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Neuphilologische FakultätFranzösisch/Transkulturelle Studien. Literaturen und Sprachkontakte im frankophonen Raum (Heidelberg und Montpellier)

Die Romanistik beschäftigt sich mit den romanischen Sprachen, Literaturen und Kulturen. Im Fach Französisch liegt hierbei der Fokus auf dem frankophonen Raum.

Das Fach Französisch umfasst die Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft. Flankiert werden diese wissenschaftlichen Teilgebiete von der sprachpraktischen Ausbildung, die in Heidelberg ausschließlich durch muttersprachliche Lehrende erfolgt. 

Profil des Masterstudiengangs

Der Studiengang hat die literatur-, sprach- und kulturwissenschaftliche Analyse von Phänomenen zum Gegenstand, die durch den Kontakt über territoriale, ethnische, politische oder religiöse Grenzen hinweg im frankophonen Sprach- und Kulturraum entstehen.

Die jeweiligen Verflechtungen der frankophonen Sprach- und Kulturräume und ihre literarischen Traditionen stehen dabei im Zentrum. Der Studiengang berücksichtigt dabei den frankophonen Raum von Frankreich über das frankophone Afrika bis nach Québec in integraler Perspektive. Davon ausgehend werden insbesondere diejenigen Teilbereiche der frankophonen Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft sowie der Transcultural Studies miteinbezogen, die in Zusammenhang mit transkulturellen Kontaktphänomenen im frankophonen Raum stehen.

Im Studium werden sprach-, literatur- und kulturwissenschaftliche Kenntnisse und Fertigkeiten vertieft, die ab dem 3. Fachsemester während des Auslandsaufenthaltes an einer Partneruniversität individuell gewichtet werden können. Alternativ besteht die Möglichkeit, das 3. Fachsemester auch in Form eines Praktikums zu absolvieren, das in thematischer Nähe zum Studieninhalt steht oder einige seiner Teilaspekte wissenschaftsaffin in den Blick nimmt. Der Studiengang baut auf einem vorher erworbenen B.A. in einem philologischen oder kulturwissenschaftlichen Studiengang auf. Die vorhandenen Sprachkenntnisse im Französischen werden im Studiengang konsolidiert und Sprachkenntnisse in einer weiteren romanischen Sprache erworben.

Der Studiengang ist auch als Double Degree-Variante HeiMont-Transkulturalität. Transkulturelle Studien im frankophonen Raum (in Kooperation mit der Université Paul-Valéry Montpellier 3) studierbar.

Ein wesentliches Charakteristikum des Double-Degree-Programms ist die pluridisziplinäre Vermittlung von Kenntnissen zum Kultur- und Sprachkontakt in der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft sowie den Transcultural Studies aus den Perspektiven zweier verschiedener Kulturen und Wissenschaftstraditionen. Fragen des frankophonen Raumes und der Transkulturalität werden aus zwei sich ergänzenden Perspektiven und wissenschaftlichen Traditionen in Deutschland und Frankreich erarbeitet. Dabei nehmen die deutschen Studierenden die Frankophonie und die Kultur- und Sprachkontakte im frankophonen Raum während des Studiums in Heidelberg aus einer Außenperspektive, nämlich aus der der deutschen Romanistik, wahr. Diese Perspektive erweitert bzw. verschiebt sich während des Studiums in Frankreich durch die Einblicke in die Sprach-, Kultur- und Literaturwissenschaft, wie sie in Frankreich gelehrt werden.

Besonderheiten und Merkmale

  • Erasmuskooperationen mit sieben französischen Universitäten; Universitätspartnerschaft mit der Université Paul Valéry Montpellier 3; spezieller Studierenden- und Lehrendenaustausch mit der École Normale Supérieure in Lyon 
  • inner- wie außeruniversitäre Verknüpfung mit verschiedenen Forschungszentren, beispielsweise dem Europäischen Zentrum für Sprachwissenschaften (EZS) 
  • zahlreiche internationale Forschungskontakte
  • spezifische Lehrveranstaltungsformate in der Zielsprache
  • Internationale Double Degree-Variante in Kooperation mit der Université Paul-Valéry Montpellier 3: Das erste Studienjahr wird an der Heimatuniversität absolviert, das zweite Studienjahr an der Partneruniversität. In der Double Degree-Variante ergänzen sich die Perspektiven Frankreichs und Deutschlands zu Fragen des Sprach- und Kulturkontaktes sowie der Transkulturalität im frankophonen Raum.

Forschung

Die Forschung in Heidelberg unterteilt sich in Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft. 

Die Forschungsschwerpunkte der Sprachwissenschaft sind: 

  • Französische Alltagssprache
  • Syntax des gesprochenen Französisch
  • Ressourcen der Interaktion (Sprache, Gestik, Blick)
  • Sprachgeschichte, Sprachwandel und Sprachkontakte des Französischen
  • Variationslinguistik 
  • Historische Soziolinguistik und Pragmatik, Diskurslinguistik
  • Sprachnormierung und Sprachkritik

Die Forschungsschwerpunkte der Literatur- und Kulturwissenschaft sind:

  • „Wozu Literatur?“ Ästhetische Kompetenzen
  • (Musik-)Theater von der Aufklärung bis zur Gegenwart zwischen Theorie und Praxis
  • Roman und Kurzprosa, Lyrik und Chanson (mit besonderem Schwerpunkt auf der Moderne und Gegenwart)
  • Frankophone/s Literaturen und Weltkino
  • Literatur- und Medientheorie, u.a. Literatursoziologie, Affekt- und Fiktions-, Gattungs- und Genretheorien
  • Kulturwissenschaftliche und Postkoloniale Theorien, Populärkultur

Berufsfelder

Der Masterstudiengang zielt primär auf die Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses. Er ermöglicht durch spezifische Lehrveranstaltungsformen wie beispielsweise das Forum, das die Organisation, konzeptuelle Ausrichtung und Durchführung einer eigenen wissenschaftlichen und thematisch fokussierten Tagung vorsieht, authentische Einblicke und erste Erfahrungen mit der Praxis des Wissenschaftsbetriebs. Darüber hinaus eröffnet der Studiengang – in Ergänzung zur Forschungsorientierung – durch den Erwerb bzw. die Vertiefung einer weiteren Fremdsprache, durch die stark interdisziplinäre Ausbildung in literatur-, sprach- und kulturtheoretischen Fragestellungen sowie durch die Möglichkeit eines mehrmonatigen Praktikums im Kulturbetrieb oder in wissenschaftsaffinen Tätigkeitsbereichen auch anspruchsvolle außeruniversitäre Berufsperspektiven.

Insights

Studierende Französische Philologie Uni Heidelberg

Ich habe mich schon immer für die romanischen Sprachen und im Besonderen für die sprachliche und kulturelle Diversität der Romania interessiert. Der neue Masterstudiengang an der Universität Heidelberg hat mich wegen seines interdisziplinären Charakters, des hohen wissenschaftlichen Niveaus und der Möglichkeit, eine zweite romanische Sprache zu erlernen – wie das Katalanische – angesprochen. Der Studiengang ist dabei sowohl auf Kontaktphänomene im Bereich der Sprach-, Kultur- und Literaturwissenschaft als auch auf transkulturelle Prozesse ausgerichtet.

Tuba Bozkurt, 23, Französische Philologie, 2. Semester Master