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AusstellungMao und Gandhi in den Fotografien von Walter Bosshard

29. April 2019

Kooperation des Centrums für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien und des Heidelberger Völkerkundemuseums

Zwei politische Ikonen des 20. Jahrhunderts – Mahatma Gandhi und Mao Zedong – hat der Schweizer Fotojournalist Walter Bosshard (1892 bis 1975) fotografiert. 51 seiner Aufnahmen sind in einer Ausstellung zu sehen, die das Völkerkundemuseum VPST in Heidelberg in einer Kooperation mit dem Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien (CATS) der Universität Heidelberg vom 1. Mai bis zum 10. Juni 2019 präsentiert. Die dort gezeigten Fotografien stellen die gewaltlose Massenbewegung in Indien dem bewaffneten Widerstand in China in den 1930er Jahren gegenüber.

Walter Bosshard gilt als ein Pionier des Fotojournalismus. Er schuf Bilddokumente zu seinen Reportagen über den politischen Aufstieg Maos und Gandhis – Ereignisse, die in Europa mit großem Interesse verfolgt wurden. Im März 1930 reiste Bosshard im Auftrag der „Münchner Illustrierten Presse“ nach Indien, um über die aufkommenden Unruhen und die Unabhängigkeitsbewegung zu berichten. Ein Höhepunkt seiner Berichterstattung war die Veröffentlichung seiner Reportage über Mahatma Gandhi (1869 bis 1948) im Mai desselben Jahres. Nach seinem Aufenthalt in Indien verbrachte Walter Bosshard die folgenden acht Jahre in China. Als kritischer Beobachter der politischen Entwicklung dokumentierte er die Kriegsschauplätze während der japanischen Besatzung ebenso wie die dramatische Lösslandschaft von Yan‘an, wo er 1938 Mao im Bild festhielt. Bosshard war der erste europäische Journalist, dem es gelang, Mao Zedong (1893 bis 1976) zu interviewen und zu filmen.

Mao Zedong und Mahatma Gandhi

Die Ausstellung „Envisioning Asia: Gandhi and Mao in the photographs of Walter Bosshard“ war zuvor im Kiran Nadar Museum of Art im indischen Delhi zu sehen und wurde auf Initiative von Prof. Dr. Barbara Mittler, Ko-Direktorin des Centrums für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien, nach Heidelberg geholt. Erarbeitet wurde sie von der Fotostiftung Schweiz (Winterthur), die Bosshards fotografischen Nachlass verwaltet, gemeinsam mit Critical Collective (New Delhi). Dank der Zusammenarbeit zwischen dem CATS und dem Völkerkundemuseum VPST kann die Fotoausstellung nun in Heidelberg gezeigt werden. Unterstützung leisteten die Harmony Art Foundation, die Volkart Stiftung, das Konfuzius-Institut Heidelberg, die Raza Foundation, die Alexander von Humboldt-Stiftung und das Archiv für Zeitgeschichte der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

Begleitet wird die Präsentation der Fotografien von einer Vortragsreihe. Referentinnen sind Prof. Mittler als Sinologin und die Kulturhistorikerin Prof. Dr. Sumathi Ramaswamy (Duke University) als Expertin für moderne indische Geschichte. Die beiden Wissenschaftlerinnen referieren aus ihrem gemeinsamen Buchprojekt zu Mao und Gandhi als globale Ikonen. Die englischsprachigen Vorträge am 15., 23. und 29. Mai finden im Museum statt und beginnen jeweils um 18 Uhr. Eine Abschlussveranstaltung ist für den 2. Juni (Beginn 18.30 Uhr) geplant. Das Völkerkundemuseum VPST (Hauptstraße 235) ist mittwochs bis samstags von 14 bis 18 Uhr sowie sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Familien zahlen 14 Euro.