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AuszeichnungKlaus Fiedler mit Wilhelm-Wundt-Medaille ausgezeichnet

26. September 2022

Heidelberger Sozialpsychologe erhält Würdigung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie für herausragende wissenschaftliche Leistungen

Für seine wegweisende Forschung auf dem Gebiet der Sozial- und Kognitionspsychologie ist Prof. Dr. Klaus Fiedler, Wissenschaftler am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg, von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) mit der Wilhelm-Wundt-Medaille ausgezeichnet worden. Diese Auszeichnung wird an „Forscherpersönlichkeiten vergeben, die durch bedeutende und innovative Arbeiten in der empirischen-psychologischen Grundlagenforschung höchste fachliche Anerkennung erfahren“. Prof. Fiedler hat insbesondere mit seinen Erkenntnissen zur Verarbeitung sozialer und sprachlicher Information im Rahmen der Entscheidungsfindung die internationale Forschung entscheidend vorangebracht, wie es in der Begründung der DGPs heißt. 

Klaus Fiedler forscht an den Schnittstellen von Sozialpsychologie, Kognitionspsychologie und Fragen der psychologischen Methodologie. Dabei verfolgt er das Ziel, Grundlagenforschung und Anwendungsmöglichkeiten der Erkenntnisse zusammenzudenken. Mit seinem kognitiv-ökologischen Ansatz – der Untersuchung kognitiver Phänomene in sozialen und natürlichen Kontexten – konnte der Heidelberger Wissenschaftler auf dem Gebiet der Entscheidungsforschung zeigen, wann mehr Informationen zu besseren, rationalen Entscheidungen führen und wann intuitives Handeln und Entscheiden aufgrund von wenigen Informationen rational und effektiv sein kann. Neben wegweisenden empirischen Studien widmet sich Prof. Fiedler auch methodischen Fragestellungen und beschäftigt sich mit „Gütekriterien“ für gute wissenschaftliche Praxis. Die Ergebnisse seines Arbeitens hat Klaus Fiedler in mehr als 200 Artikeln in internationalen Zeitschriften, Monografien und Beiträgen in Handbüchern veröffentlicht.

Prof. Dr. Klaus Fiedler (Mitte), Sozialpsychologe an der Universität Heidelberg, wird für seine herausragende wissenschaftliche Leistung mit der Wilhelm-Wundt-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychologie ausgezeichnet. Mit auf dem Bild: Prof. Dr. Markus Bühner (rechts), Präsident der DGPs, und Laudator Prof. Dr. Karl Gegenfurtner (links).

Nach Studium, Promotion und Habilitation an der Universität Gießen wurde Klaus Fiedler dort auf die Professur für Kognitive und Sozialkognitive Psychologie berufen. Eine weitere wissenschaftliche Station führte ihn nach Mannheim, bevor er 1992 dem Ruf auf die Professur für Sozialpsychologie an die Ruperto Carola folgte. Als Inhaber der Theodor-Heuss-Professur forschte er an der New School for Social Research in New York City (USA). Seit Oktober vergangenen Jahres ist er als Seniorprofessor am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg tätig.

Prof. Fiedler ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Zudem wurde er im Jahr 2000 mit dem Deutschen Psychologie-Preis und dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. 2008 erhielt er eine hochdotierte Förderung im Zuge der von der DFG neu ins Leben gerufenen Reinhart-Koselleck-Projekte. Mit der Auszeichnung der DGPs-Medaille – benannt nach dem deutschen Psychologen Wilhelm Wundt (1832 bis 1920) – ist die Ehrenmitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie verbunden. Die Preisverleihung fand am 12. September 2022 im Rahmen des 52. DGPs-Kongresses in Hildesheim statt.