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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rektorat
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Die Besten gewinnen

Kluge Köpfe für die Welt von morgen


In der Wissensgesellschaft wird Lernen zu einer zentralen und dauerhaften Lebensaufgabe. Die Universität Heidelberg versteht Bildung als umfassenden Prozess, der von der Symbiose von Forschung und Lehre lebt und Menschen aller Altersstufen einbezieht.

Kluge Köpfe

Die Ruprecht-Karls-Kinderuniversität

Kinder sind die klugen Köpfe von morgen, vielfach bereits von heute. Sie sind die Studierenden von morgen und erfüllen bereits jetzt eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Aufwerfen wissenschaftlicher Fragen: Sie sind neugierig, überall auf der Welt.

Kinderuni

Die Ruprecht-Karls-Kinderuniversität wird von der SAP AG unterstützt. Ihre Themen reichten von der Entstehung der Schrift über das Wachstum des Kindes im Bauch der Mutter bis hin zu Geschichten rund um das Thema Luft. Die Kinderuniversität 2004 war wieder ein großer Erfolg. Sie hat "Kinderstudenten" und beteiligten Professoren gleichermaßen Spaß gemacht. Parallel zu den Vorlesungen wurde in Zusammenarbeit mit der Rhein-Neckar-Zeitung die Kinderuni im Netz aufgebaut. Im Universitas-Verlag erscheint regelmäßig eine Broschüre zu Themen der Heidelberger Kinderuniversität. Den Erfolg des Konzeptes belegt ein erfolgreicher Antrag an die Europäische Kommission für die Ausrichtung der Europäischen Kinderuniversität.

Während der europäischen Wissenschaftswoche 2005 wird die Universität Heidelberg die Europäische Kinderuniversität koordinieren und mit den Partnern der "League of European Research Universities" Kindervorlesungen von Mailand bis Helsinki sowie die Abschlussveranstaltung in Brüssel organisieren. Um die Angebote für Kinder und Jugendliche weiter auszubauen, beteiligt sich die Universität an der regionalen Initiative "Jugend und Wissenschaft" und wird in diesem Rahmen in Zukunft weitere Angebote entwickeln.

Weiterer Höhepunkt in der Begegnung mit den Studierenden der Zukunft bilden die jährlich stattfindenden Orientierungstage Rhein-Neckar. Sie werden gemeinsam mit der Universität Mannheim und den Agenturen für Arbeit in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen veranstaltet. Die jährlichen Orientierungstage werden von ca. 3.000 Schülerinnen und Schülern besucht. In zahlreichen Instituten und Seminaren der Universität fanden im Rahmen dieser Orientierungstage Informationsveranstaltungen statt.

Für Abiturienten wurde das Programm "Abitur - und was dann?" entwickelt, mit dem das ZSW einem zentralen Bedürfnis nach Entscheidungshilfen bei der Studienfachwahl entgegenkommt.

Auswahl von Studierenden

Die Universität Heidelberg ist eine besonders attraktive Universität für Studienbewerber aus dem In- und Ausland. Die Zahl der Bewerbungen übertrifft bei weitem die Zahl der zu vergebenden Studienplätze. Die Auswahl von Studierenden spielt deshalb für das Profil der Universität von morgen eine entscheidende Rolle.

Entwicklung der Studierendenzahlen und der Neuimmatrikulationen
Entwicklung der Studierendenzahlen und der Neuimmatrikulationen

Die Universität Heidelberg möchte für ihre forschungsbasierte Lehre die geeignetsten Studierenden gewinnen. Sie hat deshalb das Selbstauswahlrecht für die Universitäten eingefordert. Die Universität begrüßt das mit dem neuen Hochschulrecht zur Verfügung stehende Instrumentarium und plant, es in allen Fächern zu nutzen. Die bisher durchgeführten Verfahren haben gezeigt, dass sich der beträchtliche Aufwand lohnt: Mit der Auswahl konnten sehr motivierte und hoch begabte Studierende für ein Studium an der Universität gewonnen werden.

