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Vortrag am 11. November 2019Luxus – eine verdorbene Perspektive?

Referent: Prof. Dr. Jean-Pierre Wils, Radboud Universität Nijmegen (Niederlande)

In einer Welt des Überflusses leben zu können galt generationenlang als ein Versprechen, das zu elektrisieren vermochte.  Es galt die Devise: erst nach abgeschaffter Not und in einer Gesellschaft, die den Luxus nicht länger den Eliten vorbehält und den Genuss allgemeinzugänglich gemacht hat, ist das Leben lebenswert. Die Entstehung moderner Demokratien wäre vermutlich undenkbar, wenn diese ihren Bürgern nicht ein materiell besseres Leben in Aussicht gestellt hätten. Luxus und Freiheit sind sich nicht fremd. Mittlerweile befinden wir uns aber in einer Luxus-Euphorie, in einem Reusch radikalen Konsums, der es schwermacht, Grenzen zu ziehen. Gleichzeitig ahnen wir, dass die Naturbasis dieses Konsums schwindet. Was bleibt vom Luxus-Versprechen? Ist der Luxus-Traum ausgeträumt oder ist ein freundlicher, menschengemäßer Luxus vorstellbar, der zukunftstauglich ist? Wie sieht dieser aus? Wissen wir eigentlich, was Luxus ist?

Jean-Pierre Wils

Prof. Dr. Jean-Pierre Wils (1957 Belgien), Ordinarius für Philosophische Ethik und Kulturphilosophie an der Radboud Universität Nijmegen (NL). Studium der Philosophie und Theologie in Leuven (B) und Tübingen. Promotion „Subjektivität und Sittlichkeit“ (1987), Habilitation „Ästhetische Güte“ (1990) an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Stiftungsprofessor für Philosophie an der Universität Ulm (1992), Werner Heisenberg Stipendiat DFG (1993 – 1996). Zahlreiche Publikationen zu Fundamentalethik und zu angewandter Ethik. Zuletzt erschienen: Das Nachleben der Toten. Philosophie auf der Grenze (Mentis 2019).

Porträt Jean-Pierre Wils