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AusstellungZwischen Archäologie und Politik

Pressemitteilung Nr. 89/2021
10. September 2021

Pop-up-Ausstellung zum römischen Siegesmonument „Tropaeum Traiani“

Die zwei „Leben“ des römischen Siegesmonuments „Tropaeum Traiani“ im rumänischen Ort Adamklissi stehen im Mittelpunkt eine Wander-Ausstellung, die von Studierenden der Ruperto Carola erarbeitet wurde: Unter dem Titel „Archäologie und Politik“ erzählt sie die Geschichte des Monuments und seiner Gipsabgüsse, die im Ersten Weltkrieg unter deutscher Besatzung in Rumänien hergestellt wurden und seitdem Teil der Antikensammlung der Universität Heidelberg sind. Die Ausstellung kann am 11. und 12. sowie am 18. und 19. September 2021 jeweils zwischen 11 und 18 Uhr in der Heuscheuer, Große Mantelgasse 4, besichtigt werden. Dort sind auch die Gipsabgüsse des „Tropaeum Traiani“ zu sehen.

Ausstellungsbild Tropaeum Traian

Das römische Siegesdenkmal „Tropaeum Traiani“ wurde zwischen 108 und 109 nach Christus in Adamklissi, im heutigen Rumänien, errichtet, um den Sieg Kaiser Trajans über das Volk der Daker zu zelebrieren. Während der deutschen Besatzung der Region Dobrudscha im Ersten Weltkrieg wurden Gipsabgüsse von Teilen des Monumentes hergestellt. Während die 54 Abgüsse nach ihrer Ankunft in Heidelberg teilweise Gegenstand kontroverser Diskussionen waren, wurde das Originalmonument in Rumänien insbesondere während der Ceaușescu-Zeit völlig anders in Szene gesetzt. Hier wurde es immer wieder als Symbol der dakisch-römischen Vergangenheit stilisiert und schließlich in kommunistischer Zeit aufwändig wiedererrichtet, während die Gipsabgüsse in Heidelberg 1968 mit Protestgraffiti besprüht wurden. Mit diesen beiden „Leben“ beschäftigt sich die aktuelle Pop-up-Ausstellung, die Studierende der Heidelberger Altertums- und Geschichtswissenschaften erarbeitet haben.

„Im Fokus der Ausstellung steht die politische Inszenierung und Instrumentalisierung desselben Monuments an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten“, erklärt Dr. Polly Lohmann, die als Kuratorin die Antikensammlung betreut und als Wissenschaftlerin am Heidelberg Zentrum Kulturelles Erbe sowie am Institut für Klassische Archäologie und Byzantinische Archäologie der Universität Heidelberg forscht. „Dabei rückt auch die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung der Archäologie als vermeintlich objektive Wissenschaft in den Mittelpunkt.“

Die deutsch-, englisch-, rumänischsprachige Pop-up-Ausstellung „Archäologie und Politik – Die zwei Geschichten des Tropaeum Traiani zwischen Heidelberg und Adamklissi“ wird nach der Eröffnung in Heidelberg über Wien (Österreich) bis nach Rumänien weiterreisen und dort an insgesamt sechs Standorten zu sehen sein. Der Eintritt ist jeweils frei. Beim Besuch der Heuscheuer gelten Maskenpflicht und die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen). Es dürfen jeweils nur maximal 15 Personen das Gebäude betreten.