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Jan Korbel und Stefan Pfister werden mit dem HMLS Investigator Award ausgezeichnet

Pressemitteilung Nr. 149/2018
6. Dezember 2018

Preis der Heidelberger Molekularen Lebenswissenschaften ist mit 100.000 Euro dotiert

Für ihren nachhaltigen Einsatz, am Wissenschaftsstandort Heidelberg wegweisende Kollaborationen zu fördern und in den molekularen Lebenswissenschaften neue Forschungsmethoden insbesondere in der Krebsforschung zu etablieren, erhalten Dr. Jan Korbel und Prof. Dr. Stefan Pfister gemeinsam den diesjährigen HMLS Investigator Award. Bioinformatiker und Genetiker Jan Korbel ist Forschungsgruppenleiter und leitender Wissenschaftler am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg. Der Wissenschaftler und Kinderarzt Stefan Pfister forscht am Deutschen Krebsforschungszentrum und ist Direktor am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ). Der Preis der „Heidelberg Molecular Life Sciences“ (HMLS) ist mit 100.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 12. Dezember 2018 statt.

Die Initiative HMLS ist Teil des im Zukunftskonzept der Universität Heidelberg verankerten Forschungsfeldes „Molekular- und zellbiologische Grundlagen des Lebens“. Darin eingebunden sind die Fakultät für Biowissenschaften und die beiden Medizinischen Fakultäten Heidelberg und Mannheim sowie das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL). Der Award wird an Heidelberger Wissenschaftler vergeben, die außerordentliche Forschung im Bereich der Lebenswissenschaften betreiben, mit strategischem Engagement den Standort voranbringen, strukturelle Forschungsaktivitäten initiieren und als Mentoren junge Forscherinnen und Forscher unterstützen.

Stefan Pfister (Jahrgang 1974) absolvierte ein Medizinstudium in Hamburg und Tübingen. Nach der Promotion an der Universität Tübingen war er als Postdoktorand an der Harvard Medical School (USA) und am DKFZ tätig. Von 2006 an leitete er dort die Forschungsgruppe „Molekulargenetik kindlicher Hirntumoren“. 2010 habilitierte sich der Mediziner an der Medizinischen Fakultät Heidelberg auf dem Gebiet der Kinderheilkunde. Prof. Pfister ist seit 2012 Leiter der am DKFZ angesiedelten Abteilung Pädiatrische Neuroonkologie. Im Jahr 2016 wurde er zum Direktor für Präklinische Kinderonkologie am KiTZ ernannt. Als Oberarzt ist er zudem am Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg tätig.

Der HMLS Investigator Award für Prof. Pfister gilt seinem besonderen Einsatz, Heidelberg als einen führenden Standort der Kinderkrebsforschung und der klinischen Versorgung voranzubringen. „Als herausragender Arzt und Wissenschaftler fördert Stefan Pfister den wegweisenden Austausch zwischen den HMLS-Partnerinstitutionen. Auf dieser Basis agiert er zugleich als Mentor, der die Karriere vieler Nachwuchswissenschaftler unterstützt“, heißt es in der Begründung der Jury. Ausgezeichnet wird er ebenso für sein Engagement in groß angelegten Kooperationen wie dem Projekt „Innovative Therapies for Children with Cancer Paediatric Preclinical Proof-of-concept Platform“ (ITCC-P4).

Jan Korbel (Jahrgang 1975) studierte Biotechnologie an der Technischen Universität Berlin. Nach der Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin – seine Doktorarbeit im Gebiet Molekularbiologie entstand am EMBL – forschte er als Postdoktorand an der Yale University in New Haven (USA). Im Jahr 2008 wechselte Dr. Korbel an das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg. Der Wissenschaftler, der Strukturvariationen im Genom erforscht und nach dem Zusammenhang der Varianten mit Krebserkrankungen oder Erbkrankheiten sucht, leitet dort die Forschungsgruppe „Von Genomvarianten zu molekularen Mechanismen“. Zugleich ist er am European Bioinformatics Institute (EBI) bei Cambridge (Großbritannien) tätig; das Institut ist Teil des EMBL.

Mit der Vergabe des HMLS Investigator Award an Dr. Korbel würdigt die Jury seine herausragende Forschung auf dem Gebiet der Krebsgenomik und seine Vorreiterrolle beim Einsatz des sogenannten Cloud Computing zur Nutzung menschlicher Sequenzierungsdaten. Der Wissenschaftler war maßgeblich an dem sogenannten 1000-Genome-Projekt und der Pan-Krebs-Analyse vollständiger Genome beteiligt. „Durch die enge Zusammenarbeit nicht nur mit Kollegen am EMBL, sondern auch mit Forschern am DKFZ und an der Universität hat Jan Korbel einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Wissenschaftsstandortes Heidelberg geleistet. Auf vielfältige Weise fördert er auch den wissenschaftlichen Nachwuchs.“

Zum Auftakt der Preisverleihung spricht Prof. Dr. Thomas Rausch, Biowissenschaftler an der Universität Heidelberg und Sprecher des Research Council der Initiative „Heidelberg Molecular Life Sciences“. Die Laudatio auf Preisträger Korbel hält Dr. Eileen Furlong (EMBL). Den Preisträger Pfister würdigt Prof. Dr. Peter Lichter (DKFZ). Die beiden ausgezeichneten Wissenschaftler werden Einblicke in ihre Arbeiten geben. Die öffentliche Veranstaltung am Mittwoch, 12. Dezember 2018, findet im BioQuant-Gebäude, Im Neuenheimer Feld 267, Ute-Greenier-Saal (7. Obergeschoss), statt und beginnt um 17.00 Uhr. Vortragssprache ist Englisch.