Abbildung 4: Entwicklung der Studierendenzahlen
Abbildung 4: Entwicklung der Studierendenzahlen

Bewerbungen und Studienplätze in Studiengängen mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen
Bewerbungen und Studienplätze in Studiengängen mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen

Bewerbungen und Studienplätze in Studiengängen mit bundesweiten Zulassungsbeschränkungen
Bewerbungen und Studienplätze in Studiengängen mit bundesweiten Zulassungsbeschränkungen

Nachfrage der Kursangebote des ZSW im Jahr 2004
Nachfrage der Kursangebote des ZSW im Jahr 2004

Allerdings setzt das geltende Kapazitätsrecht dem Selbstauswahlrecht der Hochschulen Grenzen, die die Universität Heidelberg gern überwinden möchte. In ihrer kritischen Bewertung des seit drei Jahrzehnten geltenden Kapazitätsrechts weiß sich die Universität mit dem Wissenschaftsminister von Baden-Württemberg einig. Auswahlverfahren sind nur in zulassungsbeschränkten Studiengängen möglich. Für die Fächer mit örtlichem Numerus Clausus bedeutet dies, dass eine Überlast nachgewiesen werden muss, um ein Auswahlverfahren durchführen zu können. Eignungsfeststellungsverfahren sind nach der geltenden Rechtslage nur zulässig für Studiengänge wie Kunst oder Sport, die besondere Anforderungen an die Studierenden stellen. Die Universität wird in Gesprächen mit dem Ministerium versuchen, die Spielräume für die Universität zu erweitern, um so das Selbstauswahlrecht zu stärken.

Vorlesung Prof. Ahn
Vorlesung Prof. Ahn

Um die besten Studierenden für die Universität tatsächlich gewinnen zu können, müssen diese so früh wie möglich über ihre Zulassung informiert werden. Nur so werden sich die Besten für die Annahme des Studienplatzes in Heidelberg entscheiden. Die Universität arbeitet daher intensiv daran, den Ablauf der Zulassungsverfahren weiter zu optimieren.

Bis zum Bewerbungsschluss am 15. Juli 2004 haben sich 9.571 deutsche Bewerber, so genannte "Bildungsinländer" und ihnen gleichgestellte Bewerberinnen und Bewerber aus dem europäischen Ausland mit insgesamt 12.100 Anträgen auf 1933 Studienplätze (nach der Zulassungszahlenverordnung) beworben.

Davon entfielen allein auf das Fach Rechtswissenschaft 2.282 Anträge. Die Fächer Politikwissenschaft und Soziologie haben nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr wieder eine örtliche Zulassungsbeschränkung eingeführt; neu ist eine Zulassungsbeschränkung für das Fach Volkswirtschaftlehre. Insgesamt lagen für die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 3.017 Bewerbungen auf 460 Studienplätze vor. Ebenfalls zulassungsbeschränkt sind unter anderem die Fächer Ethnologie, Molekulare Zellbiologie sowie Sport als Neben- und Beifach.

Studienberatung und Service für Studierende

Informationsveranstaltung zur Begrüßung der neuen Studierenden an der Universität
Informationsveranstaltung zur Begrüßung der neuen Studierenden an der Universität

Die Universität wirbt nicht nur um die besten Studierenden. Sie will diese auch umfassend und bedarfsgerecht vorbereiten und während des Studiums begleiten. Neben der Fachstudienberatung der einzelnen Institute bietet das Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung (ZSW) den Studierenden Information, Beratung und Möglichkeiten zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen an. Das ZSW spannt mit seinen Angeboten einen Bogen von der Schule über die Universität hin zum Arbeitsmarkt. Viele Studieninteressierte und Studierende nehmen über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZSW zum ersten Mal Kontakt mit der Universität auf.

