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ForschungskollegNeue Direktoren des Marsilius-Kollegs

Pressemitteilung Nr. 31/2020
8. Mai 2020

Friederike Nüssel und Michael Boutros leiten das interdisziplinäre Forschungskolleg – 13. Fellow-Klasse hat Arbeit aufgenommen

Die Theologin Prof. Dr. Friederike Nüssel und der Genomforscher Prof. Dr. Michael Boutros haben die Leitung des Marsilius-Kollegs der Universität Heidelberg übernommen. Die beiden Wissenschaftler folgen in dieser Funktion dem Historiker Prof. Dr. Bernd Schneidmüller und dem Biologen Prof. Dr. Thomas Rausch, die sechs Jahre lang das interdisziplinäre Forschungskolleg leiteten. Ihr Amt als Direktoren treten sie zusammen mit einer neuen Fellow-Klasse an, die im Sommersemester ihre Arbeit am Kolleg aufgenommen hat: 14 Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen widmen sich bis März kommenden Jahres interdisziplinären Arbeitsvorhaben und wirken an fachübergreifenden Diskussionen mit.

Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, dankte den scheidenden Direktoren für ihre verdienstvolle Tätigkeit, insbesondere auch in der Phase des Wechsels von der Exzellenzinitiative zur Exzellenzstrategie. In den universitären Zukunftskonzepten für beide Wettbewerbe habe das Marsilius-Kolleg eine zentrale Stellung eingenommen, so der Rektor. Er zeigt sich zugleich überzeugt, dass mit den in der Universität bestens vernetzten und akademisch erfahrenen Nachfolgern ein hervorragendes Tandem gewonnen wurde, mit dem das Marsilius-Kolleg auch künftig eine wegweisende Rolle einnehmen wird bei der Identifizierung und Bearbeitung gesellschaftlich relevanter Forschungsthemen und der Förderung des interdisziplinären Dialogs.

Friederike Nüssel lehrt und forscht seit 2006 als Professorin für Systematische Theologie am Ökumenischen Institut der Universität Heidelberg, dessen Direktorin sie zugleich ist. Von 2009 bis 2013 hatte Prof. Nüssel das Amt der Prorektorin für Studium und Lehre an der Ruperto Carola inne. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die vergleichende Auslegung des christlichen Glaubens in den christlichen Konfessionskulturen, die Interpretation und Rolle von Werten insbesondere in gesellschaftlichen Krisen sowie das Verhältnis von Theologie und Neurowissenschaften. Michael Boutros wurde 2008 auf eine Professur an die Medizinische Fakultät Mannheim der Ruperto Carola berufen und leitet die Abteilung „Signalwege und funktionelle Genomik“ am Deutschen Krebsforschungszentrum. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit dem funktionellen Zusammenwirken von Genen in Netzwerken und der Frage, wie bei Krankheiten gezielt eingegriffen werden kann. Die Amtszeit der beiden neuen Direktoren hat im März 2020 begonnen und beträgt drei Jahre.

Friederike Nüssel und Michael Boutros

Der 13. Fellow-Klasse des Marsilius-Kollegs gehören die Professorinnen und Professoren André Butz (Umweltphysik), Andreas Draguhn (Neurophysiologie), Ekkehard Felder (Germanistische Linguistik), Ulrike Gerhard (Geographie), Annika Guse (Molekularbiologie), Nikolas Jaspert (Mittelalterliche Geschichte), Peter Kirsch (Klinische Psychologie und Neurowissenschaften), Hanno Kube (Öffentliches Recht), Martina Muckenthaler (Molekulare Medizin), Karen Nolte (Medizingeschichte), Katja Patzel-Mattern (Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Privatdozentin Dr. Friederike Reents (Germanistik), Privatdozent Dr. Magnus Schlette (Philosophie) sowie Reimut Zohlnhöfer (Politikwissenschaft) an. Die Fellows werden sich im Rahmen gemeinsamer Arbeitsvorhaben unter anderem mit dem Thema Mensch und Meer, der Literatur des Anthropozäns sowie mit Denkmustern, Deutungen und Ansprüchen der modernen Neurowissenschaften beschäftigen.

Die Arbeit des 2007 gegründeten Marsilius-Kollegs ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern. Darüber hinaus hat sich das Marsilius-Kolleg zum Ziel gesetzt, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft anhand gesellschaftlich relevanter Forschungsthemen zu intensivieren. Das interdisziplinäre Forschungskolleg ist nach Marsilius von Inghen, dem ersten Rektor der Universität Heidelberg, benannt.

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