Neuphilologische FakultätDeutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache

Der Masterstudiengang Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache ist in zwei alternativen Studienprofilen studierbar: Deutsch als Fremdsprache oder Deutsch als Zweitsprache.

In beiden Profilen befassen sich die Studierenden zunächst mit grundlegenden sprachwissenschaftlichen Fragestellungen:

  • Welche systematischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden sich in den Sprachen der Welt, wie lassen sich Sprachen also klassifizieren? (Typologie)
  • Wie erwirbt das Kind oder der erwachsene Mensch eine neue Sprache? (Spracherwerb)
  • Wie lässt sich individuelle Sprachkompetenz zuverlässig messen? (Sprachstandsfeststellung)
  • Welche Formen individueller und gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit sind zu unterscheiden? (Soziolinguistik)

In den darauf aufbauenden Studienschwerpunkten Deutsch als Fremdsprache bzw. Deutsch als Zweitsprache rückt die Sprachdidaktik, also die Frage nach der Vermittlung des Deutschen in den Mittelpunkt des Studiums:

  • Das Studienprofil Deutsch als Fremdsprache ist auf die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur in verschiedenen Lehr- und Lernkontexten (z. B. Fremdsprachenunterricht; Integrationskurse, Literaturvermittlung im Sprachunterricht) ausgerichtet. In diesem Bereich werden die Studierenden zu einer wissenschaftlich reflektierten Planung und Beobachtung des Unterrichtsgeschehens angeleitet.
  • Das Studienprofil Deutsch als Zweitsprache setzt an der gesellschaftlich relevanten Erkenntnis an, dass die Förderung der Schulsprache Deutsch eine wesentliche Voraussetzung für die Verbesserung der Bildungs- und Lebenschancen von Schülerinnen und Schülern aus zugewanderten Familien darstellt.

Studierenden mit pädagogischem Hintergrund bietet das Studienprofil Deutsch als Zweitsprache eine Kompetenzerweiterung im Bereich „Sprachförderung“ im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich, die es ermöglicht, gezielter auf die sprachbezogenen Schwierigkeiten von Kindern einzugehen und Konzepte der sprachlichen Förderung so auf den individuellen Entwicklungsstand zu beziehen.

Besonderheiten und Merkmale

Das Fach Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie verbindet Theorie und Praxis in besonderer Weise miteinander.

So gehen die Studierenden des Studienprofils Deutsch als Zweitsprache neben dem Studium einer eigenverantwortlichen Fördertätigkeit in Heidelberger Kindertagesstätten und Grundschulen nach, um das erworbene Wissen zu Sprachförderkonzepten in der Praxis anzuwenden. Studierende im Studienprofil Deutsch als Fremdsprache gehen ebenfalls in Theorie und Praxis der Frage nach, wie Sprache gelehrt werden kann. Die Studierenden planen Lehreinheiten zu unterschiedlichen Bereichen und Themen des Deutschen als Fremdsprache und setzten diese Lerneinheiten im Rahmen von Lehrversuchen um.

Forschung

Ein Schwerpunkt der Forschung und des Transfers im Bereich Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie liegt im Bereich der Konzeption und Evaluation von Sprachfördermaßnahmen (Interventionsforschung, z.B. im Kontext von „Deutsch für den Schulstart", ein Projekt zur Sprachförderung in Kindergarten und Grundschule), in der Entwicklung von Verfahren der Sprachstandsfeststellung, der Evaluierung von Strategien zur sprachlichen Vereinfachung von schulischen Texten, sowie der Entwicklung und Umsetzung von Fort- und Weiterbildungsangeboten für pädagogische Fachkräfte.

Berufsfelder

Der Studiengang mit dem Studienprofil Deutsch als Zweitsprache verfolgt das Ziel, linguistische, spracherwerbstheoretische sowie didaktische Fachkompetenzen zu vermitteln, die als grundlegend für die forschungs- sowie praxisbezogene Auseinandersetzung mit dem Bereich Deutsch als Zweitsprache betrachtet werden.

Er bereitet damit u. a. auf folgende Tätigkeitsbereiche vor:

  • Entwicklung und Einsatz von Sprachförderkonzepten;
  • Konzeption von Fort- und Weiterbildungsangeboten für DaZ-Fachkräfte;
  • Koordination von Förder- und Fortbildungsmaßnahmen, Beratung;
  • Forschungstätigkeit in den Bereichen Zweitspracherwerb, Bilingualismus und Sprachdidaktik.

Mit Blick auf Studierende mit pädagogischem Hintergrund verfolgt der Studiengang das Ziel einer Professionalisierung im Bereich „Sprachförderung“ im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich. Konzepte der sprachlichen Förderung sollen so auf den Entwicklungsstand der Schüler*innen und die ihnen zur Verfügung stehenden kognitiven Fähigkeiten bezogen werden können.

Durch eine Kompetenzerweiterung im Bereich Deutsch als Zweitsprache wird somit eine Fachkompetenz aufgebaut, die es Pädagogen ermöglicht, gezielter auf die sprachbezogenen Schwierigkeiten von Kindern und Jugendlichen einzugehen. Sie trägt dazu bei, ungünstig ausgeprägte familiäre Lernvoraussetzungen von Kindern und Jugendlichen nicht deutscher Herkunftssprache besser auszugleichen.

Das Studienprofil Deutsch als Fremdsprache bereitet die Absolvent*innen gezielt darauf vor, eine Lehr- bzw. Mittlertätigkeit für Sprache und Kultur innerhalb und außerhalb Deutschlands auszuüben.  

Lehrtätigkeit des Deutschen als Fremdsprache (im In- und Ausland):

  • Hochschulen, DAAD-Lektorate, Sprachzentren,
  • Goethe-Institute, Auslandsschulen (PASCH)

Tätigkeiten in Bildungseinrichtungen (im In- und Ausland):

  • Entwicklung von Curricula für den Bereich DaF in Testeinrichtungen, Lehrbuchverlagen
  • Sprachberatung, Europäische Austauschprogramme (ERASMUS), Tätigkeiten im International Office von Hochschulen

Tätigkeiten in Unternehmen, Kultureinrichtungen (im In- und Ausland):

  • Verlage (Lehrbuch-, Literatur-, Fachverlage)
  • Stiftungen, Öffentlichkeitsarbeit, Interkulturelle Trainings