Das semesterbegleitende Kursprogramm "Fit im Studium" ermöglicht Studierenden, Seminare zu studienrelevanten Themen (u. a. Lernstrategien) und Schlüsselkompetenzen (u. a. Wissenschaftliches Schreiben, Rhetorik und Präsentation) zu besuchen. Mit dem "Kursprogramm Berufsvorbereitung" leistet das ZSW einen wichtigen Beitrag, um das Ziel der "Beschäftigungsfähigkeit" von Universitätsabsolventen zu erreichen. Das Programm richtet sich an Studierende im Hauptstudium und beinhaltet die Vermittlung überfachlicher und berufsfeldorientierter Kompetenzen sowie berufsrelevanter Schlüsselkompetenzen.

Derzeit werden die Kurse zu einem modularen Praktikumsprogramm weiterentwickelt. Neben dem gezielten Kursangebot für Studierende bietet das ZSW seine Serviceleistungen auch den Fakultäten und Instituten an. Zur kontinuierlichen Verbesserung der Lehrqualität an der Universität hat die Abteilung Schlüsselkompetenzen das Konzept eines Kompetenz-Centers für die Fakultäten und Institute entwickelt und umgesetzt.

Die Angebote des ZSW finden über Heidelberg hinaus Beachtung und werden nachgefragt. Höhepunkt des Jahres 2004 war das Symposium "Schlüsselkompetenzen: Schlüssel für (Aus-)Bildungsqualität und Beschäftigungsfähigkeit" am 22. und 23. Januar 2004 in der Print Media Academy mit Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet. Veranstalter war das ZSW in Kooperation mit dem Projekt Qualitätssicherung der Hochschulrektorenkonferenz und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Außerdem wurde die Universität Heidelberg durch das Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung (ZSW) bei 14 regionalen und überregionalen Hochschulmessen vertreten.

Das Engagement der Studierenden

Studentisches Engagement ist keineswegs selbstverständlich. Ein anspruchsvolles Studium erfordert anspruchsvollen Einsatz. Die Universitätsleitung begrüßt das überfachliche Engagement der Studierenden, da mit diesem Engagement ein positives soziales Umfeld für nachhaltiges Lernen und Studieren geschaffen wird. Das Rektorat ist der Auffassung, dass freiwilliges Engagement und die damit verbundene Übernahme von Verantwortung zur Persönlichkeitsbildung beiträgt und fächerübergreifende Kompetenzen herausbildet.

StudierendeDie Studierenden haben im Jahre 2004 mit bemerkenswertem Einsatz die Belange der Studierenden in der Universität eingebracht und die Universität über das Studium hinaus mit Leben erfüllt.

Mit umfangreichen Beratungs- und Informationsangeboten insbesondere für Erstsemester oder bei BAföG-Fragen helfen Studierende ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen bei konkreten Herausforderungen des Studienalltags.

Die Interessen der Studierenden werden u. a. durch studentische Mitglieder in den Gremien der Universität und des Studentenwerks vertreten. Studentische Pressegruppen wie etwa die Studierendenzeitung "Ruprecht", die Online-Zeitung "Unimut" und die Radiogruppe "Radio Aktiv" gehören zum Profil des studentischen Diskurses. Die Universität ist ein Ort gelebter Pluralität und Meinungsvielfalt. Die Mitgestaltung universitärer und hochschulpolitischer Ereignisse ist ein zentrales Element universitärer Diskussionskultur.

Herausragende studentische Initiativen werden jährlich von der "Gesellschaft der Freunde der Universität Heidelberg" prämiert. Für die Jury hatten die Mediziner in 2004 bei studentischen Projekten die Nase vorn. Für ihr viel beachtetes "Teddybär-Krankenhaus", das Kindern die Ängste vor Ärzten, Praxen und Krankenhäusern nehmen soll, erhielt die Heidelberger Lokalgruppe der European Medical Students' Association (EMSA) den mit 2.500 € dotierten "Preis der Freunde".

