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TransferMarsilius-Vorlesung: Politik und Gefühl

Pressemitteilung Nr. 102/2022
21. Oktober 2022

Die Historikerin Ute Frevert spricht über Emotionen in politischen Prozessen

Mit der Rolle und Funktion von Emotionen in politischen Prozessen beschäftigt sich die Historikerin Prof. Dr. Ute Frevert in einem Gastvortrag an der Universität Heidelberg – der aktuellen Marsilius-Vorlesung, zu der das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola einlädt. Die Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin wird dabei unter anderem dabei über Emotionen wie Hass und Angst sprechen. Ihr Vortrag „Politik und Gefühl. Eine unheilige Allianz?“ findet am Donnerstag, 27. Oktober 2022, in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 16 Uhr.

Marsilius Vorlesung Ute Frevert

Wie die Referentin betont, gehen die Meinungen in der Bewertung von „Politik und Gefühl“ weit auseinander: „Die einen beklagen eine akute Emotionalisierung und sehen darin Gefahren für die liberale Demokratie. Die anderen wollen Gefühle in ihrer Bedeutung aufwerten und verweisen auf ihre positiven Funktionen für politische Kommunikation und soziale Veränderung“, so Prof. Frevert. In ihrem Vortrag wird die Wissenschaftlerin nicht zuletzt aufzeigen, was eine historische Perspektive zur Einschätzung dieser Kontroverse beitragen kann. Prof. Frevert leitet am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung den Forschungsbereich „Geschichte der Gefühle“.

Ute Frevert hat an den Universitäten Münster und Bielefeld sowie an der London School of Economics and Political Science (Großbritannien) studiert. Promotion (1982) und Habilitation (1989) erfolgten im Fach Neuere Geschichte an der Universität Bielefeld. Professuren hatte sie unter anderem an der Freien Universität Berlin, der Universität Konstanz und der Yale University (USA) inne. Zu ihren wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen Emotions- und Geschlechtergeschichte. Für ihre Forschung erhielt Prof. Frevert zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.