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AusstellungNationalsozialistische „Euthanasie“-Morde

Pressemitteilung Nr. 108/2019
22. Oktober 2019

Universitätsmuseum zeigt Wanderausstellung

Ein Gedenk- und Informationsort an der Philharmonie in Berlin erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde. An der damaligen Tiergartenstraße 4 wurde die Ermordung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistigen Behinderungen geplant und organisiert. Eine Wanderausstellung, die jetzt an der Universität Heidelberg gezeigt wird, dokumentiert Vorgeschichte, Voraussetzungen und Umsetzung dieser Patientenmorde und weitere Mordaktionen gegen psychisch kranke und geistig behinderte Männer, Frauen und Kinder. Die Ausstellung, die im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts konzipiert wurde, wird am 23. Oktober 2019 im Universitätsmuseum eröffnet.

Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde, Berlin

Die systematische Ermordung von Menschen mit geistigen Behinderungen und psychischen Erkrankungen wurde später unter dem Namen „Aktion T4“ bekannt, benannt nach der Berliner Adresse Tiergartenstraße 4, in der sich die Zentralstelle zur Organisation dieser Morde befand. Die Wanderausstellung mit zahlreichen Dokumenten und Bildern zeigt auch die Verbindungslinien zur Ermordung der europäischen Juden auf und beleuchtet das Verdrängen und Verschweigen der Morde nach 1945. Zehn lebensgeschichtliche Skizzen von Opfern der Patientenmorde verdeutlichen die individuelle Dimension dieser Verbrechen. Ergänzend wird die Entwicklung des Gedenkens an die „Euthanasie“-Morde in Europa veranschaulicht.

Hervorgegangen ist die Wanderausstellung „Die nationalsozialistischen ,Euthanasie‘-Morde“ aus dem an der Technischen Universität München angesiedelten DFG-Projekt „Erinnern heißt gedenken und informieren“, an dem auch Wissenschaftler der Universität Heidelberg beteiligt waren. Kooperationspartner sind die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Stiftung Topographie des Terrors.

Zu Eröffnung der Ausstellung am 23. Oktober spricht der Rektoratsbeauftragte für das Universitätsmuseum, Prof. Dr. Matthias Untermann. Prof. Dr. Maike Rotzoll vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg, die an dem DFG-Projekt beteiligt war, wird in die Ausstellung einführen. Die Eröffnungsveranstaltung findet im Museum, Grabengasse 1, statt und beginnt um 19 Uhr.

Die Ausstellung wird vom 24. Oktober 2019 bis zum 18. Januar 2020 in der Alten Universität gezeigt. Öffnungszeiten sind bis Ende Oktober Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, ab November Dienstag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr. In der Zeit zwischen dem 22. Dezember 2019 und 6. Januar 2020 ist das Universitätsmuseum geschlossen.

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