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Evotec-BRIDGELebenswissenschaftliche Forschungsergebnisse schnell in Anwendungen überführen

13. April 2021

Universität Heidelberg ist Teil einer „Translationsbrücke“, der ersten Evotec-BRIDGE in Deutschland

Eine neue „Translationsbrücke“ in der Rhein-Main-Neckar-Region soll künftig lebenswissenschaftliche Forschungsergebnisse für eine schnelle Umsetzung in Therapeutika und verwandte Technologien validieren. Eine entsprechende Plattform stellt Evotec zur Verfügung – ein Unternehmen für die Wirkstoffforschung und Wirkstoffentwicklung, das in Allianzen und Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Wissenschaft innovative Ansätze zur Entwicklung neuer pharmazeutischer Produkte vorantreibt. An diesem als BRIDGE bezeichneten Kooperationsmodell wirken neben der Ruperto Carola als weitere wissenschaftliche Einrichtungen unter anderem auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg mit. Evotec hat die translationale BRIDGE beLAB2122 mit einem Volumen von 20 Millionen US-Dollar gemeinsam mit der Bristol Myers Squibb Company ins Leben gerufen.

Eine solche BRIDGE – Biomedical Research, Innovation & Development Generation Efficiency – bietet einen integrierten Rahmen, um in Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen und Geldgebern innovative Projekte so weit voranzutreiben, dass sie in Unternehmen ausgegründet werden können. Seit 2016 hat Evotec in Europa und Nordamerika mehrere BRIDGE-Kooperationen etabliert. Durch Vermittlung und Unterstützung von BioRN, dem Life-Science-Cluster der Region Rhein-Neckar, bringt beLAB2122 das DKFZ, das EMBL sowie die Universitäten Frankfurt (Main), Heidelberg und Tübingen in der ersten Evotec-BRIDGE in Deutschland mit Industriepartnern zusammen. Während Evotec in den kommenden viereinhalb Jahren Zugang zu seiner multimodalen Plattform zur Validierung von Innovationsprojekten ermöglicht, stellt Bristol Myers Squibb – ein weltweit tätiges Biopharma-Unternehmen – finanzielle Mittel zur Verfügung und bietet kommerzielle Perspektiven.

„Die Universität Heidelberg freut sich, an der Evotec-BRIDGE beLAB2122 beteiligt zu sein. Es ist von fundamentaler Bedeutung, dass unsere hochmoderne Forschung in die breitere Anwendung überführt wird. Diese Partnerschaft bringt führende Institutionen aus der Rhein-Main-Neckar-Region zusammen, die Vorreiter in der lebenswissenschaftlichen Forschung sind. Ich bin zuversichtlich, dass wir innerhalb des BRIDGE-Rahmens eine zusätzliche Dynamik schaffen werden, um wissenschaftliche Fortschritte in zukünftige Therapeutika umzuwandeln“, betont Prof. Dr. Matthias Weidemüller, der Prorektor für Innovation und Transfer an der Ruperto Carola ist. Schon die Vorbereitung der BRIDGE hat gezeigt, so Prof. Weidemüller, was erreicht werden kann, wenn führende Forschungseinrichtungen einer Region mit ihrem großen Innovationspotential zusammenarbeiten.

Forscherinnen und Forscher der Universität Heidelberg aus den Lebenswissenschaften können sich über beLAB2122 auf eine Projektförderung von bis zu 1,5 Millionen Euro bewerben, um ihre Forschungsergebnisse für die Umsetzung in Anwendungen weiterzuentwickeln. So wird eine finanzielle Lücke in der Phase der Validierung geschlossen, die für Investoren oft noch nicht ausreichend profitabel oder ausgereift ist. Bei der Bewerbung um eine Förderung werden die Wissenschaftler von hei_INNOVATION, der Transfer-Agentur der Universität Heidelberg, und der ScienceValue Heidelberg GmbH (SVH) unterstützt und beraten. Die SVH als universitätseigene Verwertungsgesellschaft hat die Aufgabe, geistiges Eigentum der Universität und ihrer Mitglieder nutzbar zu machen und Forschungsergebnisse auch kommerziell zu verwerten.

Die Transfer-Agentur hei_INNOVATION und die ScienceValue Heidelberg GmbH arbeiten seit Jahresbeginn im Technologietransfer eng zusammen, um Ergebnisse aus der Forschung für Anwendungen nutzbar zu machen. In diesem Prozess ist hei_INNOVATION zuständig für die Erstberatung von Erfindern und Gründern sowie für Schulungen und die Unterstützung bei Geschäftsplanungen. Die SVH verantwortet Erfindungsmanagement, Patentierungen und Verwertungsprozesse. Für beLAB2122 wird hei_INNOVATION in Abstimmung mit den anderen Partnern in der Rhein-Main-Neckar-Region nach geeigneten Projekten suchen, Wissenschaftler beraten und die Koordination mit Evotec zur Finanzierung und Umsetzung der Vorhaben übernehmen. Die SVH sichert für potentielle beLAB2122-Projekte das geistige Eigentum. Bei erfolgreicher Antragstellung unterstützen beide Einrichtungen die Forscherinnen und Forscher bei der Durchführung ihrer Projekte.