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hei_onlineReihe Überlebensstrategien: Von bösartigen Netzwerken im Gehirn

Pressemitteilung Nr. 44/2022
27. Mai 2022

Frank Winkler spricht zu der Frage, wie sich Therapieresistenzen bei Hirntumoren überwinden lassen

Welche Rolle spielen Netzwerke bei der Entstehung und Behandlung von bösartigen Hirntumoren wie dem Glioblastom? Zu aktuellen Erkenntnissen der Tumorforschung und neuen Ideen für Therapieansätze spricht Prof. Dr. Frank Winkler von der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg, der Mitglied im Sonderforschungsbereich „Überwindung der Therapieresistenz von Glioblastomen“ ist. Dieser SFB 1389 ist einer von zwölf Sonderforschungsbereichen an der Universität Heidelberg, in denen zentrale Fragen der molekularen Lebenswissenschaften bearbeitet werden. Diese großen Forschungsverbünde präsentieren sich seit 2018 in der Veranstaltungsreihe „Überlebensstrategien“, die aktuell ein gemeinsames Projekt mit dem Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) ist. Die Veranstaltung „Resistenzen überwinden: Von bösartigen Netzwerken im Gehirn“ mit dem Vortrag von Prof. Winkler und einem anschließenden Publikumsgespräch findet am 2. Juni 2022 im Karlstorbahnhof statt. Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr.

Plakat Überlebensstrategien Runde 13

Im Mittelpunkt des SFB 1389 steht die Frage, wie Resistenzen beim Glioblastom – eine bei Kindern und Erwachsenen schwere und meist tödliche Erkrankung – verstanden und gezielt bekämpft werden können. Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben, so Prof. Winkler, in den vergangenen zehn Jahren herausgefunden, dass Glioblastome und andere bösartige Hirntumore große Netzwerke von stark verbundenen, einzelnen Tumorzellen sind, sogar mit Verbindungen zu normalen Nervenzellen im Gehirn. In diesen Netzwerken können Tumorzellen sehr effektiv kommunizieren und ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit erwerben. Wie der Neurologe erläutert, sind die besonders gut in das Netzwerk integrierten Tumorzellen auch resistent gegenüber allen heutigen Therapien. Nach den Worten von Prof. Winkler lässt sich diese Resistenz jedoch überwinden, indem die Netzwerk-Verbindungen gekappt werden. In diesem Zusammenhang erläutert er in seinem Vortrag neue Ideen für Therapieansätze, die auf die Zerstörung der bösartigen Netzwerke zielen. Durch die Veranstaltung mit Prof. Winkler, der am Deutschen Krebsforschungszentrum auch die Arbeitsgruppe Experimentelle Neuroonkologie leitet, führt als Moderator der Journalist Dr. Micha Hörnle.

Sonderforschungsbereiche sind Forschungsverbünde, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden und sich aus 15 bis 20 Arbeitsgruppen zusammensetzen. Während SFBs in der Regel an einer Universität angesiedelt sind, verteilen sich die SFB/Transregio-Verbünde auf zwei oder drei Standorte. Projekte, die innerhalb eines Sonderforschungsbereichs gefördert werden, behandeln eine übergreifende Fragestellung der Grundlagenforschung aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Techniken über einen Zeitraum von bis zu zwölf Jahren. Derzeit gibt es zwölf dieser Forschungsverbünde an der Universität Heidelberg, an denen speziell zu Fragestellungen der molekularen Lebenswissenschaften geforscht wird.

Für die Präsenzveranstaltung „Resistenzen überwinden: Von bösartigen Netzwerken im Gehirn“, die im Karlstorbahnhof stattfindet, gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Die Beiträge in der Reihe „Überlebensstrategien“ werden aufgezeichnet, vom RNF ausgestrahlt und sind abrufbar über heiONLINE – das zentrale Portal der Universität Heidelberg mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten.