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Die Besten gewinnen

Neue Horizonte öffnen


Exzellenzförderung durch Verknüpfung von Spitzenforschung und Lehre
Exzellenzförderung durch Verknüpfung von Spitzenforschung und Lehre

Die Universität Heidelberg ist eine Forschungsuniversität von internationalem Rang. Dies belegen nicht nur die Platzierungen der Universität bei diversen Forschungsrankings sowie die Preise und Ehrungen für Heidelberger Wissenschaftler, sondern auch die Erfolge bei der Einwerbung und Durchführung von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten. Die Universität Heidelberg will ihre Position weiter ausbauen und ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern möglichst gute Rahmenbedingungen für exzellente Forschung bieten.

Die Drittmittelausgaben konnten im Jahr 2004 trotz der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte leicht gesteigert werden (vgl. Abbildung 1)1. Der Wettbewerb um die verfügbaren Fördermittel wird jedoch zunehmend härter. Auch der Aufwand für die Antragstellung hat mithin deutlich zugenommen.

Hinzu kommt, dass sich die für die meisten Drittmittelprojekte geforderte Eigenbeteiligung zum Beispiel für Investitionen als ein zunehmendes Problem für eine weitere Steigerung der Drittmittel erweist. Die verstärkten Bemühungen der Universität um Drittmittel aus den Förderprogrammen der EU zeigen erste Erfolge (siehe Abbildung 3). Auch die Stiftungen haben in diesem Bereich an Bedeutung gewonnen. Dennoch bleibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) der mit Abstand wichtigste Drittmittelgeber der Universität Heidelberg.

Abbildung 1: Entwicklung der Drittmittelausgaben der Universität Heidelberg
Abbildung 1: Entwicklung der Drittmittelausgaben der Universität Heidelberg
Die Erträge aus Drittmitteln, die sich entgegengesetzt entwickelt haben, werden ausführlich im dritten Kapitel des Lageberichts behandelt.

Profilbildung in den wissenschaftlichen Einrichtungen

Die Universität Heidelberg schärft ihr Profil in der Forschung und sucht die enge Vernetzung mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen der "Heidelberg Area". Im Jahr 2004 ist die Gründung des "Zentrums für Astronomie Heidelberg (ZAH)" hervorzuheben. Dieses Zentrum führt die Aktivitäten der bisherigen Landeseinrichtungen "Astronomisches Rechen-Institut" und "Landessternwarte Heidelberg Königstuhl" sowie des "Instituts für Theoretische Astrophysik" unter dem Dach der Universität Heidelberg zusammen. Die Wissenschaftler/innen des neuen Zentrums sind Mitglieder der Fakultät für Physik und Astronomie. Durch enge Kooperationen insbesondere mit den Max-Planck-Instituten für Astronomie und Kernphysik wird in Heidelberg ein Forschungsverbund mit internationaler Ausstrahlung entstehen.

An der Philosophischen Fakultät konnte mit der Einrichtung des "Zentrums für Europäische Geschichtsund Kulturwissenschaften (ZEGK)" eine vielversprechende wissenschaftliche Schwerpunktsetzung eingeleitet und die internationale Profilierung weiter gestärkt werden. Das ZEGK will vorhandene Potentiale bündeln und versteht sich als Plattform für innovative Ansätze in der europäisch ausgerichteten Forschung und Lehre in den Fächern Geschichte, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Religionswissenschaft.

Sonderforschungsbereiche und Netzwerke

Trotz des landesweit rückläufigen Trends bei der Beteiligung baden-württembergischer Hochschulen an Sonderforschungsbereichen (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) konnte die Universität Heidelberg 2004 die Zahl ihrer Sonderforschungsbereiche und Transregios halten. Der SFB 439 "Galaxien im jungen Universum" und der Transregio 5 "Chromatin: Aufbau und Vererbung von Struktur und Genaktivität" wurden aufgrund positiver Begutachtungen für eine weitere Förderperiode bewilligt. Der SFB 414 "Informationstechnik in der Medizin - Rechner- und sensorgestützte Medizin" erhielt eine Auslaufbewilligung bis 31.12. 2005.

Modell des Bioquant-Forschungsgebäudes
Modell des Bioquant-Forschungsgebäudes

Mit dem Kompetenznetzwerk "Quantitative Analyse molekularer und zellulärer Biosysteme" (BIOQUANT) wurde im vergangenen Jahr ein weiteres Großprojekt an der Universität etabliert. Biologische und biomedizinische Forschung stehen vor der Herausforderung, biologische Prozesse als Ergebnis der Interaktionen molekularer und zellulärer Ensembles quantitativ zu analysieren. Ziel des Netzwerkes ist die Fortentwicklung von Verfahren zur Erfassung von Daten über biologische Prozesse, die Umsetzung der Abläufe in mathematische Modelle und die Computersimulation der komplexen Situationen. Kristallisationskern und Kommunikationszentrum von BIOQUANT wird der gleichnamige Forschungsneubau im Neuenheimer Feld werden. BIOQUANT integriert führende Gruppen der molekularen Zellbiologie, der mikroskopisch-physikalischen Instrumentation und des wissenschaftlichen Rechnens. Ein erster Schwerpunkt wurde mit dem BIOMS-Forschungszentrum für Modellierung und Simulation in den Biowissenschaften im Herbst 2004 eingerichtet. Beteiligt sind neben der Universität das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das European Molecular Biology Laboratory (EMBL), die European Media Laboratory (EML) Research gGmbH und das Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung. Die Finanzierung erfolgt in einem Public-Private-Partnership-Modell durch die beteiligten Forschungseinrichtungen sowie die Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH und die Klaus Tschira Stiftung.

