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Interdisziplinäre RingvorlesungVortragsreihe: 50 Jahre UNESCO-Welterbekonvention

Pressemitteilung Nr. 29/2022
26. April 2022

Interdisziplinäre Ringvorlesung an der Universität Heidelberg zieht Bilanz

Die 1972 verabschiedete UNESCO-Welterbekonvention zum Schutz des globalen Kultur- und Naturerbes steht im Mittelpunkt einer Ringvorlesung, zu der das Heidelberg Zentrum Kulturelles Erbe (HCCH) gemeinsam mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg im Sommersemester 2022 einlädt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen sowie Vertreter aus der Praxis werden übergreifende Fragestellungen zu Zielsetzungen und Erreichtem, aber auch Problembereiche und Konfliktfelder anhand konkreter Beispiele diskutieren. Den Auftakt der Reihe bildet am 27. April 2022 ein einführender Vortrag von Prof. Dr. Thomas Schmitt vom HCCH, der sich dem Thema „50 Jahre UNESCO-Welterbekonvention“ aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive nähert. Die Veranstaltung im Hörsaal 4 der Neuen Universität beginnt um 18 Uhr.

Flyer 50 Jahre Unesco-Weltkulturerbe

Der vor 50 Jahren verabschiedeten Konvention der UNESCO – der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation – liegt der Gedanke zugrunde, dass der Schutz von Kultur- und Naturdenkmälern mit außergewöhnlichem universellen Wert nicht in der Hand einzelner Staaten liegen soll, sondern Aufgabe der gesamten Menschheit ist. „Seitdem wird die Welterbeliste als wichtiges Schutzinstrument, als globaler Kanon des Kultur- und Naturerbes, als touristisches Gütesiegel oder als Mittel der Regionalentwicklung gesehen. Aus wissenschaftlicher Sicht, insbesondere in den Sozial-, Kultur- und Politikwissenschaften, gibt es unterschiedliche theoretische Zugriffe, um das Phänomen Welterbe zu beschreiben“, erläutert Prof. Schmitt, der gemeinsam mit der Heidelberger Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt die Ringvorlesung konzipiert hat. In seinem einführenden Vortrag wird der Sozial- und Kulturgeograph die historische Entwicklung der Welterbe-Idee nachzeichnen sowie Kontroversen um Schlüsselbegriffe des Konzepts analysieren.

In weiteren Vorträgen der Veranstaltungsreihe geht es unter anderem um die Istanbuler Hagia Sophia als Baudenkmal, um den Beitrag der Welterbekonvention zum Naturschutz oder um das Welterbe des Nahen Ostens zwischen kulturhistorischer Bedeutung und Zerstörung. Im Rahmen eines Podiumsgesprächs am 11. Mai wird die ehemalige Direktorin des UNESCO-Welterbezentrums, Dr. Mechtild Rössler, auf ihre langjährige Tätigkeit bei dieser Organisation zurückblicken. Dabei stellt sie auch neue Ansätze zum Schutz von Welterbestätten vor und veranschaulicht Anforderungen internationaler Diplomatie im Bereich des Kulturerbe- und Naturschutzes. Den Abschluss der Ringvorlesung bildet am 20. Juli ein Vortrag von Prof. Dr. Christiane Brosius. Die Wissenschaftlerin vom Heidelberg Centre for Transcultural Studies der Universität Heidelberg spricht zu „Wiederaufbau und Transformation von kulturellem Erbe im Kathmandutal“ nach dem folgenschweren Erdbeben in Nepal im Jahr 2015.

Die insgesamt elf Termine der Ringvorlesung „50 Jahre UNESCO-Welterbekonvention: Bilanz und Perspektiven“ finden teils in deutscher, teils in englischer Sprache jeweils mittwochs statt. Die Veranstaltungen, die an wechselnden Orten stattfinden, beginnen jeweils um 18 Uhr. Für den Besuch gilt Maskenpflicht. Es besteht die Möglichkeit, aktuelle Informationen – auch zu möglichen Programmänderungen – zu erhalten. Dazu ist eine Mail an sekretariat@hcch.uni-heidelberg.de mit dem Betreff „Registrierung Ringvorlesung“ notwendig.