Eine kritische Einführung aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive
1972 wurde die UNESCO-Welterbekonvention verabschiedet, welche dem Schutz von global bedeutsamen Stätten des Kultur- und Naturerbes dienen soll. Zugleich ordnet sie sich in die Intention der UNESCO zur Förderung der Völkerverständigung und des Weltfriedens mit den Mitteln kultureller Zusammenarbeit ein. In Tourismus-Märkten fungiert die Welterbeauszeichnung als eine Art Gütesiegel; Politik und öffentliche Verwaltung wollen mit ihrer Hilfe Städte und Regionen entwickeln. Jenseits des quantitativen Anwachsens der Welterbeliste und einigen Erfolgsgeschichten haben sich in den letzten Jahrzehnten die Bedingungen für einen globalen Kultur- und Naturerbeschutz keineswegs nur verbessert: Kriege und gewaltsame Konflikte, der beschleunigte Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Ressourcendruck auf Ökosysteme, aber auch Gentrifizierung und overtourism werden als Problembereiche adressiert. Die Kulturwissenschaften fragen zum Beispiel nach Voraussetzungen und Folgen einer Kanonisierung des global Bedeutsamen, wie es sich in der Welterbeliste manifestiert. Wie kann das Welterbe sinnvoll in die Zukunft geführt werden? Die Ringvorlesung möchte übergreifende Fragestellungen zur UNESCO-Welterbeliste aus wissenschaftlichen Perspektiven diskutieren, aber auch Erbe-Qualitäten, Problembereiche und Konfliktfelder an konkreten Welterbestätten beleuchten. Hierfür konnten renommierte Referentinnen und Referenten gewonnen werden, die teils seit Jahrzehnten zum UNESCO-Welterbe forschen oder in verantwortlicher Position an der Umsetzung der Welterbekonvention beteiligt waren und sind. Organisation und Konzeption: Prof. Dr. Thomas Schmitt und Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt. Gefördert im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern: Fields of Focus 3 „Kulturelle Dynamiken in globalisierten Welten“ und Flagship-Initiative „Transforming Cultural Heritage“ (FI TCH).
Neue Universität
Hörsaal 4
Grabengasse 3
69117 Heidelberg
Veranstaltungsreihe, öffentlich
Wednesday 27.4.2022
18:00 Uhr
Prof. Dr. Thomas Schmitt, Universität Heidelberg, Professur für Cultural Heritage und Kulturgüterschutz
Neue Universität , Hörsaal 4
Wednesday 11.5.2022
18:00 Uhr
Dr. Mechtild Rössler, ehemalige Direktorin des UNESCO-Welterbezentrums (Paris), im Interview-Gespräch mit Thomas Schmitt und Christiane Wiesenfeldt
Neue Universität , Neue Aula
Wednesday 18.5.2022
18:00 Uhr
• Susan Denyer, ICOMOS World Heritage adviser, London (Großbritannien) • Discussants: Prof. em. Christina Cameron, Université de Montréal (Canada), Chair in Built Heritage & Stephan Dömpke, World Heritage Watch
Alte Universität , Alte Aula
Wednesday 25.5.2022
18:00 Uhr
• Prof. Dr. Stephan Westphalen, Universität Heidelberg, Byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte • Pınar Aykaç, Middle East Technical University, Ankara (Türkei)
Neue Universität , Hörsaal 4
Wednesday 1.6.2022
18:00 Uhr
• Tim Badman, IUCN World Heritage Programme, Gland/Schweiz • Discussants: Prof. Dr. Alexander Siegmund, Pädagogische Hochschule Heidelberg, UNESCO Chair on Observation and Education of World Heritage and Biosphere Reserve & N.N., Friends of the Earth (invited)
Alte Universität , Alte Aula
Wednesday 8.6.2022
18:00 Uhr
Dr. Claire Cave, University College Dublin (Irland), School of Archaeology
Alte Universität , Alte Aula
Wednesday 15.6.2022
18:00 Uhr
Prof. Dr. Nicholas J. Conard, Universität Tübingen, Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie
Neue Universität , Hörsaal 4
Wednesday 22.6.2022
18:00 Uhr
Dr. Margarete van Ess, Deutsches Archäologisches Institut Berlin, Erste Direktorin der Orient-Abteilung
Neue Universität , Hörsaal 4
Wednesday 29.6.2022
18:00 Uhr
Prof. Dr. Regina Bittner, Bauhaus Akademie Dessau, Leiterin Akademie und stellvertretende Direktorin
Neue Universität , Hörsaal 4
Wednesday 13.7.2022
18:00 Uhr
Prof. Dr. Sebastian Klotz, Humboldt-Universität Berlin, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Neue Universität , Hörsaal 4
Wednesday 20.7.2022
18:00 Uhr
Prof. Dr. Christiane Brosius, Universität Heidelberg, Heidelberg Centre for Transcultural Studies
Alte Universität , Alte Aula