoldung, die eine altersunabhängige, leistungsorientierte Vergütung zum Ziel hat. Entscheidend für den Erfolg des neuen Besoldungssystems wird sein, dass den Universitäten in der Praxis ein möglichst hohes Maß an Autonomie eingeräumt wird. Die mit dem neuen Gehaltsmodell zunächst noch verbundenen Rechtsunsicherheiten haben dazu geführt, dass es 2004 einen starken Ansturm insbesondere auf C4-Professuren gab. 48 Professorinnen und Professoren (inkl. Medizin) folgten im Jahr 2004 einem Ruf auf eine Professur an der Universität Heidelberg (2003: 27). Diese Zahl stellt eine Rekordzahl dar. An der Medizinischen Fakultät Heidelberg haben elf neue Professorinnen und Professoren ihren Dienst begonnen, gefolgt von der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim, der Philosophischen Fakultät und der Fakultät für Biowissenschaften mit jeweils sieben neuen Professorinnen und Professoren.

Die Universität hat sich im Gesetzgebungsverfahren zum neuen Landeshochschulgesetz dafür stark gemacht, im Bereich der Berufung von Professoren ein möglichst hohes Maß an Autonomie zu erhalten. Das neue Hochschulgesetz stellt gegenüber der Vergangenheit eine deutliche Verbesserung dar. Aufgrund der nach wie vor erforderlichen Abstimmung zwischen Universität und Wissenschaftsministerium können jedoch Verfahrensverzögerungen weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Um Doppelprüfungen zu vermeiden, plädiert die Universität Heidelberg dafür, der Universität auch die Dienstherreneigenschaft zu übertragen. Um die Startposition der Universitäten im internationalen Wettbewerb um die "besten Köpfe" zu verbessern, sollte außerdem das Verfahren zur Gewinnung von Professorinnen und Professoren (Berufungsverfahren) beschleunigt und entformalisiert werden. Ein flexibleres alternatives Berufungsverfahren könnte die Chancen der Universität deutlich verbessern. Die Universität Heidelberg traut sich auch zu, die Qualitätssicherung für Berufungen in eigener Verantwortung auszuüben und möchte gern zur spürbaren Entlastung des Ministeriums in diesem verfahrensaufwendigen Bereich beitragen.

Die Universität Heidelberg ist sich ihrer besonderen Verantwortung für den wissenschaftlichen Nachwuchs bewusst und möchte sich im Rahmen ihrer strategischen Ausrichtung in diesem Bereich profilieren. Die Senatskommission "Wissenschaftlicher Nachwuchs" unter dem Vorsitz des Rektors hat ein Positionspapier zur Zukunft des Wissenschaftlichen Nachwuchses erarbeitet, das die inneruniversitäre Reflexion stimuliert hat. Das Konzept wurde im Berichtszeitraum nahezu abgeschlossen. Neben der Habilitation, der Juniorprofessur und der Nachwuchsgruppenleitung werden nun auch der Promotionsbereich und Fragen der Chancengleichheit von Frauen sowie der Familienförderung behandelt und in einer integrierten Konzeption für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zusammengefasst. Das Konzept sieht einen Wettbewerb zwischen den Karrierewegen Habilitation, Juniorprofessur und Forschungsgruppenleitung vor. Es hat durch das Urteil des Bundesverfassungsgericht zur Juniorprofessur zusätzlichen Rückenwind erhalten. Die abschließenden eingehenden Beratungen des Positionspapiers in den Gremien der Universität werden im Sommersemester 2005 abgeschlossen.

Die Universität Heidelberg möchte mit einem umfassenden und flexiblen Ansatz auch die allgemeine Diskussion über eine adäquate Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses innerhalb der unterschiedlichen, historisch gewachsenen Fächerkulturen befruchten und Heidelberg zu einem Magnet für Wissenschaftler von morgen entwickeln.


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