Fit durchs Studium
Karate
Fit durchs Studium

Die seit 1989 jährlich stattfindenden Symposien des "Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur e.V." nehmen schon lange einen wichtigen Platz im universitären Leben der Ruperto Carola ein. Auch im Jahr 2004 hat ein Team von besonders engagierten Studierenden aller Fachrichtungen eine dreitägige Veranstaltung konzipiert, geplant und mit großem Erfolg durchgeführt. Das Symposium vom 6. bis 8. Mai 2004 stand unter der Schirmherrschaft von Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Paul Kirchhof und Dr. Javier Solana (Generalsekretär des Rates der Europäischen Union). Zum Thema "Visions of the World - Kooperation, Verantwortung und Gerechtigkeit in unserer "heilen" Welt" diskutierten zahlreiche namhafte Referenten wie z.B. Kurt Bock (Finanzvorstand BASF AG), Dr. Michel Friedmann (Publizist und Rechtsanwalt) und Karl Walter Lewalter (ehemaliger Botschafter bei der UNO).

Prüfungsängste, finanzielle Sorgen, Konflikte mit Kommilitonen oder Dozenten, Beziehungskrisen - Studierende mit Problemen finden bei der "Nightline" eine anonyme telefonische Anlaufstelle von Studierenden für Studierende. Die etwa 30 ehrenamtlichen Studierenden aus verschiedenen Fakultäten und Semestern hören zu, helfen Gedanken zu sortieren und tragen dazu bei, Probleme überschaubarer zu machen und Lösungswege zu erarbeiten. Eine wichtige Initiative, findet nicht nur die Universität Heidelberg, sondern auch das Deutsche Studentenwerk, das "Nightline e.V." deshalb im Juli 2004 mit dem "Deutschen Studentenwerkspreis für besonderes soziales Engagement im Hochschulbereich" in Höhe von 2.500 € auszeichnete.

Wie international die Ruperto Carola ausgerichtet ist, zeigt sich auch an der Vielfalt ausländischer, europäischer und internationaler Studierendenvereinigungen wie etwa "AEGEE", "AIESEC", "DFA", "ISHA" oder "EL§A". Diese Gruppen besuchen und organisieren internationale Tagungen und Wettbewerbe und helfen ihren Mitgliedern bei Auslandsstudien und Praktika.

Überdies betreuen sie ihre ausländischen Kommilitonen/ innen bei deren Aufenthalt in Heidelberg. Ausländische Studierendengruppen wie der koreanische Studentenverein "GRUPAL" als Vereinigung lateinamerikanischer Studierender sowie "Salam", der Anfang 2003 gegründete arabische Kulturverein, unterstützen ausländische Studierende in Deutschland und informieren Kommilitonen/innen über ihre Heimatländer.

Die „Marionettenoper im Säulensaal“ des Musikwissenschaftlichen Seminars
Die „Marionettenoper im Säulensaal“ des Musikwissenschaftlichen Seminars

Zahlreiche studentische Kulturinitiativen fördern darüber hinaus den Austausch der Studierenden auf überfachlicher Ebene und tragen zur Förderung einer ganzheitlichen, auch sportlichen oder musischen persönlichen Entwicklung während eines Studiums an der Ruperto Carola bei.

Zu nennen sind hier insbesondere der Chor und das Orchester des "Collegium Musicum". Mit der "Johannes-Passion" von Johann Sebastian Bach und der vierten Symphonie von Johannes Brahms konnten beide Ensembles, wie schon in den Jahren zuvor, besondere Glanzlichter im Kulturleben der Universität und darüber hinaus setzen. Die "Marionettenoper im Säulensaal" des Musikwissenschaftlichen Seminars inszenierte die komische Oper "Die Liebe zu den drei Orangen" von Sergej Prokofjew. Chöre und Musikgruppen wie die Capella Carolina, die u.a. Joseph Haydns "Schöpfung" zu Gehör brachte, oder der Anglistenchor mit seinem Weihnachtskonzert steuerten ebenfalls zum Reichtum des musikalischen Angebots der Universität bei. Der "Romanische Keller" bietet studentischen Schauspielgruppen wie z.B. der des Anglistischen Seminars eine Bühne und die notwendige Infrastruktur für ein umfangreiches Theaterangebot.

