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AuszeichnungGadamer-Preis für Charles Larmore

11. März 2022

Die Hans-Georg Gadamer-Gesellschaft vergibt erstmals ihre Auszeichnung für hermeneutische Philosophie

Mit dem erstmals vergebenen Gadamer-Preis wird Prof. Charles Larmore, Ph.D., von der Brown University in Providence / Rhode Island (USA) ausgezeichnet. Die Hans-Georg Gadamer Gesellschaft für hermeneutische Philosophie (Heidelberg) würdigt damit einen Wissenschaftler, „der maßstabsetzende Beiträge zur Moralphilosophie und zur politischen Theorie, insbesondere zur Theorie des politischen Liberalismus sowie zum Wesen der Freiheit und zum Vernunftvermögen des Menschen vorgelegt hat“. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Sonntag, 13. März 2022, in einem Festakt an der Universität Heidelberg übergeben.

„In dem weitgespannten Werk von Charles Larmore gehen argumentative Präzision, historische Sensibilität und zeitdiagnostische Kraft eine Verbindung ein, die im besten Sinne hermeneutisch genannt werden darf und durch ebenso eigenständige wie philosophisch belangvolle Bezugnahmen auf die Hermeneutik Gadamers ausgezeichnet ist, so nicht zuletzt in seinen wegweisenden Arbeiten zur Philosophie des Gesprächs und zur Ethik des Lesens“, betont der Präsident der Gadamer-Gesellschaft, Prof. Dr. Carsten Dutt, der am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg lehrt und forscht. Charles Larmore hat in Harvard, Paris, Münster und Yale studiert. Bevor er an die Brown University wechselte, lehrte er an der Columbia University in New York und der University of Chicago. Zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Larmore gehören die philosophische Ethik und die politische Philosophie.

Die Gadamer-Gesellschaft – die an den Begründer der philosophischen Hermeneutik erinnert – hat sich im Oktober vergangen Jahres in Heidelberg konstituiert. Ihre Aufgabe ist es, die wissenschaftliche Erforschung, die editorische Erschließung und die öffentlichkeitswirksame Vermittlung des Werks und der internationalen Wirkungsgeschichte von Hans-Georg Gadamer (1900 bis 2002) zu fördern und zu pflegen. Der Wissenschaftler lehrte und forschte als Professor für Philosophie von 1949 bis 1969 an der Universität Heidelberg. Erstmals vergeben wird nun ein nach ihm benannter Preis für herausragende Leistungen auf den Gebieten der philosophischen oder der geisteswissenschaftlichen Hermeneutik.

Zur Eröffnung der Festveranstaltung spricht Carsten Dutt als Präsident der Hans-Georg Gadamer Gesellschaft für hermeneutische Philosophie. Mit Grußworten wenden sich anschließend Prof. Dr. Matthias Weidemüller, Prorektor der Universität Heidelberg, und Andrea Gadamer, Tochter von Hans-Georg Gadamer, an die Gäste. Unter der Überschrift „Auf den Grund gehen“ hält Prof. Dr. Rainer Forst von der Universität Frankfurt (Main) die Laudatio auf den Preisträger. Seine Dankesrede hat Charles Larmore mit dem Titel „Eine Geistesverwandtschaft aus der Ferne“ überschrieben. Im Anschluss werden die Gadamer Stipendiaten des Jahres 2022 – Max Forster (Stanford University, USA) und Janice Trinh (Université de Montréal, Kanada) – bekanntgegeben.

Die Preisverleihung findet in der Aula der Alten Universität statt. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 11.00 Uhr. Es gilt die 2G-Regel mit Maskenpflicht.