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Ruperto Carola RingvorlesungStruktur und Rauschen: Was der Urknall mit dem kältesten Gas in Heidelberg gemein hat

6. Dezember 2021

Ist die einem physikalischen Phänomen zugrundeliegende Struktur bekannt, lassen sich über das Phänomen auch Vorhersagen machen. Dabei gibt es Strukturen, die – so Prof. Oberthaler – nicht systemspezifisch sind, sondern für ganz verschiedene Systeme in der Physik Gültigkeit haben. Diese Universalität erlaubt es, extrem unterschiedliche Systeme in Zusammenhang zu bringen, wie etwa die zeitliche Entwicklung des heißesten Materiezustandes auf der Erde – produziert am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf – und den kältesten Zustand von Materie, der von Wissenschaftlern am Kirchhoff-Institut für Physik erzeugt wird. Dabei stellt es in der Physik eine besondere Herausforderung dar, die oft nicht offensichtlichen Strukturen zu finden, wie Prof. Oberthaler in seinem Vortrag darstellen wird. Zudem erläutert er die Methoden der modernen Experimentalphysik, mit denen hochkontrollierte Untersuchungen unter extremen Bedingungen durchgeführt werden können.

Pressemitteilung

Prof. Dr. Markus Oberthaler

Markus Oberthaler studierte Physik an der Universität Innsbruck (Österreich) und wurde 1997 dort auch promoviert. Anschließend arbeitete er zwei Jahre als Forschungsstipendiat an der Universität Oxford (Großbritannien), bevor er im Jahr 2000 eine unabhängige Forschungsgruppe an der Universität Konstanz übernahm, die im Rahmen des Emmy-Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. 2003 wurde der Wissenschaftler auf eine Professur für Experimentalphysik an die Universität Heidelberg berufen. Am Kirchhoff-Institut für Physik leitet Prof. Oberthaler die Arbeitsgruppe „Synthetische Quantensysteme“. Er erforscht Eigenschaften von Quantensystemen und entwickelt Quantentechnologien für Anwendungen wie beispielsweise die Datierung von Wasser und Gletschereis. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er im Jahr 2016 einen ERC Advanced Grant, eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC).

Struktur und Rauschen: Was der Urknall mit dem kältesten Gas in Heidelberg gemein hat