Podiumsdiskussion im Rahmen des Symposium des Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur
Podiumsdiskussion im Rahmen des Symposium des Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur

Rede- und Debattierclubs machen sich um die studentische Diskussionskunst verdient und partizipieren an bundesweiten Wettbewerben. Mit Erfolg, denn Jan Lemnitzer und Christian Gollner vom "Debating Club Heidelberg" gewannen im Sommer 2004 sogar den deutschen Meistertitel im Hochschuldebattieren.

Zahlreiche weitere Initiativen in den Bereichen Tanz, Film und Literatur zeigen, welch ein Ideenreichtum über den Horizont von Forschung und Lehre hinaus innerhalb der Ruperto Carola vorhanden ist.

Umsetzung der Studienstrukturreform - die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge

Die Universität setzt konsequent den Weg der Einrichtung von Bachelor- und Masterstudiengängen fort. Sie nutzt dabei ihre Freiräume hinsichtlich der Gestaltung dieser Studiengänge. Am 22. Juni 2004 hat der Senat der Universität die Umstellung der Studienstruktur bis zum Wintersemester 2009/2010 beschlossen.

Ausgenommen bleiben zunächst die Staatsexamens-Studiengänge wie Jura oder Medizin und die Lehramtsstudiengänge. Gemäß den Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) müssen Studierende im Bachelor-Studiengang 180 und in konsekutiven Master-Studiengängen 120 Kredit-Punkte erwerben.

Die Umstellung erfolgt in drei Stufen:

  1. Bis zum Ende des Sommersemesters 2005 sollen drei Rahmenstudienordnungen verabschiedet werden, die die formalen Grundlagen der gestuften Studiengänge einheitlich regeln.
  2. Spätestens bis zum Ende des Sommersemesters 2006 sollen die neuen Studiengänge im Bereich der bisherigen Magisterstudiengänge dem Senat zur Beschlussfassung vorliegen.
  3. Spätestens bis zum Ende des Wintersemesters 2006/2007 sollen die neuen Studiengänge im Bereich der bisherigen Diplomstudiengänge dem Senat zur Beschlussfassung vorliegen.

Zum Wintersemester 2009/2010 sollen alle Studiengänge akkreditiert und genehmigt sein. Die Übergangsfrist für Studierende in den Magister- und Diplomstudiengängen endet mit dem Wintersemester 2016/2017. Die Universität Heidelberg betrachtet den Bachelor als Regelabschluss, gleichzeitig aber auch als Einstieg in ein Konzept des lebenslangen Lernens, das unterschiedliche Arten der Weiterqualifikation in wissenschaftlicher wie in berufsfeldorientierter Weise ermöglicht.

Am 14. Dezember 2004 hat der Senat die Modellvarianten für die neue Studienstruktur in den bisherigen Magisterstudiengängen beschlossen. Dieser Beschluss trägt der besonderen Situation der kleinen Fächer Rechnung und ermöglicht eine Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten.

In den bisherigen Magisterstudiengängen stehen den Fächern für die Bachelor-Studiengänge zwei Modellvarianten zur Verfügung. In der Variante 1 umfasst das Hauptfach 75 Prozent der verfügbaren Kreditpunkte, das Begleitfach 25 Prozent. Der Bachelor-Titel wird im Hauptfach vergeben. In der Variante 2 umfassen das erste und das zweite Hauptfach jeweils 50 Prozent der zu vergebenden Kreditpunkte. Der Bachelor-Titel wird in dem Fach vergeben, in dem die Bachelor-Arbeit geschrieben wird.

Eine Schwierigkeit dieses flexiblen Modells besteht beim Übergang vom Bachelor- zum Master-Studiengang. Der Senat hat deshalb beschlossen, dass in Fächern, welche die 75-Prozent-Variante gewählt haben, Übergangsmöglichkeiten für die Bachelor-Absolventen, die quantitativ nur eine 50 Prozent-Variante studiert haben (z. B. Ortswechsler von anderen Hochschulen oder Studierende der Universität Heidelberg mit dieser Variante), geschaffen werden müssen.

