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AuszeichnungProf. Dr. Stefan Pfister erhält Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

8. Dezember 2022

Wichtigster Forschungsförderpreis in Deutschland würdigt seine Arbeiten in der pädiatrischen Onkologie

Der Heidelberger Wissenschaftler Prof. Dr. Stefan Pfister, herausragender Forscher auf dem Gebiet der pädiatrischen Onkologie, erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) – den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Gewürdigt werden damit seine Arbeiten zur Erforschung und Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren bei kindlichen Hirntumoren. Sie machen es möglich, so die DFG, Tumore bei Kindern besser zu diagnostizieren und den Patientinnen und Patienten damit eine verbesserte Therapie zu ermöglichen. Stefan Pfister ist Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum und Professor der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg; er ist Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg und als Kinderonkologe auch am Universitätsklinikum Heidelberg tätig. Der Leibniz-Preis 2023 – dotiert mit jeweils 2,5 Millionen Euro – geht an zehn herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Porträt Prof. Dr. Stefan Pfister

Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, erklärt zur Vergabe des Leibniz-Preises: „Mit Stefan Pfister wird ein herausragender Grundlagenwissenschaftler und Mediziner ausgezeichnet, der in seiner Person die enge Verbindung von Lebenswissenschaften mit medizinischer Anwendung verkörpert. Die Auszeichnung ist daher auch ein Beleg für die Stärke der Health + Life Science Alliance Heidelberg Mannheim, in der – wie in der Forschung von Stefan Pfister – medizinische Kompetenzen mit neuartigen molekularbiologischen Methoden zusammengeführt werden.“

In ihrer Begründung für die Vergabe des Preises verweist die DFG insbesondere auf Prof. Pfistes Analysen von Hirntumorgewebe, die auf neuartigen genomisch-basierten Ansätzen beruhen und unter anderem Veränderungen der Expression von Genen und deren epigenetische Regulation berücksichtigen. Prof. Pfisters Forschung ermöglichte eine neue molekular-pathologische Klassifikation von Hirntumoren im Kindesalter, die von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt und übernommen wurde. Diese wissenschaftliche Basis bildet heute weltweit die Grundlage zur präziseren Diagnose der Krankheiten, denen – wie der Heidelberger Wissenschaftler gezeigt hat – mehr als 100 unterschiedliche molekulare Ursachen zugrunde liegen. Die Arbeiten von Stefan Pfister sind für die Deutsche Forschungsgemeinschaft ein „Durchbruch in der pädiatrischen Onkologie und ein beeindruckendes Beispiel der Präzisionsmedizin“.

Stefan Pfister studierte Humanmedizin an den Universitäten Hamburg und Tübingen. Nach der Promotion in Tübingen forschte er als Postdoktorand an der Harvard Medical School in Boston / Massachusetts (USA). Seine Ausbildung in der Pädiatrie absolvierte er am Universitätsklinikum Mannheim, am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Universitätsklinikum Heidelberg. Mit der Habilitation im Jahr 2010 an der Universität Heidelberg erlangte er die Lehrbefugnis für das Fach Kinderheilkunde. Seit 2012 leitet Stefan Pfister am DKFZ die Abteilung Pädiatrische Neuroonkologie. Eine gleichnamige Professur hat er seit 2014 an der Medizinischen Fakultät Heidelberg inne. Im dreiköpfigen Direktorium des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) – einer gemeinsamen Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Heidelberg – ist er Direktor des Präklinischen Programms. Prof. Pfisters Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit einer hochdotierten Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC) – einem ERC Consolidator Grant – und zuletzt mit dem baden-württembergischen Landesforschungspreis für angewandte Forschung.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft vergeben. Pro Jahr können bis zu zehn Preise mit einer Preissumme von jeweils 2,5 Millionen Euro verliehen werden. Mit dem Leibniz-Programm verbindet die DFG das Ziel, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Forscherinnen und Forscher in frühen Karrierephasen zu erleichtern. Die Verleihung der Preise 2023 findet am 15. März kommenden Jahres in Berlin statt.