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ForschungsförderungNeue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe in der Astronomie

Pressemitteilung Nr. 82/2021
18. August 2021

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Heidelberger Astrophysiker mit rund 1,9 Millionen Euro

Welche Bedeutung haben massereiche Sterne für die Entwicklung des Universums? Mit dieser Frage befassen sich die Mitglieder einer neuen Emmy Noether-Nachwuchsgruppe, die am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) ihre Arbeit aufgenommen hat. Das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Andreas Sander untersucht in diesem Zusammenhang insbesondere die strahlungsgetriebenen Sternwinde als fundamentale Antriebskräfte der kosmischen Entwicklung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Arbeiten des Astrophysikers über einen Zeitraum von sechs Jahren mit rund 1,9 Millionen Euro.

Portrait Andreas Sander

„Der Einfluss massereicher Sterne und ihre Wechselwirkungen mit der Umgebung stellen einen Grundpfeiler dar für das Verständnis unserer kosmischen Herkunft“, betont Dr. Sander. „Allerdings ist es bis heute schwierig, die Entwicklung dieser Sterne vorherzusagen. Um hier neue Erkenntnisse zu gewinnen, wollen wir empirische Beobachtungen und theoretische Ansätze miteinander verknüpfen“, so der Astrophysiker. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Sterne mit starken, strahlungsgetriebenen Sternwinden. Die Mitglieder der am Astronomischen Rechen-Institut des ZAH angesiedelten Forschungsgruppe werden vor allem die Entwicklung von Sternatmosphärenmodellen vorantreiben und diese in der Forschung zur Entschlüsselung der Eigenschaften von heißen, massereichen Sternen einsetzen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die neuen Erkenntnisse aus den Verschmelzungen massereicher Schwarzer Löcher, die mithilfe der noch jungen Gravitationswellen-Astronomie nachgewiesen werden können.

Andreas Sander erwarb 2010 sein Physik-Diplom an der Universität Potsdam und wurde dort 2016 auf dem Gebiet der Astrophysik promoviert. Als Postdoktorand – unter anderem am Armagh Observatory and Planetarium (AOP) im nordirischen Armagh – legte er die Grundlagen für eine neue Generation von Sternatmosphärenmodellen und baute seine Expertise über die theoretischen Grundlagen der Sternwinde aus. Im vergangenen Jahr erhielt Dr. Sander als erster Wissenschaftler das neu geschaffene Öpik Research Fellowship des AOP zur Erforschung astrophysikalischer Themen.

Das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft eröffnet besonders qualifizierten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.