Die folgenden Bachelor-Studiengänge sind mit Beginn zum Wintersemester 2004/05 an der Universität Heidelberg neu eingerichtet worden:

Zudem sind die folgenden Aufbaustudiengänge eingerichtet worden:

Im Jahr 2005 wird die Studienstrukturreform im Rahmen der Strategieumsetzung weiter vorangetrieben. Um die Zeitvorgabe einzuhalten, ist eine straffe Organisation des Prozesses notwendig. Hierfür ist die Einrichtung einer Arbeitsgruppe vorgesehen, die Leitlinien zur Modularisierung, zur Einführung von Kredit-Punkten, des Diploma-Supplements, für die DV-technische Unterstützung der Studienstrukturreform sowie der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und Schlüsselkompetenzen vorbereitet. Weitere Arbeitsgruppen zur Prozessbegleitung im bisherigen Magister- und Diplomsegment sind in Vorbereitung.

Die Umstellung der Studienstruktur stellt für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Die Universität wird diesen Prozess steuern und die Chance einer umfassenden Modernisierung der Prüfungsordnungen so nutzen, dass bewährte Strukturen und Fächerkulturen erhalten werden können.

Graduiertenkollegs

Die Universität Heidelberg ist im Bereich der Doktorandenausbildung im bundesweiten Vergleich sehr gut positioniert. Nahezu 1.000 Promotionen (fast 500 ohne Medizin) werden pro Jahr an der Universität abgeschlossen. Insbesondere für den internationalen wissenschaftlichen Nachwuchs übt Heidelberg eine große Anziehungskraft aus. Dies wird durch die höchste absolute Zahl ausländischer Doktoranden in Deutschland sowie einer mit 37,8 % aller eingeschriebenen Doktoranden hohen relativen Zahl ausländischer Doktoranden deutlich.

Diese Stärke der Universität wird nicht zuletzt durch eine überdurchschnittliche Zahl von strukturierten Promotionsprogrammen deutlich, darunter 15 Graduiertenkollegs, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden. In 2004 setze sich hierbei insbesondere der schon seit einiger Zeit bestehende Trend zur Internationalisierung der Heidelberger Graduiertenkollegs fort. Der im Vorjahr gestellte Antrag für das Internationale Graduiertenkolleg "Development and Application of Intelligent Detectors" der Fakultät für Physik und Astronomie und der Universitäten Bergen und Oslo wurde für die erste Förderperiode bewilligt. Viel versprechende Nachrichten waren auch von den beiden Neuanträgen für die internationalen Graduiertenkollegs "Cultural Change and Cultural Contacts in the Geographical Area of the Levant and its Surroundings from the Second Millenium BCE to the Seventh Century CE" der Philosophischen Fakultät und "Minimally invasive diagnostics and therapy" der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim (mit der Jiao-Tong University Shanghai) zu vernehmen.

Die endgültigen Entscheidungen der DFG hierzu stehen noch aus, ebenso wie zu den im Herbst eingereichten Anträgen auf Einrichtung der Nationalen Graduiertenkollegs "Quantitative Analysis of Dynamic Processes in Membrane Transport and Translocation" des Zentrums für Molekulare Biotechnologie Heidelberg (ZMBH) und "Bioimaging: Importing Molecular Imaging Techniques into Cell Biology" der Fakultät für Biowissenschaften. Das im März 2004 beantragte Graduiertenkolleg "Entwicklung neuer Methoden für den chirurgischen Arbeitsplatz der Zukunft" konnte im Oktober in der Chirurgischen Klinik seinen Betrieb aufnehmen. Zudem wurde im vergangenen Jahr die "International Max Planck Research School for Astronomy and Cosmic Physics at the University of Heidelberg" als eine gemeinsame Initiative des Max-Planck-Instituts für Astronomie, der Abteilungen Astrophysik und Teilchenphysik des Max-Planck-Instituts für Kernphysik sowie des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg eingerichtet.

Bei der Graduiertenförderung des Landes machte sich im vergangenen Jahr die Umstrukturierung des Förderkonzeptes von der Individualförderung hin zu einer Unterstützung von Landespromotionskollegs bemerkbar.

