icon-symbol-logout-darkest-grey

KonzertWelturaufführung eines Oratoriums: ABUBU – Die Sintflut

Pressemitteilung Nr. 18/2023
14. Februar 2023

Der Filmkomponist Enjott Schneider hat für den Chor und das Orchester der Universität Heidelberg ein Werk zum Gilgamesch-Epos geschaffen

Ein eigens von dem Filmkomponisten Enjott Schneider geschaffenes Oratorium, das auf dem 5.000 Jahre alten Gilgamesch-Epos basiert: Die Welturaufführung von „ABUBU – Die Sintflut“ steht im Mittelpunkt eines Konzerts am 18. Februar 2023, zu dem der Universitätschor und das Universitätsorchester – das Collegium Musicum der Universität Heidelberg – einladen. Die Grundlage für das Libretto schuf der Heidelberger Assyriologe Prof. Dr. Stefan Maul. Als Gesangssolisten für das Konzert, das mit Peter Tschaikowskis symphonischer Fantasie „Der Sturm“ eröffnet wird, konnten Christoph Wittmann (Tenor) und Matthias Horn (Bass) gewonnen werden. Die musikalische Leitung hat Universitätsmusikdirektor Michael Sekulla. Am 19. Februar wird das Programm ein weiteres Mal zu hören sein. Erste Eindrücke bietet ein Film, der bei den Proben des Collegium Musicum entstanden ist.

Porträt Enjott Schneider

Die Entstehungsgeschichte des Oratoriums „ABUBU – Die Sintflut“ geht zurück auf das Universitätskonzert „Klassiker der Filmmusik“, das das Collegium Musicum im Sommersemester 2019 auf die Bühne gebracht hatte. Zu Gast war dabei auch der Komponist Enjott Schneider, dessen virtuose Orgeltoccata aus dem Kinofilm „Schlafes Bruder“ (1995) Teil des Konzertprogramms war. „Unsere Freude war sehr groß, als der Komponist im Anschluss daran nicht nur seine Begeisterung über unser Musizieren bekundete, sondern in einem Gespräch auch seine Idee vorstellte, eigens für uns ein Werk zu komponieren. Enjott Schneider schwebte dabei die Vertonung eines Textes in einer möglichst alten Sprache vor“, wie Michael Sekulla erläutert. Der Komponist war Professor für Filmmusik an der Musikhochschule München und hat neben zahlreichen Filmmusiken auch Orchesterwerke und Opern geschrieben.

In der Folgezeit ergab sich eine Zusammenarbeit mit Prof. Maul vom Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients der Universität Heidelberg. Der Assyriologe gilt als Experte für das Gilgamesch-Epos und hat auch eine Neuübersetzung dieses literarischen Werks erarbeitet. Der Text des Oratoriums basiert auf diesem Epos und ist zum größten Teil in babylonischer Sprache gehalten. Wie der Universitätsmusikdirektor betont, hat Stefan Maul die Sängerinnen und Sänger des Chores bei der richtigen Aussprache tatkräftig unterstützt. „Eine neue Sprache musste auch das Universitätsorchester lernen: mit zahlreichen ungewöhnlichen Spieltechniken stellte Enjott Schneider uns eine spannende Aufgabe. Er hat an unseren Proben teilgenommen und sein Werk kommentiert. Dadurch konnten wir seine Ideen nachvollziehen und musikalisch zum Ausdruck bringen“, betont Michael Sekulla.

Bei der Welturaufführung werden fast 200 Musiker und Sänger auf der Bühne stehen. Enjott Schneider und Stefan Maul werden eine kurze Einführung in das Werk und seine literarische Vorlage halten. Der Trailer von den Proben zu „ABUBU – Die Sintflut“ ist online abrufbar. Zu Wort kommen neben Musikerinnen und Musikern des Universitätschores und des Universitätsorchesters auch der Komponist.

Die beiden Konzerte des Collegium Musicum finden in der Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3, statt; Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Karten sind für 19 Euro (ermäßigt 9 Euro) bei Dürninger (vormals Zigarren Grimm), Sofienstraße 11, im Unishop, Augustinergasse 2, sowie an der Abendkasse erhältlich.