Forschungsförderung der Europäischen Union (EU)

Zur Halbzeit des sechsten Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Kommission (6. FRP) hat die Universität Heidelberg eine gute Position erlangt. Das verstärkte Engagement der Universität auf der europäischen Ebene zeigt Erfolge. Die Zwischenevaluation der Hochschulen des Landes Baden-Württemberg hat ergeben, dass die Universität Heidelberg bei den bewilligten Fördersummen an dritter Stelle steht.

Nach Zahl der bewilligten Projekte liegt Heidelberg mit 41 Projekten auf Platz zwei. Die Mehrzahl der Projekte sind an den Fakultäten "Physik und Astronomie" und "Chemie und Geowissenschaften" sowie der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim angesiedelt.

Abbildung 2: Bewilligte Projektvolumen im sechsten Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (Stand 10/2004)
Abbildung 2: Bewilligte Projektvolumen im sechsten Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (Stand 10/2004)
Quelle: Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg

Von den im Jahr 2004 bewilligten Projekten ist der Start des Europäischen Leukämie-Netzwerkes hervorzuheben. 116 Partnereinrichtungen werden von Herrn Prof. Hehlmann an der Fakultät für Klinische Medizin in Mannheim koordiniert. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass mit diesem Projekt über die direkten Forschungsmittel hinaus ein weiterer Reputationsgewinn für die Universität Heidelberg verbunden sein wird.

Insgesamt konnte das EU-Drittmittelvolumen gegenüber dem Vorjahr um 11 % gesteigert werden. Mit knapp 5,4 Mio. € liegt der Anteil der EU-Mittel bei über 5 % der Drittmittel der Universität. Zwei weitere Koordinationsprojekte wurden im vergangenen Jahr durch die Europäische Kommission positiv evaluiert und werden in 2005 beginnen: Die 16 Partner des am Kirchhoff Institut angesiedelten integrierten Projektes "FACETS" werden sich mit dem Thema "Fast Analog Computing with Emergent Transient States in Neural Architectures" beschäftigen.

Außerdem wird die Universität im Jahr 2005 die Europäische Kinderuniversität als Veranstaltung der LERU-Partner mit finanzieller Unterstützung der EU koordinieren.

Die Universität bereitet sich auf das kommende siebte Forschungsrahmenprogramm vor, das 2007 beginnen wird. Mit finanzieller Unterstützung des baden-württembergischen Staatsministeriums konnte ein Wissenschaftler als "Nationaler Experte" nach Brüssel in die Europäische Kommission entsendet werden.

Zudem bringt sich die Universität gemeinsam mit der BASF AG und mit finanzieller Unterstützung des Wissenschaftsministeriums in die im Aufbau befindlichen EU-Technologieplattform "Nachhaltige Chemie" ein. Mitarbeiter der Universität arbeiten darüber hinaus in Landes-, Bundes- und europäischen Arbeitskreisen an der Ausgestaltung des nächsten Forschungsrahmenprogramms mit.

Forschungs- und Transferpool

Der Forschungs- und Transferpool der Universität wird zunehmend genutzt. Die Öffnung des Pools für Anstoßfinanzierungen von EU-Forschungsanträgen hat sich als sinnvoll erwiesen. Im vergangenen Jahr wurden aus Mitteln des Forschungspools insgesamt 21 Forschungsanträge und Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 56.271,80 € unterstützt. Obwohl die Fördersumme relativ gering ist, zeigt sich die Bedeutung des Instrumentes: Drei bereits im Jahr 2003 mit jeweils 2.500,00 € aus dem Forschungspool unterstützte EU-Anträge wurden in 2004 mit einem Gesamtvolumen von über 2,1 Mio. € bewilligt. Ein Anteil des damit eingeworbenen Overheads wird nun wiederum dem Forschungspool zufließen.

Abbildung 3: Entwicklung der Drittmittel der Universität Heidelberg nach Geldgebern (2001 = 100)
Abbildung 3: Entwicklung der Drittmittel der Universität Heidelberg

Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Wissenschaftler der Universität erhalten jedes Jahr erhebliche Forschungsmittel von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Im vergangenen Jahr wurden über 2,7 Mio. € von der Akademie für Forschungsprojekte an der Universität Heidelberg bereitgestellt. Zwar dürfen diese Gelder zum Bedauern der Universität nicht in der amtlichen Drittmittelstatistik erfasst werden. Dennoch haben diese Projekte vor allem für die Geisteswissenschaften eine zentrale Bedeutung und sind prägend für den wissenschaftlichen Ruf der Universität.


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