An der Universität Heidelberg konnten neben der Verlängerung bereits laufender Stipendienvorhaben lediglich acht neue Einzelstipendien vergeben werden. Stattdessen wurde jedoch bereits ein Antrag zur Förderung eines Landespromotionskollegs für das Exzellenzzentrum Bioquant eingereicht und damit der Aufbau eines strukturierten Promotionsprogramms für dieses Schlüsselvorhaben der Universität begonnen. Ein Antrag für ein geisteswissenschaftliches Promotionskolleg ist in Vorbereitung.

Interdisziplinäres Doktorandenkolleg

Das Interdisziplinäre Doktorandenkolleg (IDK), das im Jahr 2002 als Betreuungsmaßnahme für Promovierende eingerichtet worden ist, hat seine Arbeit in enger Kooperation mit dem Akademischen Auslandsamt, dem Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung, dem Sonderforschungsbereich 619 "Ritualdynamik" und dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften fortgeführt und seinen Tätigkeitsbereich ausgebaut.

Die Aktivitäten des IDK, die darauf abzielen, den interdisziplinären Dialog auf der Doktorandenebene zu intensivieren, haben sich im Berichtsjahr auch international bewährt: Auf dem EuroScience Open Forum in Stockholm hat das IDK im August 2004 einen eigenständig konzipierten Workshop "Universal language or polyglot discourse?" realisieren können, an dem renommierte europäische Wissenschaftler/innen teilgenommen haben. Der Deutsche Stifterverband hat diese Veranstaltung, die auf ein außergewöhnlich reges Publikumsinteresse stieß, mit rund € 9.000 finanziert.

Seit dem Wintersemester 2004/05 fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ein vom IDK konzipiertes Projekt zur Unterstützung der sozialen und wissenschaftlichen Integration ausländischer Doktoranden sowie zur Erweiterung ihrer sprachlichen und interkulturellen Kompetenz.

Wissenschaftliche Weiterbildung

Das zurückliegende Jahr war geprägt durch die Neupositionierung der wissenschaftlichen Weiterbildung. Im Dezember 2003 schrieb die Universität die Kooperation mit einem externen Weiterbildungsanbieter aus. Die Universität hat sich für die Kooperation in Form einer Public Private Partnership mit der SRH Learnlife AG entschieden. Der Kooperationsvertrag wurde am 13. Juli 2004 unterzeichnet. Er sieht vor, dass die inhaltliche Verantwortung der Programme in den Händen der Universität liegt. Sie ist damit zuständig für die Fortentwicklung bestehender und die Entwicklung neuer Programme. Marketing, Vertrieb und Organisation übernimmt die "Universität Heidelberg - Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung", ein Unternehmen der SRH Hochschulen gGmbH.

Die bereits vor der Neupositionierung bestehenden Programme konnten im Jahr 2004 mit Erfolg weitergeführt werden: Insgesamt wurden 64 Seminare mit 620 Teilnehmern und fast 4.000 zertifizierten Seminartagen durchgeführt. Im September startete erneut das Kontaktstudium Gesundheitsmanagement, das eines der Kernprogramme der Akademie darstellt. Hervorzuheben ist das Engagement der beiden Medizinischen Fakultäten, die es 16 Studierenden ermöglichen, an dem Programm teilzunehmen. Diese neuartige Mischung zwischen Absolventen einerseits und regulären Studierenden andererseits wird von den Teilnehmern und Dozenten als Bereicherung empfunden.

Auf Initiative des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg startete im Juli in Kooperation mit der Führungsakademie des Landes ein sechswöchiges Fortbildungsprogramm für 30 hohe Verwaltungsbeamte der chinesischen Provinz Jiangsu. Ziel des Programms, das jährlich wiederholt werden soll, ist die Vermittlung von Kenntnissen des deutschen Staats- und Verwaltungssystems.

Die Universität sieht die wissenschaftliche Weiterbildung als einen zukunftsträchtigen Markt mit großen Wachstumspotentialen. Sie wird ihr Engagement in diesem Bereich weiter ausbauen und ermutigt die Fakultäten und Institute, neue Ideen und Angebote zu entwickeln.


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