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UniversitätForschungsstelle Antiziganismus mit neuer wissenschaftlicher Leiterin

Pressemitteilung Nr. 9/2023
2. Februar 2023

Osteuropa-Historikerin Tanja Penter hat diese Funktion zu Beginn des Jahres übernommen

Die Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg hat mit Prof. Dr. Tanja Penter eine neue wissenschaftliche Leitung: Der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, hat die Professorin für Osteuropäische Geschichte zum Jahresbeginn zur Leiterin bestellt. In dieser Funktion folgt sie dem Heidelberger Zeithistoriker Prof. Dr. Edgar Wolfrum. An der 2017 ins Leben gerufenen Einrichtung werden in historisch vergleichender Perspektive Mechanismen der Vorurteilsbildung und Praktiken der Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma in Europa erforscht.

Porträt: Tanja Penter

Die Forschungsstelle Antiziganismus wurde als europaweit erste und bislang einzige akademische Institution mit diesem inhaltlichen Schwerpunkt am Historischen Seminar der Universität Heidelberg etabliert. „Es ist Edgar Wolfrums großem Engagement zu verdanken, dass diese so wichtige Einrichtung vor fünf Jahren eingerichtet werden konnte und seitdem ein eigenes wissenschaftliches Profil erworben hat“, so der Rektor. Bearbeitet werden dort grundlegende Fragen zu Ursachen, Formen und Folgen des Antiziganismus, wie er in den europäischen Gesellschaften vom Mittelalter bis in die Gegenwart in Erscheinung tritt.

Die neue Leiterin ist der Forschungsstelle Antiziganismus bereits seit 2021 verbunden – als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat, der die Arbeit an der „Enzyklopädie des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa“ begleitet. Mit dieser großangelegten Enzyklopädie, die an der Forschungsstelle koordiniert wird, soll das historische Wissen zum nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma in Europa zusammengeführt werden. Prof. Penter ist seit 2013 am Historischen Seminar der Universität Heidelberg tätig. Seit vielen Jahren forscht sie zur Geschichte Russlands, der Ukraine und der Sowjetunion, insbesondere zu den Verbrechen unter der NS-Besatzung.

Die Forschungsstelle beruht auf einem Staatsvertrag, den der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg, und das Land Baden-Württemberg im November 2013 geschlossen haben.