Fakultät für Verhaltens- und Empirische KulturwissenschaftenHealth and Society in South Asia
Der Studiengang Health and Society in South Asia kombiniert das Studium der Medizinethnologie mit einem regionalen Fokus auf Südasien. Die Medizinethnologie umfasst das Studium des Gesundheitswesens und Wohlbefindens aus sozialwissenschaftlicher Perspektive mit einem Schwerpunkt auf Heilsystemen, wobei jedoch weniger medizinische Theorien oder Gesundheitspolitik im Vordergrund steht, sondern wie diese Systeme unter spezifischen, sozio-kulturellen Gegebenheiten angewendet werden.
Der zweijährige Studiengang Master of Arts Health and Society in South Asia (MAHASSA) beschäftigt sich mit Medizinethnologie in Kombination mit Südasienstudien. Es handelt sich um einen integrierten Studiengang, der am Südasien-Institut der Universität Heidelberg gelehrt wird, einem der weltweit führenden Institute für interdisziplinäre Forschung und Lehre zu Südasien. Dies ermöglicht es den Studierenden, südasiatische Sprachen, Geographie, Politik usw. in ihr Curriculum aufzunehmen. Den Studierenden werden Theorie und Methodologie der Medizinethnologie vermittelt und sie belegen Kurse über Südasienstudien und südasiatische Sprachen, und vertiefen so ihre Kenntnis über die Region.
Dieser Studiengang wird eingestellt. Eine Zulassung ins erste Semester ist nicht mehr möglich.

Besonderheiten und Merkmale
Das Südasien-Institut (SAI) mit seinen sieben Abteilungen (Ethnologie, Geographie, Geschichte, Kultur- und Religionsgeschichte, Neusprachliche Südasienstudien, Politische Wissenschaft, Entwicklungsökonomie) und den Außenstellen in Delhi, Kathmandu und Colombo sowie die Bibliothek des Südasien-Instituts mit über 260 000 Bänden bietet den Studierenden die Möglichkeit, an einem der weltweit führenden Institute mit inspirierendem Forschungsumfeld regionale Expertise zu erlangen.
Dank der Kooperation mit anderen Instituten, wie dem Institut für Ethnologie, dem Karl Jaspers Zentrum für Transkulturelle Forschung und dem Institute of Public Health können Studierende Module zu einer Vielzahl von gesundheitsbezogenen Themen belegen, von traditionellen Systemen der südasiatischen Medizin bis zu Gesundheit und Umwelt, Wissenschaft und Technologie. Die Studierenden nehmen am Medical Anthropology Forum teil – einer Ringvorlesung, die sowohl von erfahrenen als auch Nachwuchswissenschaftlern der Medizinethnologie und Nachbarwissenschaften gehalten wird – und werden darin unterstützt, auch Ringvorlesungen der anderen SAI-Abteilungen und -Institute zu besuchen.
Der Studiengang ist für internationale Studierende attraktiv, die hier in einem interdisziplinären Umfeld arbeiten und so vom akademischen und kulturellen Hintergrund der anderen Studierenden profitieren.
Forschung
Die Abteilung Ethnologie des Südasieninstituts ist auf Medizinethnologie spezialisiert, deren Mitglieder und Doktoranden Forschung in den Bereichen rituelle Heilung, Volksmedizin, islamische Medizin, Gesundheit und Umwelt, Ayurveda, Unani Medizin, Geschlecht und Gesundheit, reproduktive Gesundheit der Frau und weiteren durchführen.
Aktuelle Forschungsprojekte beschäftigen sich zum Beispiel mit der Übertragung von psychologischen und psychiatrischen Therapien auf andere Gegebenheiten, in denen diese unvereinbar mit lokalen Vorstellungen und Bräuchen oder innerhalb dieser nicht bekannt sind, einschließlich der Pathologisierung von therapeutischen Formen der Trance und Besessenheit unter südasiatischen Migranten in Großbritannien (Prof. Dr. William S. Sax), „Wunschkindern“ in Deutschland und Indien als Umstand, der zu Pränataldiagnostik und selektiven Schwangerschaftsabbrüchen führt (Dr. Sheela Saravanan) und der Beziehung zwischen Evidenz und Eminenz unter Praktizierenden der Unani-Medizin (graeco-arabisch) in Indien (Kira Schmidt Stiedenroth).
Die Studierenden bereiten ihr eigenes Forschungsprojekt vor und führen dies im dritten und vierten Semester durch und Absolventinnen und Absolventen, die dabei herausragend abschneiden, werden dabei unterstützt, ihre Ergebnisse zu veröffentlichen.
Berufsfelder
Der Masterstudiengang richtet sich an Studierende, die eine gesundheitsbezogene Laufbahn in Südasien oder eine wissenschaftliche Laufbahn in Ethnologie oder einer der Nachbarwissenschaften anstreben. Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs arbeiten unter anderem in folgenden Bereichen:
- Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere, aber nicht ausschließlich, in Südasien
- medizinnah (z. B. Klinikdirektor, Berater für NGOs)
- Promotion in Ethnologie oder Public Health
- wissenschaftliche Laufbahn in Ethnologie und Nachbarwissenschaften
Abschlussvarianten
Master, konsekutiv
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Insights

Heutzutage wird die Medizin auch von ökonomischen Gesichtspunkten geleitet und orientiert sich im westlichen Teil der Welt rein an messbaren Werten – anders als in der traditionellen fernöstlichen Medizin. Ich möchte die unterschiedlichen Erkenntnissysteme sowie ihren kulturellen Kontext und die Umweltbedingungen studieren und verstehen.
Bischal Diganta, 24, Health and Society in South Asia, 1. Semester Master