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UniversitätsarchivHeidelberger Gelehrtenlexikon

21. Januar 2020

Zweite Auflage des Teilbands 1803 bis 1932 erschienen

730 Biographien versammelt der Teilband des „Heidelberger Gelehrtenlexikons“, der jetzt in einer zweiten Auflage für die Jahre 1803 bis 1932 erschienen ist. Das Nachschlagewerk umfasst die akademischen Lebensläufe von Ordinarien, außerordentlichen Professoren und Honorarprofessoren, die in diesem Zeitraum an der Universität Heidelberg gelehrt haben. Die zeitlichen Eckdaten markieren – so Autorin Dr. Dagmar Drüll-Zimmermann – zum einen den Übergang der bisherigen pfälzischen Universität an Baden und die damit einhergehende Reorganisation der Universität von 1803 an sowie zum anderen die nachhaltige Veränderung des wissenschaftlich-geistigen Profils der Ruperto Carola nach 1932 in der Zeit des Nationalsozialismus, die etwa auch durch eine Vertreibung von Wissenschaftlern jüdischer Herkunft gekennzeichnet war.

Gustav Robert Kirchhoff (1824 bis 1887), Physikprofessor an der Ruperto Carola im 19. Jahrhundert. Nach ihm ist das heutige Kirchhoff-Institut für Physik benannt.

Das Projekt „Heidelberger Gelehrtenlexikon 1386–1986“ unter Leitung von Prof. Dr. Eike Wolgast vom Historischen Seminar wurde 1981 anlässlich der bevorstehenden 600-Jahrfeier der Ruperto Carola ins Leben gerufen. Der jetzt in zweiter Auflage erschienene Teilband wurde 1986 als erster von insgesamt vier Bänden veröffentlicht. Er stellt den Fortsetzungsband der Nachschlagewerke für die Jahre 1386 bis 1651 sowie 1652 bis 1802 dar. Zuletzt erschien im Jahr 2009 der Teilband, der die Zeit von 1933 bis 1986 abdeckt. Das Gelehrtenlexikon bietet mit insgesamt knapp 3.000 Kurzbiographien eine vollständige Dokumentation aller besoldeten Professoren, die von der Gründung der Universität an bis zum Jubiläumsjahr 1986 in sechs Jahrhunderten an der Ruperto Carola tätig waren.

Aufbau und Anlage der Biographien in der zweiten Auflage des Teilbands 1803 bis 1932 sind unverändert. Allerdings wurden die Informationen zum akademischen Lebenslauf, zum Werkverzeichnis, zur Sekundärliteratur sowie zu Familienangehörigen erheblich erweitert und aktualisiert. „Bei den anderen drei Teilbänden, die später erschienen sind, haben wir mehr Gewicht darauf gelegt, soziale Netzwerke zu dokumentieren. Indem wir zum Beispiel Verwandtschaftsbeziehungen von Wissenschaftlern aufzeigen, werden auch Gelehrtendynastien leichter erkennbar. Das war bei diesem zuerst herausgegebenen Band noch nicht der Fall, so dass wir dies nun in der zweiten Auflage nachgeholt haben“, so Dr. Drüll-Zimmermann.

Dagmar Drüll­-Zimmermann hat Geschichte und Germanistik an der Universität Bochum studiert und wurde dort mit einer Arbeit zum mittelalterlichen „Codex Cumanicus“ 1978 promoviert. Nach einer Bibliotheksausbildung in Köln für den höheren wissenschaftlichen Dienst wechselte sie 1981 an die Universität Heidelberg. 2017 wurde die Historikerin und Mitarbeiterin des Universitätsarchivs in den Ruhestand verabschiedet.

Literaturhinweis:

Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932. Wiesbaden: 2. Aufl. 2019