Öffentlicher Abendvortrag Ein Amerikaner in Heidelberg: Edwin R.A. Seligman (New York), seine Beziehungen zu Heidelberger Gelehrten von 1880–1935
- Dienstag, 20. Mai 2025, 19:15 Uhr
- Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft, Bibliothekssaal, Friedrich-Ebert-Platz 2, 69117 Heidelberg
- Dr. Adrian Muster, Bern / Zürich (Schweiz)
In einem öffentlichen Abendvortrag befasst sich Adrian Muster mit den Verbindungen zwischen dem US-amerikanischen Sozialwissenschaftler Edwin R.A. Seligman (1861 bis 1939) und verschiedenen Heidelberger Gelehrten wie Max Weber, Emil Lederer und Carl Brinkmann. Der Vortrag berücksichtigt bisher nicht ausgewertete Quellen aus den sogenannten „Seligman Papers“ der Columbia Universität in New York. Zu der Veranstaltung lädt die Heidelberger Rechtshistorische Gesellschaft am Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft der Universität Heidelberg ein.

Adresse
Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft
Bibliothekssaal
Friedrich-Ebert-Platz 2
69117 HeidelbergVeranstalter
Veranstaltungstyp
Vortrag
Abstract
Edwin R.A. Seligman (New York) ist ein in den Vereinigten Staaten bekannter Sozialwissenschafter, der in verschiedenen Disziplinen wichtige Beiträge leistete. Als Jurist und Ökonom studierte er in New York und Europa. Er lehrte ein Leben lang an der Columbia Universität in New York und hatte ein vorzügliches Netzwerk, weit über die Grenzen von Amerika hinaus. Seligman hat früh die amerikanische Geschichtswissenschaft beeinflusst, etwa durch das in den 1910ern in New York entwickelte Konzept der „New History“. Er gilt als einer der wesentlichen Architekten des internationalen Steuerregimes, wie es in den 1920ern entwickelt wurde. In den 1930ern engagierte sich Seligman für Gelehrte, die aus Deutschland „vertrieben“ wurden.
Welche Beziehungen bestanden zwischen Seligman und Heidelberger Gelehrten? Welches waren die Gründe für die Wahl von Heidelberg als Studienort 1880? Hatte Seligman für die Entwicklung des internationalen Steuerregimes auf Erfahrungen in Heidelberg zurückgreifen können? Wie kam es zur Verleihung eines Ehrendoktorates in Staatwissenschaften in den 1920ern, das in Heidelberg nicht mehr dokumentiert ist?
Wichtig für Seligman waren seine Lehrer am „Staatswissenschaftlichen Seminar“, gegründet von einem Juristen und einem Ökonomen: Johann C. Bluntschli (1808–1881), früher Völkerrechtler und politischer Theoretiker, sowie Carl Knies (1821–1898), Ökonom („Historische Schule der Nationalökonomie“). Nach seiner Studienzeit pflegte Seligmann persönliche Beziehungen zu etlichen Heidelberger Gelehrten, so zu Nachfolgern des Lehrstuhls von Carl Knies: Max Weber, 1864–1920 (Ökonom, Soziologe und Historiker: Heidelberger Lehrstuhl von 1897–1903), Emil Lederer, 1882–1939 (Ökonom und Soziologe, Heidelberger Lehrstuhl 1923–1931; zusammen mit Alfred Weber Direktor des Instituts für Sozial- und Staatswissenschaften; ab 1933 Dekan der „University in Exile“ in New York) und Carl Brinkmann, 1885–1954 (Ökonom, Soziologe und Historiker: Heidelberger Lehrstuhl 1931–1942).