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hei_onlineVortrag: Ausgrabungen im alten Ninive

Pressemitteilung Nr. 127/2021
7. Dezember 2021

Der Heidelberger Assyriologe Stefan Maul leitet archäologisches Projekt im Irak

Über schwierige und nicht ungefährliche Forschungen im Irak berichtet Prof. Dr. Stefan Maul in einem Vortrag an der Universität Heidelberg. Der Assyriologe, der am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients der Ruperto Carola lehrt, erforscht mit seinem Team die Ruinen des antiken Ninive, der einstigen Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die auch aus der biblischen Jonas-Erzählung bekannte Stadt liegt am Tigris auf dem Gebiet der heutigen Großstadt Mosul im Norden des Irak. Die Veranstaltung mit dem Titel „Ausgrabungen im alten Ninive – Archäologie in einer verwüsteten Stadt“ findet am 14. Dezember 2021 in der Aula der Alten Universität statt; Beginn ist um 18 Uhr. Eine Aufzeichnung des Vortrags wird vom 16. Dezember an abrufbar sein über heiONLINE – das zentrale Portal der Universität Heidelberg mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten, die sich an eine breite Öffentlichkeit wenden.

Veranstaltungsplakat Ausgrabungen im alten Ninive/Mosul

Nachdem die Truppen des sogenannten Islamischen Staates (IS) im Sommer des Jahres 2014 die nordirakische Stadt Mosul erobert hatten, sprengten sie die berühmte Moschee mit dem Grab des Propheten Jonas. Dabei kamen die Ruinen eines riesigen assyrischen Königspalastes zum Vorschein, der mitten im Stadtgebiet des antiken Ninive gelegen hatte und im 7. Jahrhundert vor Christus errichtet worden war. „Zwischen 2014 und 2017 wurde diese Fundstätte systematisch ausgeraubt. 2018 bat der irakische Staat um Hilfe bei der Schadensbegrenzung und der Rettung des zerstörten Kulturerbes“, erläutert Prof. Maul. Seitdem führt ein Heidelberger Team von Assyriologen und Archäologen Ausgrabungen im alten Ninive durch und entwickelt gemeinsam mit irakischen Kollegen und Behörden Konzepte, wie das bedeutende vorislamische Kulturerbe der Stadt Mosul gesichert, präsentiert und nachhaltig geschützt werden kann. In seinem Vortrag wird Prof. Maul über die Arbeiten in der vom Krieg zerstörten Stadt Mosul berichten und Bilder von spektakulären Funden und Befunden zeigen.

Stefan Maul studierte Assyriologie, Vorderasiatische Archäologie und Ägyptologie an der Universität Göttingen, an der er 1987 auch promoviert wurde. Die Habilitation erfolgte 1993 an der Freien Universität Berlin. Seit 1995 ist er Professor für Assyriologie an der Universität Heidelberg. Gastprofessuren führten ihn nach Paris, Rom und London. Für seine Forschungstätigkeit wurde Prof. Maul unter anderem mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz‐Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.

Die Präsenzveranstaltung wird auf der Basis der aktuellen Corona-Verordnungen nach 2G+ mit Maskenpflicht durchgeführt.

Skulptur eines menschenköpfigen, geflügelten Stiers