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RechtswissenschaftenFruzsina Molnár-Gábor in Europäischen Ethikrat berufen

Pressemitteilung Nr. 18/2022
21. Februar 2022

Heidelberger Rechtswissenschaftlerin ist neues Mitglied des Beratungsgremiums der EU-Kommission

Die Heidelberger Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Fruzsina Molnár-Gábor ist in den Europäischen Ethikrat berufen worden. Die European Group on Ethics in Science and New Technologies (EGE) berät die Europäische Kommission bei ethischen, gesellschaftlichen und grundrechtlichen Fragestellungen, die sich aus wissenschaftlichen und technologischen Innovationen ergeben. Prof. Molnár-Gábor lehrt und forscht an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg an der Schnittstelle von Gesundheits- und Medizinrecht. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Datenschutzrecht. Der EGE gehören 15 Experten aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen an; Fruzsina Molnár-Gábor ist die einzige Wissenschaftlerin aus Deutschland.

Fruzsina Molnár-Gábor

Die European Group on Ethics in Science and New Technologies wurde 1991 ins Leben gerufen, um die Europäische Kommission in allen Aspekten der Politik und des Rechts zu beraten. Die Mitglieder stammen aus den Bereichen Recht, Natur- und Sozialwissenschaften sowie Philosophie und Ethik. Gewährleistet werden soll damit eine unabhängige und interdisziplinäre Perspektive auf ethische Fragestellungen. Außer zu COVID-19 arbeitete das Beratungsgremium zuletzt vor allem zu den Themen Genom-Editierung, Künstliche Intelligenz und Zukunft der Arbeit. Der Europäische Ethikrat gilt als wichtiger Bezugspunkt für die 27 nationalen Gremien in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Fruzsina Molnár-Gábor studierte Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg und an der Loránd-Eötvös-Universität Budapest (Ungarn). Als Doktorandin war sie am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg tätig; zudem arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Finanz- und Steuerrecht sowie am Theologischen Seminar der Ruperto Carola. Im Jahr 2015 wurde Fruzsina Molnár-Gábor mit einer Arbeit zur internationalen Steuerung der Biotechnologie am Beispiel neuer genetischer Analysen an der Juristischen Fakultät promoviert. Als Kollegiatin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften leitete sie dort eine Arbeitsgruppe und forschte zum europäischen Datenschutz und Datenaustausch in der genetischen Forschung. Ende vergangenen Jahres folgte sie einem Ruf auf die Professur „Internationales Gesundheits- und Medizinrecht sowie Datenschutzrecht“, die an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg angesiedelt ist. Für ihre Forschungen hat Prof. Molnár-Gábor bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.