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PreisverleihungPennington Award für zwei herausragende Historikerinnen

3. Juni 2022

Doppelte Preisverleihung: Ausgezeichnet wurden Manisha Sinha und Carol Anderson

Zwei herausragende Historikerinnen in den USA – Prof. Dr. Manisha Sinha und Prof. Dr. Carol Anderson – sind mit dem James W.C. Pennington Award der Universität Heidelberg ausgezeichnet worden. Manisha Sinha, Wissenschaftlerin an der University of Connecticut und Preisträgerin des Jahres 2021, ist eine der führenden Expertinnen für die Geschichte der Anti-Sklaverei-Bewegung. Als Zeithistorikerin an der Emory University beschäftigt sich Carol Anderson, Preisträgerin des Jahres 2022, mit Ungleichheit und den gesellschaftlich-politischen Verhältnissen in den USA. Der Pennington Award wird vom Heidelberg Center for American Studies und der Theologischen Fakultät vergeben und erinnert an den amerikanischen Pfarrer und ehemaligen Sklaven James W.C. Pennington. Dieser erhielt 1849 die Ehrendoktorwürde der Ruperto Carola und war damit der erste Afroamerikaner, dem ein solcher Titel von einer europäischen Universität verliehen wurde.

Pennington Award Preisverleihung

Mit dem neunten und zehnten James W.C. Pennington Award wurden zwei hervorragende Wissenschaftlerinnen geehrt, die zu Themen forschen, die für Pennington von besonderer Bedeutung waren. Dazu gehören Sklaverei und Emanzipation, Frieden, Bildung, gesellschaftliche Reformen, Bürgerrechte, Religion und interkulturelle Verständigung. Manisha Sinha hat unter anderem das preisgekrönte Buch „The Slave’s Cause: A History of Abolition“ (2016) geschrieben. Darin beschäftigt sie sich mit der Abolitionismus-Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei. Sie hat an der University of Connecticut in Storrs einen Lehrstuhl für Amerikanische Geschichte inne. Carol Anderson sorgte zuletzt mit der Veröffentlichung „The Second: Race and Guns in a Fatally Unequal America“ (2021) für Aufsehen – mit ihrem Blick auf Rassismus und das Recht der Amerikaner, Waffen zu tragen. An der Emory University in Atlanta/Georgia ist sie Professorin für Afroamerikanische Studien. Verbunden mit dem Pennington Award, der durch eine Spende der Manfred Lautenschläger Stiftung finanziert wird, ist ein einmonatiger Forschungsaufenthalt in Heidelberg.

Der 1807 geborene James W.C. Pennington entkam mit 18 Jahren der Sklaverei, lernte Lesen und Schreiben und belegte von 1834 an als erster schwarzer Amerikaner Kurse an der Yale University. 1838 wurde er Pfarrer in der Presbyterianischen Kirche. Auf dem Weltfriedenskongress in Paris lernte Pennington 1849 den Heidelberger Gelehrten Friedrich Carové kennen. Dieser war von dem Amerikaner so beeindruckt, dass er noch im selben Jahr seine Universität davon überzeugte, Pennington die Ehrendoktorwürde in Theologie zu verleihen.

Nach einer Corona-bedingten Pause fand die doppelte Preisverleihung am 1. Juni 2022 in den Räumen des Heidelberg Center for American Studies statt.